Zugunglück von Langenweddingen
Das Zugunglück von Langenweddingen war der schwerste Eisenbahnunfall in der Geschichte der DDR. Am Morgen des 6. Juli 1967 war der Personenzug P 853 mit 250 Fahrgästen an Bord unterwegs von Magdeburg nach Thale. Im ersten Wagen saß eine Schülergruppe: Etwa 50 Kinder und Jugendliche waren unterwegs in ein Ferienlager. Kurz vor der Einfahrt in den Bahnhof Langenweddingen musste der Zug einen Bahnübergang passieren. Der Lokomotivführer hatte das Signal „Fahrt frei“schon erhalten. Dann kam es zu einer verhängnisvollen Panne: Wegen einer herabhängenden Oberleitung gelang es nicht, die Schranken zu schließen. Gleichzeitig näherte sich dem Bahnübergang ein Tanklastwagen, dessen Fahrer den herannahenden Zug nicht sehen konnte. Der Übergang war sowohl für den Schienenals auch für den Straßenverkehr schwer einsehbar. Lokomotive und Lastwagen kollidierten, es kam beinahe sofort zu einer Explosion. Innerhalb kürzester Zeit standen mehrereWagen des Zuges und Teile des Bahnhofs in Flammen. 94 Menschen starben bei dem Unglück von Langenweddingen, darunter 44 Kinder. Unter den Opfern war auch der Lehrer Werner Moritz aus dem Ort Rogätz. Er war mehrfach zurück in die Flammen gelaufen und hatte zwölf Schülern das Leben gerettet. Später erlag er seinen schweren Verbrennungen. 1995 wurde seine ehemalige Schule in Rogätz nach ihm benannt.