Rheinische Post Mettmann

Sing-Mob wischt durch die Kulturkirc­he

- VON GÜNTER TEWES VON GÜNTER TEWES MICHAEL NACKE

Kantor Gerhold und Pfarrer Rehrmann laden zum Gassenhaue­rsingen ein. Es geht ums Gemeinscha­ftsgefühl.

WÜLFRATH Singen befreit. Das ist Balsam für die Seele, sagt Thomas Gerhold. Der Kantor der Evangelisc­h-reformiert­en Kirchengem­einde ist seit 25 Jahren in Wülfrath und ebenso wie Pfarrer Thomas Rehrmann ziemlich experiment­ierfreudig, wenn es darum geht, Menschen die Türen der Kirche zu öffnen. „Es darf nicht stehen bleiben“, betont der 53-jährige Gerhold. „Man muss über den Tellerrand schauen und offen sein für Neues.“

Der Kantor ist selbst mit so vielen unterschie­dlichen Musikstile­n aufgewachs­en. Diese Vielfalt will er weitergebe­n. „Es ist spannend, all das zu kombiniere­n.“

Am kommenden Samstag, 21. April, dürfte dies eindrucksv­oll deutlich werden. Dann wischt wieder der „Sing-Mob“durch die Kulturkirc­he an der Tiegenhöfe­r Straße. Beginn: 19.30 Uhr. „Das ist ein Massen-Karaoke“, beschreibt Gerhold diese Form des Rudelsinge­ns, bei der es um ein Gemeinscha­ftsgefühl geht. „Die Nachfrage ist groß.“Es sei doch besonders schön, mit so vielen zusammen zu singen. Bereits zum dritten Mal laden der Kantor und Pfarrer Rehrmann ein, gemeinsam

Wer sich in einer Notlage befindet, kann sich auf die Retter verlassen. Das haben Wülfrather Feuerwehr und Rettungsdi­enst sowie weitere Kräfte samt einer Höhenrettu­ngseinheit am Mittwoch eindrucksv­oll bewiesen. Jene aus der Kalkstadt, Feuerwehr Wuppertal, Notarzt aus Mettmann sowie der Rettungshu­bschrauber „Christoph 9“aus Duisburg waren nach einem Kletterunf­all im Kalksteinb­ruch „Bochumer Bruch“mit einem Großaufgeb­ot zur Stelle.

Eine 58-jährige Frau aus Essen stürzte am späten Nachmittag ab, die schönsten Lieder von gestern bis heute zu singen. In den Vorjahren kamen jeweils rund 100 Mitsänger, die unterschie­dlichsten Menschen von Jung bis Alt, Männer und Frauen, um in lockerer Runde zusammen ein buntes Programm mit Hits und Gassenhaue­rn von den 20er Jahren bis heute zu singen. So soll es auch diesmal werden.

Gerhold, der Keyboard und Gitarre spielt, singt die Lieder an, animiert zum Mitsingen. Rehrmann bedient den Computer, der den Beamer steuert, um die Liedtexte auf eine Kirchenwan­d und zusätzlich zwei Leinwände im Gotteshaus an der Tiegenhöfe­r Straße anzuzeigen. Damit die Texte überall gut zu sehen sind. Pfarrer und Kantor sind eingespiel­t und agieren beim 3. Wülfrather „SingMob“als „Team Thomas2“. Sie können sich keine großen Pausen erlauben. Alles soll flüssig und abwechslun­gsreich ablaufen. Das erfordert eine aufwendige Vorbereitu­ng. „Die Lieder werden eine wilde Mischung“, kündigt Gerhold an. Hits sind „Chiquitita“von Abba, „All you need is Love“von den Beatles, Grönemeyer­s „Bochum“, aber auch „Wicki und die starken Männer“sowie Lieder aus der Mundorgel, „Bolle reiste jüngst zu Pfingsten“etwa. Doch Gerhold und Rehrmann wollen die Besucher mit der Liedauswah­l auch überrasche­n. Der „SingMob“in der Kulturkirc­he hat sich etabliert.

Viele, sagt Gerhold, hätten bereits nachgefrag­t, wann er wieder auf dem Programm stehe. Und so mancher ist im Anschluss Mitglied der Kantorei Wülfrath gewor

den.

Gleichwohl beobachtet das Kulturkirc­henteam bei Kirchenver­anstaltung­en eine gewisse Scheu bei jenen, die dem Glauben nicht so nahe stehen. Aktionen wie der „Sing-Mob“oder die „SummerChur­ch“im vergangene­n Jahr sollen Schwellen-Ängste nehmen.

Im übrigen gehört für Kantor Gerhold eine Veranstalt­ung wie der „Sing-Mob“zur kulturelle­n Grundverso­rgung. Wie er erlebt, fühlen sich jedoch Menschen, die zur Tafel gehen, vom kulturelle­n Leben abgeschnit­ten. „Viele können sich das einfach nicht leisten.“Deshalb ist der Eintritt zum „Sing-Mob“mit Tafelauswe­is frei.

Ansonsten beträgt dieser acht Euro an der Abendkasse.

Hits sind „Chiquitita“von Abba, „All you need is Love“von den Beatles und Gröne

meyers „Bochum“

Die Retter sind zur Stelle

 ?? RP-ARCHIVFOTO: ?? Musik ist gut für die Seele, sagt Kantor Thomas Gerhold. Beim „Sing-Mob“in der Kulturkirc­he am morgigen Samstag soll das eindrucksv­oll deutlich werden.
RP-ARCHIVFOTO: Musik ist gut für die Seele, sagt Kantor Thomas Gerhold. Beim „Sing-Mob“in der Kulturkirc­he am morgigen Samstag soll das eindrucksv­oll deutlich werden.

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