CDU will Bürgermeister stellen
Für die 2020 bevorstehenden Kommunalwahlen will die Partei einen eigenen Kandidaten nominieren. Gute Chancen hat Andreas Seidler. Entschieden wird per Findungskommission.
WÜLFRATH Bekanntermaßen sind im nächsten Jahr Kommunalwahlen. Dafür wird die CDU Wülfrath mit einem eigenen Kandidaten ins Rennen gehen. Das verkündete Vorstandsmitglied Axel Effert am Ende seines Berichtes als Fraktionsvorsitzender bei der Mitgliederversammlung. Gerüchten, Vize-Bürgermeister Andreas Seidler wäre bereits als Kandidat auserkoren, widersprach Effert allerdings vehement.
Eine zu diesem Zweck installierte Findungskommission ist nun damit beschäftigt, nach einem geeigneten Kandidaten für Rat und Bürgermeisteramt zu suchen. Noch ist alles offen, Namen sollen erst im Februar oder März 2020 bekanntgegeben werden. Gründe, nicht wie in der Vergangenheit Claudia Panke zu unterstützen, sondern mit eigenem Kandidaten die Geschicke lenken zu wollen, benannte der Fraktionsvorsitzende Axel Effert. Im Stadtrat seien zuletzt viele Themen diskutiert worden, mit denen die CDU „nicht glücklich“sei, wie der Neubau der Feuerwache, der wohl viel zu teuer werde, oder die Frage nach dem „Klimanotstand“, der von der CDU gerade noch abgewendet worden sei. „Die Findungskommission ist zu dem Schluss gekommen, dass wir als größte Fraktion einen Bürgermeister-Kandidaten ins Rennen schicken wollen, und das soll nicht die amtierende Bürgermeisterin sein.“Zum einen sei es nach elf Jahren Zeit für „frischen Wind“im Rathaus, zum anderen habe die CDU als letzte Volkspartei einen Anspruch, zu führen. Ob der Februar der richtige Zeitpunkt gewesen sein wird, den Kandidaten zu benennen, wird sich erst im nächsten Herbst zeigen.
Außer dieser Top-Meldung ging die Mitgliederversammlung zur Freude aller Beteiligten kurzweilig über die Bühne – wenngleich alle auf mehr konkrete Angaben gehofft hatten. Die Ankündigung eines eigenen Kandidaten wurde dann auch als der Höhepunkt des „schrecklich formellen Treffens“, wie Christian Schölzel sagte, empfunden. Bereits zum 1. Oktober aus dem Stadtrat ausgeschieden, stellte
Schölzel nun auch sein Amt als Ortsverbands-Vorsitzender zur Verfügung. Er hat ein öffentliches Amt bei der Kreisverwaltung angetreten und will Beruf und Parteipolitik sorgfältig voneinander trennen. Christian Schölzel dankte für das Vertrauen und die Resonanz auf seinen Entschluss, aus beruflichen Gründen seine Ämter niederzulegen, wofür er „wertschätzende Rückmeldungen“bekommen habe. Glanzpunkt seiner Amtszeit sei die Wahl von Martin Sträßer in den Landtag gewesen. „Die wenigsten hatten uns zugetraut, als kleinster Ortsverband
unseren Kandidaten beim Kreisparteitag durchzubringen“, erinnerte Schölzel. Zum neuen Vorsitzenden wurde wenig überraschend Andreas Seidler gewählt, der bereits vor Schölzel diesen Posten innehatte.
„Ich denke, das ist das beste vor der Kommunalwahl“, kommentierte Seidler. Um dem Nachwuchs eine Chance zu geben, wird er den Vorsitz nach der Wahl wieder abgeben.
„Aber ich würde lügen, wenn ich nicht auch für weitere Jahre zur Verfügung stehen würde.“Sein Stellvertreter ist der 72-jährige Walter Brühland. Brühland ist seit zehn Jahren Mitglied der Seniorenunion, aber erst seit 2012 auch in der Mutterpartei. Der „Quereinsteiger“erhielt 21 von 23 möglichen Stimmen.