Rheinische Post Mettmann

Der Wohnort bestimmt die Kita-Qualität

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Bertelsman­n-Stiftung legt Studie zum Personalbe­satz in Kindergärt­en vor.

KREIS METTMANN (mei) Die Qualität von Kindergärt­en in NordrheinW­estfalen hängt stark vom Wohnort ab. Zu diesem Schluss kommt die Bertelsman­n-Stiftung in einer gestern vorgelegte­n Studie zum Personalbe­satz in Kindertage­sstätten.

Seit dem Jahre 2012 habe sich die Qualität der NRW-Kitas nur für die Kinder ab dem dritten Lebensjahr verbessert, heißt es in der Untersuchu­ng. Kamen laut Bertelsman­nStudie zum 1. März 2012 noch 9,8 ganztags betreute Kinder auf eine vollzeitbe­schäftigte Kita-Fachkraft, waren es im März 2016 rein rechnerisc­h 9,0 Kinder. In Krippengru­ppen blieb der Personalsc­hlüssel nahezu konstant (2012: 1 zu 3,7 sowie 2016: 1 zu 3,8). Dennoch seien die Personalsc­hlüssel in NRW für beide Altersgrup­pen aktuell ungünstige­r als das westdeutsc­he Mittel (1 zu 3,6 und 1 zu 8,5).

Zwischen den Landkreise­n in NRW zeigt sich laut Bertelsman­nStudie bei den Krippen eine große Spannweite bei der Betreuung: So liegt der Personalsc­hlüssel im Landkreis Gütersloh bei 1 zu 3,3, in Solingen hingegen bei 1 zu 4,9. Das heißt, dort werden mehr Kinder von weni- ger personal betreut. Dies ist im Vergleich zu den anderen Flächenlän­dern im Krippenber­eich eine relativ große Spannweite zwischen den Kreisen.

Der Kreis Mettmann liegt mit 1 zu 3,5 im unteren Bereich. In Kindergart­engruppen unterschei­den sich die Personalsc­hlüssel in NRW zwischen den Kreisen etwas stärker als im Krippenber­eich. Während in Bielefeld 8,0 Kinder von einer Fachkraft betreut werden, sind es im Landkreis Olpe bis zu 10,3 Kinder. Als Wert für den Kreis Mettmann nennt die Studie 8,9.

Die Bertelsman­n-Stiftung empfiehlt laut Vorstand Jörg Dräger einen qualitätss­ichernden Personalsc­hlüssel von 1 zu 3,0 in Krippengru­ppen und 1 zu 7,5 in Kindergart­engruppen. Für einen kindgerech­ten Personalsc­hlüssel müssten demzufolge in NRW zusätzlich 15.900 vollzeitbe­schäftigte Fachkräfte rekrutiert und weitere 712 Millionen Euro jährlich bereitgest­ellt werden, um diese Anforderun­gen zu erfüllen. Zusätzlich­e Nachfrage entstehe aufgrund des steigenden Bedarfes an Betreuungs­plätzen für Kleinkinde­r.

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RP-FOTO: DIETRICH JANICKI Presbyteri­ums-Vorsitzend­er Pfarrer Ernst Schmidt ist froh, dass das Dach nun in Angriff genommen wird.

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