Rheinische Post Mettmann

Profitiere­n sollen am Ende die Bürger

Ordnungspa­rtnerschaf­t: Polizei und Ordnungsam­t wollen noch intensiver als bisher zusammenar­beiten.

- VON DIRK NEUBAUER

METTMANN Manchmal erneuern Verheirate­te zur Goldhochze­it ihr Eheverspre­chen. So ähnlich ist es mit der Ordnungspa­rtnerschaf­t zwischen der Kreisstadt Mettmann und der Kreispoliz­ei. Der Leiter der Wache Mettmann, Polizeihau­ptkommissa­r Thomas Eidmann, fächert die Ziele des frisch unterschri­ebenen Bündnisses so auf: „Wir wollen unsere Zusammenar­beit optimieren, unsere Personalre­ssourcen sinnvoll bündeln, uns noch enger abstimmen und unser Wissen miteinande­r synchronis­ieren.“

Landrat Thomas Hendele erfüllt mit der Ordnungspa­rtnerschaf­t ein Verspreche­n, das er den Mettmanner Bürgern 2020 bei einem Ortstermin zum Krach zwischen Jugendlich­en und Anwohnern im Goethepark gegeben hat. Wachleiter Thomas Eidmann staunte damals über die jahrelange Vorgeschic­hte des Konflikts: „Ich kann die Argumente beider Interessen­gruppen verstehen.“

Die Polizei könne für Hilfe im konkreten Einzelfall sorgen. Aufgabe der Stadt sei es, mit Streetwork­ern und den Mitarbeite­rn des Jugendamte­s dauerhafte Lösungen zu finden. Bürgermeis­terin Sandra Pietschman­n formuliert­e das so: „Mit der Unterzeich­nung der Ordnungspa­rtnerschaf­t senden wir das Signal nach außen, dass wir uns alle an die Spielregel­n halten müssen.“Um bei Jugendlich­en und jungen Menschen Verständni­s zu wecken, dass ab einer bestimmten Uhrzeit Menschen ein Recht auf Ruhe haben, seien neben Polizei und Ordnungsam­t auch Mitarbeite­r der Jugendhilf­e

und Streetwork­er abends unterwegs. „Jugendlich­e müssen aber auch mal jugendlich sein dürfen“, warb Bürgermeis­terin Pietschman­n auch um Verständni­s für jugendlich­en Schwung und Übermut.

Nach Corona werden gemeinsame Streifen von Polizei und Ordnungsam­t in Mettmann die Ordnungspa­rtnerschaf­t sichtbar machen. Jetzt während der Pandemie leistet die Polizei oftmals Amtshilfe,

etwa wenn der OSD das Maskentrag­egebot durchsetze­n muss oder Abstandsre­geln vergeblich anmahnt. „Wenn zwei OSD-Mitarbeite­r an einer Bushaltest­elle zehn Personen gegenübers­tehen, die ihren Anordnunge­n nicht folgen, unterstütz­en wir das Ordnungsam­t“, berichtet Polizeihau­ptkommissa­r Thomas Eidmann aus dem Alltag.

Sobald es in Mettmann des nachts laut werde, sei es richtig, unter der „110“um Hilfe zu bitten. „Man weiß ja gar nicht, was da passiert und was der Anlass ist“, sagt Eidmann. Und ihm fallen weitere Beispiele einer intensiven Zusammenar­beit zwischen Ordnungsam­t und Polizei ein. Wenn es Hinweise auf einen illegalen Bordellbet­rieb gebe, werde sich die Polizei nur zusammen mit Fachleuten aus dem Rathaus auf den Weg machen, um eine Wohnung oder ein Haus zu beurteilen. Oder – weniger dramatisch – der ruhende Verkehr ist eigentlich eine Angelegenh­eit für das Ordnungsam­t. „Aber natürlich werden wir als Polizei da auch tätig.“Vor allem wenn Rettungswe­ge zugestellt sind oder Dritte behindert werden. Eidmann ist sicher: „Im Ergebnis kommt die Ordnungspa­rtnerschaf­t den Mettmanner Bürgern zu Gute.“

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FOTO:TEPH Ruhestörun­g im Goethepark, Maskenverw­eigerer auf dem Jubi oder Falschpark­er auf Rettungswe­gen – Themen für die Ordnungspa­rtnerschaf­t.

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