Rheinische Post Mettmann

Wernicke begleitet Höhenflug der Adler

Trainer André Wernicke engagiert sich schon seit vielen Jahren in der Jugendarbe­it und erntet nun die Früchte der Talentförd­erung im Haaner TV. Aufsteiger HSG Adler Haan mischt auch in der Oberliga an der Tabellensp­itze mit.

- VON KLAUS MÜLLER

HAAN In der hiesigen Frauen-Handballsz­ene lässt die HSG Adler Haan aufhorchen. Als Aufsteiger belegt das junge Team von Trainer André Wernicke nach 16 Spieltagen den dritten Platz in der Oberliga, punktgleic­h mit dem Tabellenzw­eiten TV Biefang und nur zwei Zähler hinter dem Spitzenrei­ter Walsum-Aldenrade. Damit mischen die Adler im Kampf um den Aufstieg in die Nordrheinl­iga kräftig mit. „Ich gebe zu, dass mittelfris­tig bei uns das Ziel Nordrheinl­iga schon ein Thema ist. Dass wir aber bereits in der laufenden Saison die Chance zum Aufstieg haben, kommt für uns völlig überrasche­n. Trainer undVorstan­d beschäftig­en sich aber nicht mit der nächsthöhe­ren Spielklass­e, sondern wir würden uns riesig freuen, wenn am Saisonende ein guter Mittelfeld­platz in der Oberliga zu Buche steht. Da würden wir als Aufsteiger eine prima Bilanz vorweisen“, schätzt AndréWerni­cke die Lage etwas nüchterner ein.

Dabei ist zunächst der Blick zurück gefragt. Es ist gar nicht so lange her, da spielte die erste Frauenmann­schaft noch als Haaner TV in der Bezirkslig­a. Wernicke war damals vor allem ein im Jugendbere­ich sehr erfolgreic­her Coach. Noch heute ist der 46-Jährige bei den älteren Jahrgängen im Juniorenbe­reich engagiert und ist zu Recht stolz darauf, dass einige Teams höheren Jugendklas­sen angehören.

Die gute Jugendarbe­it beim HTV wirkte sich positiv aus, denn fast alle Spielerinn­en des heutigen Oberliga-Kaders der HSG Adler kommen aus diesem Haaner Talentschu­ppen. „Das ist aber auch ein wichtiger Verdienst mehrerer engagierte­r Leute im Jugendbere­ich“, betont Wernicke. Er verweist besonders auf Karin Kuboth und Eddi Horscht, die gerade bei den jüngeren Jugend-Jahrgängen hervorrage­nde Arbeit leisten und so den notwendige­n Unterbau für die starken Mannschaft­en der C-, B-, und A-Jugend bilden. „Für mich hat die Jugendarbe­it einen ganz hohen Stellenwer­t Die HSG Adler pro- fitiert enorm davon, denn für unser Oberliga-Team können wir fast gänzlich auf Neuzugänge von außen verzichten“, betont Wernicke.

Heute hat der Trainer einen Oberliga-Kader zur Verfügung, der vom Altersdurc­hschnitt her zu den jüngsten in dieser Spielklass­e gehört. Die meisten Handballer­inen spielten vor wenigen Jahren noch in der Ju- gend des HTV und schafften dann aufgrund ihres großen Talentes direkt den Sprung in die erste Mannschaft. Da AndréWerni­cke die meisten von ihnen bereits aus der Jugend kannte, gab es keine Probleme bei der Integratio­n in den Seniorenka­der. Besser noch: Unter der Regie des erfahrenen und ehrgeizige­n Haaner Coaches realisiert­e das Team den Durchmarsc­h von der Bezirks- bis in die Oberliga.

„Das war nur zu schaffen, weil ich viele junge Spielerinn­en im Kader hatte und heute noch habe, die über ein riesiges Potenzial verfügen, das bei den meisten noch gar nicht ausgereizt ist“, schwärmtWe­rnicke. Er fügt hinzu, dass sich seine Handballer­innen nicht auf ihrem Talent ausruhen, sondern wissen, dass nur mit hartem Training und dem unbedingte­n Willen, etwas zu leisten, die spielerisc­he Entwicklun­g jeder Einzelnen, aber vor allem der gesamten Mannschaft, weiter nach oben geht. „Unsere bisherigen Erfolge beruhen auch darauf, dass wir eine tolle Kameradsch­aft in der Mannschaft, beim Trainer-Team und im Umfeld haben. Handball muss in der Gruppe Spaß machen“, lautet sein Credo. Der sympathisc­he und kommunikat­ive Coach findet dabei kaum Zeit für andere Hobbys, zumal zwei seiner drei Kinder ebenfalls Handball spielen und er natürlich deren Partien verfolgt.

 ?? RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN ?? Trainer André Wernicke führt das Frauen-Team der HSG Adler Haan zu Höchstleis­tungen.
RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Trainer André Wernicke führt das Frauen-Team der HSG Adler Haan zu Höchstleis­tungen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany