Gebet und Gedenken am Vorabend des 9. November
WÜLFRATH (tws) Die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde lädt am Vorabend zum 9. November ein. Am heutigen Donnerstag, 8. November, um 18 Uhr ist die neu renovierte Stadtkirche geöffnet - zum gemeinsamen Gebet, zur Erinnerung, zum Schweigen und zum Gedenken. Vor 80 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, brannten Synagogen und jüdische Gemeindehäuser.
Mehr als die Hälfte aller Synagogen oder Gebetshäuser auch bei uns im Rheinland wurde stark beschädigt oder ganz zerstört. Juden wurden ermordet, gedemütigt und verhaftet, teilt Pfarrer Thomas Rehrmann mit. „Viele unserer Gemeindeglieder damals beteiligten sich an diesen Verbrechen oder nahmen sie hin. Nur sehr wenige widerstanden. ,Tu deinen Mund auf für die Stummen und für die Sache aller, die verlassen sind.’ (Sprüche 31,8) Dieses widerständigeWort hatte Dietrich Bonhoeffer bereits Jahre vor der Pogromnacht als klares Handlungskriterium an unser Kirche-Sein geknüpft: „Wer weiß denn das heute noch in der Kirche, dass dies die mindeste Forderung der Bibel in solchen Zeiten ist?“, schrieb er schon 1934.
Wie Pfarrer Rehrmann weiter informiert, wird in der evangelischen Kulturkirche am Freitag, 9. November, um 19 Uhr eine neue Ausstellung eröffnet. Gezeigt werden Fotomontagen von Anke Birkenstock.