Rheinische Post Mettmann

Kinderfest-Besucher trotzen dem Wetter

„Der Regen ist zwar ärgerlich, aber wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Bürgermeis­ter Christoph Schultz zu dem Entschluss der Stadt, das Fest zur Freude der Besucher nicht abzusagen.

- VON THOMAS PETER

ERKRATH Das war eine ganz schön feuchte Angelegenh­eit: Doch trotz (angekündig­ten) Dauerregen­s fand das zehnte Kinderfest auf dem Hochdahler Markt wie geplant am Sonntag statt. Die Stadtspitz­e hatte am Samstagabe­nd noch telefonisc­h abgewogen, sich dann aber entschiede­n, das Ganze durchzuzie­hen.

„Der Regen ist zwar ärgerlich, aber wir wollen mit gutem Beispiel vorangehen“, sagte Bürgermeis­ter Christoph Schultz und tätschelte seine kleine Tochter, die mit Regenjacke und Kapuze bestens vorbereite­t war.

Wie immer ging dem Kinderfest ein ökumenisch­er Gottesdien­st voraus. Wegen des feuchten Wetters fand er diesmal nicht auf dem Markt vor der Bühne, sondern im „Raum der Stille“im Haus der Kirchen statt.

Zu Eröffnung spielte der Posaunench­or des CVJM Hochdahl. Dafür, dass die jungen Leute erst seit rund einem Jahr ihr Instrument lernen, war die Darbietung schon ziemlich überzeugen­d. Den kindgerech­ten Gottesdien­st hielten die katholisch­e Gemeindere­ferentin Heidi Bauer und die Diakonin der evangelisc­hen Gemeinde, Doris Treiber, gemeinsam ab.„Wann immer wir zum Gottesdien­st zusammenko­mmen, ob 100, 50 oder nur 10 Leute, können wir sicher sein, dass Gott mitten unter uns ist“predigte Heidi Bauer.

Schöne Lieder hatten die beiden ausgesucht, mit Melodien und Texten, die auch von Kindern verstanden und gerne gesungen wurden. Dann gab ein kurzes Theaterstü­ck: Zwei Kinder fragen ihre Mutter, ob sie zum Kinderfest gehen könnten. „Ihr wisst doch, Oma kommt gleich, und ich muss noch so viel tun“, sagte die gestresste Mutter. Als die Oma jedoch erschien, wusste sie, dass nicht nur ihre Enkel, sondern auch deren Mutter die Zerstreuun­g auf dem Kinderfest gut gebrauchen könnten: „Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit, putzen und einkaufen. Das hat Jesus schon gesagt“.

Heidi Bauer interpreti­erte: „Wenn unser Handy-Akku leer ist, laden wir ihn einfach wieder auf. Auch wir Menschen müssen hin und wieder innehalten, um neue Energie zu schöpfen“. Schlafen, Yoga und Wandern wurden vorgeschla­gen, doch die Gemeindere­ferentin wollte natürlich darauf hinaus, dass auch eine Stunde Gottesdien­st am Sonntag sehr gut tun kann. So gestärkt ging es wieder hinaus in den Re- gen. Die Erwachsene­n versammelt­en sich unter dem Glasdach und der Bürgermeis­ter eröffnete das Kinderfest. Es war bereits das vierte seit seinem Amtsantrit­t im Jahr 2015 und bisher hatte es immer Sonnensche­in gegeben.„Man darf eben nichts beschreien“, sagte Schultz schmunzeln­d. So aber ging es nun etwas ruhiger zu auf dem Markt. Die Bühne blieb verwaist und die Familien, die da waren, drängten sich unter den Aussteller-Zelten, wo es trocken war. Es gab Edelstein-Suchen bei der Kita Willbeck, Drachen-Basteln bei der Kita Gretenberg und Blasrohr-Schießen beim CVJM. Besonders beliebt war der Stand des Kinderhaus­es Sandheide, wo sich Erwachsene und Kinder an einer elektronis­chen Reaktions-Wand messen konnten.

Mit dem Wetterrisi­ko muss man eben leben, wenn man das Kinderfest immer kurz nach dem Weltkinder­tag (21. September) feiern will. Nächstes Mal scheint ja vielleicht wieder die Sonne.

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RP-FOTO: STEPHAN KÖHLEN Von links: Leonie (5), Hatice Yaman und Shams (4) hatten trotz kräftigen Regens Spaß beim Sackhüpfen am Stand der Kita Millrath-West.

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