Angehende Ärzte fordern faires Praktisches Jahr
Medizinstudierende der Heinrich-Heine-Universität (HHU) haben am Mittwochvormittag auf dem Gelände des Universitätsklinikums (UKD) demonstriert. Sie fordern faire Bedingungen und eine bessere Bezahlung im Praxisjahr am Ende des Studiums. In diesem Praktischen Jahr (PJ) sollen angehende Ärzte unter fachlicher Aufsicht im Krankenhaus praktische Erfahrungen sammeln. Doch die Bedingungen seien nicht ideal: „Studierende dürfen in ihrem PJ meistens keine Patientenakten einsehen, werden zu denVisiten nicht mitgenommen, bekommen oft nicht mal einen eigenen Spind“, kritisierte Anaïs Lins (28), die kurz vor ihrem PJ steht und die Demonstration mitorganisierte. „Man ist maximal ein persönlicher Assistent der Ärzteschaft. Zudem gibt es für die 40-Stunden-Woche oft keine oder nur eine geringe Bezahlung.“
Nach einem Aufruf der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland hat es am Mittwoch deutschlandweit Aktionen für eine fairere Behandlung und bessere Bezahlung im PJ gegeben. Die Düsseldorfer Demo, bei der 1000 Unterschriften gesammelt wurden, geschah in Absprache mit dem Dekanat der Medizinischen Fakultät und dem UKD, das den Aktionstag begrüßte. „Wir wünschen uns eine bundeseinheitliche Lösung. Sie wäre grundsätzlich gerechter gegenüber den Studierenden und würde auch einer Konkurrenz der Krankenhäuser untereinander über wirtschaftliche Anreize vorbeugen“, teilte das Dekanat mit.