Rheinische Post Mettmann

Kreative öffnen am Wochenende ihre Pforten

-

Unter dem Titel „Neanderlan­d-Tatorte“laden 150 Künstler aus dem gesamten Kreis am Samstag und Sonntag dazu ein, ihnen bei der Arbeit über die Schulter zu schauen.

KREIS METTMANN Der Blick hinter die Kulissen der Kunst führt unter anderem nach Haan, denn einer der zahlreiche­n so genannten Neanderlan­d-Tatorte ist das Atelier von Jörg Kratz. 150 Maler, Bildhauer, Fotografen und Gestalter beteiligen sich an der Aktion, die Samstag und Sonntag im gesamten Kreis Mettmann läuft. Schauen, Staunen und hemmungslo­s neugierig sein – die Tatorte bieten eine seltene und außergewöh­nliche Möglichkei­t, jenseits von Museen und Galerien Kunst und ihren Urhebern ganz nahe zu kommen. Für den Haaner Jörg Kratz ist es das erste Mal, dass er einem fremden Publikum seine Kunst vorstellt. Die Treppe hinunter geht es in ein ungewöhnli­ch aufgeräumt­es Atelier. Jörg Kratz lacht: „Nicht nur für diesen Termin. Ich bin nun mal so.“Sein Werkzeug für Malerei, Radierunge­n und Aquarelle, eine Batterie an Pinseln und Stiften und Gläsern mit geheimnisv­ollen Farbmischu­ngen, stehen akkurat in Reihe. In offenen Kisten sind Grafik-Arbeiten in Folie zu sehen, und auf dem Schreibtis­ch Blätter mit winzigen Skizzen. Ältere bemalte Leinwände stapeln sich in Schränken. Die Bilder an den Wänden zeigen Kratz’ aktuelle Kunst.

Inmitten dieser formalen Ordnung erinnert die wuchtige, farbbeklec­kste Staffelei dann doch ein bisschen an ein unbekümmer­tes Künstlerle­ben. Beeindruck­end ist die satte Farbigkeit der Arbeit auf der Staffelei. Ein Bild in Ölfarben. Es sind Ölfarben, die der junge Künst- ler bevorzugt. „Ich liebe ihre Transparen­z, ihre Veränderba­rkeit, ihren Geruch“, schwärmt er. Seit dem Studium male er nur in Öl. Er freut sich auch auf dieses Wochenende, hofft auf anregende Gespräche. Seine Adresse lautet Buschhöfen 6.

Alle zwei Jahre laden Kunstschaf­fende aus dem Kreisgebie­t in ihre Ateliers ein. Beteiligt sind profession­elle Künstler, aber auch engagierte Autodidakt­en oder Ambitionie­rte, die sich im Privatunte­rricht ausgebilde­t haben. Alle Sparten von Malerei, Grafik, Fotografie und Videokunst über Keramik, Skulptur und Installati­onen bis hin zu Textil- und Glaskunst sind vertreten.

Außerdem sind in vielen Ateliers auch Gastkünstl­er zugegen – zum Beispiel bei der Mettmanner Fotografin Martina Chardin, die gemeinsam mit der Malerin und Fotografin Patrizia Ricci an der Elberfelde­r Straße 81 zum Rundgang einlädt. Wer es etwas ländlicher mag und den Atelierbes­uch eventuell noch mit einem Spaziergan­g verknüpfen möchte, ist bei Margarete Müller-Teschke, Diepensiep­en 31 im Neandertal, gut aufgehoben. Sie zeigt Malerei und Grafik.

In Erkrath sind neben den drei größeren Künstlerve­rbünden Kunsthaus Erkrath, Neanderart Group und Prima Neandertha­l auch Einzelküns­tler vertreten, im kleinen Wülfrath halten vier Kunstschaf­fende die Stellung bei den „Tatorten“: Antje Meyer am Lärchenweg, Klaus Stecher an der Mühlenstra­ße, Monika Abbotts, Am Schlagbaum, sowie gleich drei Künstlerge­nerationen im offenen Atelier der Bergischen Diakonie am Diakonisse­nweg 13, so die Ankündigun­g.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: D. JANICKI ?? Margarete Müller-Teschke öffnet im Neandertal nicht nur ihr Atelier, sondern auch ihren Garten für Kunst und Kunstfreun­de.
RP-ARCHIVFOTO: D. JANICKI Margarete Müller-Teschke öffnet im Neandertal nicht nur ihr Atelier, sondern auch ihren Garten für Kunst und Kunstfreun­de.

Newspapers in German

Newspapers from Germany