Frischer Nachschub für Krimifans
Im Auftakt der neuen Reihe „Das Quartett“gibt der Mord an einem Bäcker Rätsel auf.
DÜSSELDORF (ry) Am Leipziger Elsterbecken wird die Leiche des ehemaligen Bäckers Franko Bleich entdeckt. Vermutlich sollte sie im Fluss landen, doch der Täter wurde gestört. „Das Quartett“, wie die Mordkommission K14 auch genannt wird, wird auf den Fall angesetzt. Es besteht aus vier sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten, die innerhalb der Leipziger Polizei ein kongeniales Team bilden. Maike Riem (Anja Kling) hat die K14 gegen alle Widerstände durchgeboxt und ist die Leiterin des Teams. Sie hat ihre Mitarbeiter nach deren jeweils speziellen Fähigkeiten ausgesucht und kann sich auf Linus Roth (Anton Spieker), Pia Walther (Annika Blendl) und Christoph Hofherr (Shenja Lacher) verlassen. Mithilfe der neuesten Technik, der 3D-Tatortbegehung, und den speziellen menschlichen Fähigkeiten der einzelnen Kommissare sind sie ein unschlagbares Team.
Um dem Täter auf die Schliche zu kommen, ermittelt die Truppe im familiären Umfeld und in der Nachbarschaft des Ermordeten. Franko Bleich wurde offensichtlich erdrosselt. Als Täter kommen neben seiner Exfrau Paula (Kirsten Block) und seiner derzeitigen Lebensgefährtin Esther Korff (Anneke Kim Sarnau) auch einige Väter aus Bleichs Nachbarschaft infrage. Sie verdächtigen ihn des sexuellen Missbrauchs ihrer Kinder. Zahlreiche Hinweise und Befragungen schließen darauf, dass der Nachbarschaftsstreit wohl schon etwas länger schwelt. Eine seltsame Wendung nimmt der Fall schließlich, als die Polizisten herausfinden, dass Bleich vor fünf Jahren in einen tödlichen Autounfall verwickelt war. Was bedeutet das für den aktuellen Fall?
Der Film markiert den Auftakt zu einer neuen Krimireihe und wurde von Vivian Naefe („Balanceakt“) inszeniert. Sie beschreibt es als keine leichte, aber eine sehr befriedigende Aufgabe, eine neue Reihe zu kreieren, das sei wie eine neue Welt. „Wie sollen die handelnden Personen aussehen, was kann ich ihnen für Charaktereigenschaften geben, die noch nicht im Drehbuch angelegt sind? Haben sie Marotten? Wie soll das Revier aussehen? Wie ziehen diese Charaktere sich an? Ich wollte sehr wiedererkennbare, warme Charaktere. Ich wollte sie bei ihrer Arbeit wie in einer Wohngemeinschaft zusammenleben lassen, einander akzeptierend, respektierend, aber nicht befreundet im konventionellen Sinn. Ich wollte, dass sie von der ersten Minute an vertraut wirken, als würden sie sich jahrelang kennen, als würden sie sich rückhaltlos vertrauen. Das war nicht einfach.“Doch nicht nur Naefe hebt dieses WG-Feeling hervor, auch Schauspielerin Annika Blendl streicht diesen Aspekt heraus: „Das Präsidium ist wie eine WG, man ist sich nah, aber gleichzeitig auch fern, und jeder lebt in seinem Zimmer wie in seiner eigenen kleinen Welt. Am gemeinsamen Tisch und in der Küche trifft man sich, spricht über den Fall, und dann gehen alle wieder ihrer Wege und machen sich auf die Suche.“Genauso denkt auch ihr Kollege Anton Spieker: „Für mich ist dieses ‚WG-Leben‘ der vier Kommissare, wie wir es spaßeshalber genannt haben, etwas Besonderes; ihre intensive gemeinsame Arbeit an einem neuen Fall, wenn sie im Büro schlafen und kaum noch nach Hause gehen, um sich auf eine möglichst schnelle Aufklärung zu konzentrieren.“Die Reihe versucht aber nicht nur in diesem Punkt, sich von anderen ihrer Art abzuheben, sondern setzt auch auf eine spezielle Ausstattung, die man so bisher eher selten gesehen hat, wie Shenja Lacher betont: „Neu an unserem Krimi ist besonders die 3D-Technik, mit der man immer wieder den Tatort virtuell begehen kann. Das ist keine Fiktion, sondern so funktioniert tatsächlich moderne Polizeiarbeit.“
Das Quartett: Der lange Schatten des Todes, 20.15 Uhr, ZDF