Fortuna-Fan verprügelte Polizisten
Ein angeklagter Koch (30) kann sich vor Gericht an nichts erinnern.
Wegen eines Angriffs auf einen Polizisten während der Aufstiegsfeier der Fortuna-Fußballer in die erste Bundesliga musste ein Koch (30) vors Amtsgericht.
Im Mai 2018 hatte er laut Anklage beim Aufstiegsfest am Marktplatz schwarze, mit Quarzsand gefüllte Schlägerhandschuhe getragen und damit auf einen Polizisten eingeprügelt. Im Prozess reklamierte er jetzt „einen kleinen Filmriss“: „Ich war ziemlich betrunken, hab’ nur noch Bruchstücke im Kopf“, meinte er schulterzuckend. Er wisse nur, dass sein„kleiner Bruder“damals inmit- ten der feiernden Fortuna-Fans einen Bengalo gezündet habe, deswegen von Polizisten aus der Menge herausgeholt worden war. „Ich hab’ gesehen, dass jemand den mitnehmen wollte“, so der Angeklagte. Doch habe erst hinterher erfahren, dass er sich vor dem Beamten aufgebaut, ihn übel beschimpft, beleidigt und den Polizisten zuletzt mit seinen illegalen Schlägerhandschuhen in die Seite geschlagen hatte.
„Ich war betrunken, weiß von dem Tag nix“, leierte der Angeklagte noch mal herunter. Wieso er als Fußball-Fan bei einer Feier an einem milden Maitag überhaupt mit Schlaghandschuhen aufgetaucht war, konnte er der Richterin gestern nicht erklären. Er habe die Handschuhe „bloß zum Motorradfahren“in einem Supermarkt gekauft „und nicht drauf geachtet, ob da Quarzsand drin ist“, so der 31-Jährige. Auch eine Freundin (21) wusste nur noch, dass sie am Marktplatz beim Fortuna-Fest dabei war. Aber: „Ich war auch stark alkoholisiert“, so die Altenpflegerin im Zeugenstand. Sicher ist bisher nur: Laut Alkoholtest hatte der Angeklagte zur Tatzeit rund 1,5 Promille im Blut. Und zum Urteil kam die Richterin nicht. Da der attackierte Polizist beim Prozess fehlte, geht die Verhandlung demnächst weiter.