Schaustellerwollen Volksfeste nicht umzäunen
BONN (dpa) Die deutschen Schausteller wollen keine komplette Umzäunung aller Kirmesplätzen als Konsequenz aus dem Anschlag von Berlin. „Eine totale Umzäunung und Betonisierung von Volksfesten können wir uns nicht vorstellen“, sagte der Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, Albert Ritter, gestern in Bonn. Man dürfe nicht in Aktionismus verfallen, sondern müsse mit Augenmaß handeln. „Wir können nicht Veranstaltungen mit Millionen von Besuchern so behandeln, als würden wir jeden Einzelnen in eine Diskothek einlassen“, sagte Ritter.
Der Deutsche Schaustellerbund trifft sich ab heute in Bonn zu seinem Jahrestreffen mit 500 Delegierten. Etwa 1300 Gäste werden erwartet. Der Schaustellerbund betonte, dass bei Kirmessen immer auf die Sicherheit geachtet worden sei. Nötig seien aber bundesweit einheitliche Konzepte, die auch wirklich einen Effekt erzielten. „Wenn wir zusätzliche Sicherheitskräfte beschäftigen wollen, dann brauchen wir zertifizierte und nicht einfach nur Parkplatzwächter, denen man eine Weste anzieht“, sagte Ritter. Ähnlich sei es bei neuer Technik wie Videoüberwachung. Bei dieser müsse etwa von Anfang an sichergestellt sein, dass die Aufnahmen am Ende auch wirklich zu verwerten seien.
Die Kosten dafür dürften nicht nur auf die Schausteller allein abgewälzt werden.