Trump lehnt EU-Angebot für Zollfreiheit bei Autos ab
BRÜSSEL/WASHINGTON (rtr) In den Handelskonflikten mit Europa und China gießt US-Präsident Donald Trump neues Öl ins Feuer. Er lehnte ein Angebot der Europäischen Union ab, sämtliche Zölle auf Autoimporte zu streichen. EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker wertete dies als Infragestellung der erzielten Stillhaltevereinbarung. Zudem zeigt sich der US-Präsident entschlossen, eine neue Welle von Strafzöllen gegen China loszutreten.
„Die EU ist fast so schlimm wie China, nur kleiner“, sagte Trump der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Damit richtete er trotz der jüngsten Absprachen eine neue Attacke gegen die Europäer. Erst Ende Juli hatte er sich mit Juncker überraschend darauf geeinigt, Gespräche über einen Abbau von Handelsbarrieren aufzunehmen. Die Europäer sollen sich verpflichten, mehr Soja und Flüssiggas aus den USA zu importieren. Damit waren zusätzliche Autozölle vorerst vom Tisch. Am Donnerstag hatte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström vorgeschlagen, dass beide Seiten ihre Autozölle auf null reduzieren. Trump wies dies postwendend zurück. Juncker äußerte sich darauf- hin irritiert, dass der US-Präsident das Thema Autozölle wieder bemühe. „Wir haben uns, Trump und ich, auf eine Art Waffenstillstand geeinigt“, sagte er im ZDF. Sollte Trump doch neue Abgaben auf Autoeinfuhren aus Europa erheben, werde die EU dies umgekehrt auch tun, warnte Juncker.
Im Streit mit China bereitet Trump die nächste Eskalationsstufe vor, wie Bloomberg berichtete. Der Präsident habe Beratern gesagt, er werde die bereits vorgesehenen Abgaben auf weitere chinesische Importe im Volumen von 200 Milliarden Dollar nächste Woche in Kraft setzen lassen. Eine endgültige Entscheidung habe er aber noch nicht getroffen. Die Zölle würden unter anderem für Technologie-Produkte, Fahrräder und Kleidung gelten. Die Regierung in Peking warnte die US-Seite vor einer Eskalation. Mit Härte und Druck werde man bei China nichts erreichen, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums. Gefragt seien nun pragmatische Gespräche auf Augenhöhe. Trump hat damit gedroht, praktisch sämtliche Einfuhren aus China imVolumen von mehr als 500 Milliarden Dollar mit Sonderabgaben zu belegen.