100.000 Euro Belohnung für Hinweise nach Säure-Angriff
DÜSSELDORF (dpa) Die Staatsanwaltschaft Wuppertal hofft auf neue Hinweise zum Säure-Angriff auf den Manager Bernhard Günther, nachdem das Unternehmen Innogy 100.000 Euro Belohnung ausgelobt hat. Der Schritt sei in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft erfolgt, sagte die Sprecherin der Behörde, Dorothea Tumeltshammer.
Laut Tumeltshammer laufen die Ermittlungen noch immer, es gebe aber nur Indizien, keine neuen Beweise. Ein Mann, der im Oktober 2019 festgenommen war, werde noch immer als Beschuldigter geführt. Es liege aber weiter kein dringender Tatverdacht gegen ihn vor. Aus diesem Grund war er damals nach vier Wochen wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden. „Bisher haben wir keine neuen Erkenntnisse, aber das könnte sich durch die Auslobung natürlich ändern“, sagte Tumeltshammer.
Günther war im März 2018 in einem Park in seinem Wohnort Haan von zwei Männern angegriffen und durch Säure im Gesicht schwer verletzt worden. „Bei diesem hinterhältigen Anschlag handelt es sich mutmaßlich um eine Auftragstat“, unterstrich Innogy erneut. Die Belohnung solle daher „zur Ergreifung der Tatausführenden, zur Ermittlung möglicher Mittelsmänner und zur Überführung der Auftraggeber des Anschlags führen“.
Manager Günther hatte bereits Ende 2019 in einem „Handelsblatt“Interview berichtet, dass er das Motiv der Attacke im beruflichen Umfeld sehe. Er habe als Auftraggeber eine spezielle Person im Verdacht. Gegenüber „Bild“sagte er: „Es gibt ja bereits Hinweise, wer diesen Säureanschlag auf mich in Auftrag gegeben haben könnte. Ich hoffe, dass wir mit dieser Belohnung dafür nun auch Beweise erhalten.“Günther ergänzte: „Ich will wissen, wer dahinter steckt, und was die Hintergründe sind. Das würde mir und meiner Familie helfen, das Erlebte seelisch zu bewältigen und damit abzuschließen.“
Innogy ließ auch etliche Fahndungsplakate in Köln und Düsseldorf aufhängen, laut „Bild“auch im jeweiligen Rotlicht-Milieu. Denn dort sollen die Täter nach Ansicht Günthers angeheuert worden sein. Auf den Plakaten wird darum gebeten, bei Hinweisen die Polizei oder einen von Innogy beauftragten Rechtsanwalt zu kontaktieren. An der Straftat beteiligte Personen seien von der Zuerkennung der Belohnung ausgeschlossen. Ein anonymer Hinweis hatte bereits zuvor zu dem 2019 festgenommenen Mann geführt.
Mit Plakaten wird nach neuen Hinweisen gesucht.