Nachfrage nach qualifiziertem Pflegepersonal wächst
Die Hochschule Niederrhein reagiert auf den Fachkräftemangel und startet ab dem nächsten Jahr den dualen Bachelor-Studiengang Pflege.
(rps) An der Hochschule Niederrhein wird es zum Sommersemester 2018 einen neuen Bachelor-Studiengang Pflege geben. Dieser wird zunächst ausschließlich dual angeboten – das heißt in Kombination mit einer Berufsausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger, Altenpfleger oder Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger. Studienvoraussetzung ist ein entsprechender Ausbildungsvertrag bei den kooperierenden Einrichtungen der Region. Diese starten mit ihrer Ausbildung bereits im September 2017.
Mit dem neuen Studienangebot reagiert die Hochschule Niederrhein auf die Nachfrage von Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen oder Altenheimen nach fachkundigem Pflegepersonal, welches neben der Arbeit am Patienten auch steuernde, beratende und heilkundliche Kompetenzen besitzt. „Als Partner der Region orientieren wir uns daran und leisten unseren Beitrag, akademisch qualifizierte Personen auszubilden, die unmittelbar am Patienten arbeiten und befähigt werden, die Pflegequalität weiter zu entwickeln und praxisnahe Problemlösungen zu erarbeiten“, erklärt Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein.
Der Studiengang dauert neun Semester und schließt mit dem Bachelor of Science und der entsprechenden Berufsausbildung ab. Die Absolventen sollen in der Lage sein, mehr Verantwortung als bisher für die Patienten zu übernehmen. Ergänzend zur Fachschulausbildung in der Pflege werden die Studierenden darauf vorbereitet, anwendungsbezogene Inhalte und Methoden aus den Bereichen evidenzbasierter Pflege, Pflegeund Gesundheitswissenschaften anzuwenden und weiterzuentwickeln. Sie sollen lernen, pflegerische Gutachten zu verfassen, in denen etwa aufgeführt wird, welche schmerzlindernden Maßnahmen ergriffen werden sollen.
„Wir schließen damit eine Fachkräftelücke, die mit mehr als 2000 unbesetzten Stellen in NRW jetzt schon klafft und noch größer werden wird, wenn ab 2018 die Zahl der Schulabgänger rückläufig sein wird“, sagt Thomas Kutschke, Geschäftsführer der kbs – Akademie für Gesundheitsberufe in Mönchengladbach, der den Studiengang im Auftrag der Hochschule Niederrhein am Fachbereich Gesundheitswesen entwickelt hat.
Die Ausbildung beginnt im September 2017, zum Sommersemester 2018 nehmen die dual Studierenden berufsbegleitende Kurse an der Hochschule auf. Nach drei Jahren legen die Teilnehmer ihr berufliches Examen in den Gesundheitseinrichtungen ab, anschließend erhalten sie eine Anstellungsgarantie in Teilzeit heitswesen, und verweist auf den Wissenschaftsrat, der in seinen Empfehlungen von einer künftigen AkademikerQuote zwischen zehn und 20 Prozent bei den Beschäftigten in der Pflege ausgeht. „Bei über 200.000 Beschäftigten in der Pflegebranche in NRW und allein rund 10.000 Auszubildenden am Niederrhein kämen wir damit auf insgesamt 245 bis 490 Studienplätze pro Jahr“, sagt Neukirch.
Kooperationspartner für den Studiengang sind die kbs – Die Akademie für Gesundheit am St. Kamillus GmbH Mönchengladbach, die Krankenpflegeschule LVR-Klinik Viersen, die St. Elisabeth-Akademie GmbH, die Krankenpflegeschule am St. Imgardis-Krankenhaus Süchteln GmbH, das Fachseminar Altenpflege TÜV Nord College GmbH sowie das Bildungszentrum Niederrhein Wesel. Studieninteressierte können sich jetzt dort für eine Ausbildung zum Kranken-, Alten- oder Kinderkrankenpfleger bewerben. Weitere Informationen gibt es auf: http://bit.ly/2o5XFIq sowie beim Studieninformationstag am Mittwoch, 26. April, 15 bis 19 Uhr, Richard-Wagner-Str. 97, 41065 Mönchengladbach, Gebäude Z.