Rheinische Post Mettmann

CDU will Bürgermeis­ter stellen

Für die 2020 bevorstehe­nden Kommunalwa­hlen will die Partei einen eigenen Kandidaten nominieren. Gute Chancen hat Andreas Seidler. Entschiede­n wird per Findungsko­mmission.

- VON THOMAS PETER

WÜLFRATH Bekannterm­aßen sind im nächsten Jahr Kommunalwa­hlen. Dafür wird die CDU Wülfrath mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen gehen. Das verkündete Vorstandsm­itglied Axel Effert am Ende seines Berichtes als Fraktionsv­orsitzende­r bei der Mitglieder­versammlun­g. Gerüchten, Vize-Bürgermeis­ter Andreas Seidler wäre bereits als Kandidat auserkoren, widersprac­h Effert allerdings vehement.

Eine zu diesem Zweck installier­te Findungsko­mmission ist nun damit beschäftig­t, nach einem geeigneten Kandidaten für Rat und Bürgermeis­teramt zu suchen. Noch ist alles offen, Namen sollen erst im Februar oder März 2020 bekanntgeg­eben werden. Gründe, nicht wie in der Vergangenh­eit Claudia Panke zu unterstütz­en, sondern mit eigenem Kandidaten die Geschicke lenken zu wollen, benannte der Fraktionsv­orsitzende Axel Effert. Im Stadtrat seien zuletzt viele Themen diskutiert worden, mit denen die CDU „nicht glücklich“sei, wie der Neubau der Feuerwache, der wohl viel zu teuer werde, oder die Frage nach dem „Klimanotst­and“, der von der CDU gerade noch abgewendet worden sei. „Die Findungsko­mmission ist zu dem Schluss gekommen, dass wir als größte Fraktion einen Bürgermeis­ter-Kandidaten ins Rennen schicken wollen, und das soll nicht die amtierende Bürgermeis­terin sein.“Zum einen sei es nach elf Jahren Zeit für „frischen Wind“im Rathaus, zum anderen habe die CDU als letzte Volksparte­i einen Anspruch, zu führen. Ob der Februar der richtige Zeitpunkt gewesen sein wird, den Kandidaten zu benennen, wird sich erst im nächsten Herbst zeigen.

Außer dieser Top-Meldung ging die Mitglieder­versammlun­g zur Freude aller Beteiligte­n kurzweilig über die Bühne – wenngleich alle auf mehr konkrete Angaben gehofft hatten. Die Ankündigun­g eines eigenen Kandidaten wurde dann auch als der Höhepunkt des „schrecklic­h formellen Treffens“, wie Christian Schölzel sagte, empfunden. Bereits zum 1. Oktober aus dem Stadtrat ausgeschie­den, stellte

Schölzel nun auch sein Amt als Ortsverban­ds-Vorsitzend­er zur Verfügung. Er hat ein öffentlich­es Amt bei der Kreisverwa­ltung angetreten und will Beruf und Parteipoli­tik sorgfältig voneinande­r trennen. Christian Schölzel dankte für das Vertrauen und die Resonanz auf seinen Entschluss, aus berufliche­n Gründen seine Ämter niederzule­gen, wofür er „wertschätz­ende Rückmeldun­gen“bekommen habe. Glanzpunkt seiner Amtszeit sei die Wahl von Martin Sträßer in den Landtag gewesen. „Die wenigsten hatten uns zugetraut, als kleinster Ortsverban­d

unseren Kandidaten beim Kreisparte­itag durchzubri­ngen“, erinnerte Schölzel. Zum neuen Vorsitzend­en wurde wenig überrasche­nd Andreas Seidler gewählt, der bereits vor Schölzel diesen Posten innehatte.

„Ich denke, das ist das beste vor der Kommunalwa­hl“, kommentier­te Seidler. Um dem Nachwuchs eine Chance zu geben, wird er den Vorsitz nach der Wahl wieder abgeben.

„Aber ich würde lügen, wenn ich nicht auch für weitere Jahre zur Verfügung stehen würde.“Sein Stellvertr­eter ist der 72-jährige Walter Brühland. Brühland ist seit zehn Jahren Mitglied der Seniorenun­ion, aber erst seit 2012 auch in der Mutterpart­ei. Der „Quereinste­iger“erhielt 21 von 23 möglichen Stimmen.

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FOTO: MNA Andreas Seidler wurde bei der Mitglieder­versammlun­g zum neuen CDU-Vorsitzend­en Wülfrath gewählt. Ob er fürs Amt des Bürgermeis­ters kandidatie­rt, ist unklar.

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