Fortuna Düsseldorf schlägt Gladbachs zweite Garnitur
In einem Testspiel ohne Zuschauer setzt sich der Fußball-Zweitligist in seiner Arena gegen Borussias Reservisten 2:0 durch.
DÜSSELDORF Ein wenig gruselig ist es ja schon, wenn zwei Fußballteams in einem gänzlich leeren 50.000-MannStadion aufeinandertreffen. Doch immerhin verhinderten der gastgebende Zweitligist Fortuna Düsseldorf und die klassenhöhere Borussia Mönchengladbach, dass dieser Gruselfaktor sich bei ihrem Testspiel ohne Fans in der Arena auf das Geschehen übertrug. Beim 2:0-Erfolg der Fortuna über die Gladbacher Reservisten boten beide eine überwiegend ansehnliche Vorstellung.
Wie unterschiedlich die beiden Trainer den Stellenwert der Partie einschätzten, zeigten schon die Aufstellungen. Borussias Dieter Hecking hatte lediglich sechs Profis nominiert, die auch am Sonntag bei der Derbyniederlage in Köln im Kader standen – und nur zwei von ihnen, Jonas Hofmann und Michael Cuisance, waren nach der Pause zum Einsatz gekommen. Fortuna dagegen brachte inklusive der Gladbacher Leihgabe Florian Neuhaus nahezu die volle Kapelle, sieht man einmal von Kaan Ayhan und André Hoffmann ab, die beim Liga-Neu- start am kommenden Mittwoch gegen Aue gesperrt sind.
Für die Fortunen war es allerdings auch weit eher ein Härtetest, müssen sie doch gegen Aue mit einer komplett umformierten Abwehrzentrale ins Rennen gehen. Ursprünglich hätte Junioren-Nationalspieler Gökhan Gül an der Seite von Robin Bormuth stehen sollen, doch Gül verletzte sich im Trainingslager. Etatmäßige Innenverteidiger gibt es im Kader nun nicht mehr, und so probierte Trainer Friedhelm Funkel erwartungsgemäß Routinier Adam Bodzek neben Bormuth aus. Doch nicht Bodzek, son- dern sein Nebenmann sammelte den ersten Minuspunkt ein. Nach einem langen Pass verschätzte sich der 22-Jährige und musste deswegen im Strafraum Josip Drmic legen. Stichwort Minuspunkt: Den verbuchte nun Drmic, weil er mit dem Strafstoß an Raphael Wolf scheiterte (12.). Wolf lieferte damit den Nachweis, dass er seine Rückenprobleme offenbar so weit im Griff hat, dass er gegen Aue wird spielen können.
Borussia dominierte nun das Geschehen – und kassierte nahezu aus dem Nichts einen Treffer. Doch ab Rouwen Hennings‘ 1:0 (22.) legte die Fortuna ihren Respekt gänzlich ab. Der Ball lief sehr gut durch die Düsseldorfer Reihen, so dass das 2:0 (37.) nicht mehr unverdient war. Hennings revanchierte sich bei seinem Vorlagengeber Benito Raman mit einem Maßzuspiel. Das gefiel auch dem wegen leichter muskulärer Probleme pausierenden André Hoffmann: „Das sieht gut aus bei den Jungs. Aber ich habe ja auch 3:0 für uns getippt.“Ganz so weit kam es nach zahlreichen Wechseln zwar nicht mehr, aber als gelungenen Test durften den scheinbar gruseligen Abend doch alle verbuchen.