Marokkanische Köstlichkeiten
Nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt bietet das marokkanische Restaurant Marchica Grillspezialitäten und orientalische Küche.
21 Jahre lang hat Hassan Erkan in der Ellerstraße eine Bäckerei betrieben. Immer mehr Bäckereien in der näheren Umgebung sorgten zuletzt für rückläufige Umsätze und „es wurde Zeit für etwas Neues“. Also hat er sein Geschäft in ein marokkanisches Restaurant mit Platz für rund 70 Gäste verwandelt und Anfang Oktober eröffnet. Wer schon einmal seinen Urlaub in Marokko verbracht hat, fühlt sich sofort an die dortigen Restaurants erinnert. Man findet neben typischen geometrischen Mustern beispielsweise aufwendige, von einem marokkanischen Künstler gestaltete Wandreliefs. T. Z. Lazhar und seine Frau Fati Bakr, eine gelernte Köchin, führen das Restaurant gemeinsam. Sie sind mit Erkan befreundet und bereits seit Jahren in der Gastronomie tätig.
Wir beginnen unseren Besuch mit frischem marokkanischem Pfefferminztee, der uns in einem kleinen Kännchen (4,50 Euro) mit zwei Gläsern serviert wird. „Anders als in Marokko süßen wir den Tee nicht vor dem Servieren“, erklärt uns Bakr. „Das machen die Gäste besser selbst, denn viele mögen ihren Tee nicht so süß wie eigentlich üblich“. Als erste Vorspeise entscheiden wir uns für Harira, eine aromatische Suppe mit Tomaten und Nudeln (3,50 Euro), die mit einem Spritzer Zitronensaft noch besser schmeckt. Danach teilen wir uns zu zweit den marokkanischen Salat (7 Euro), eine bunte Mischung aus frischen Tomaten, Gurken, Zwiebeln und einem angenehm mild gewürzten Joghurtdressing. Nicht auf der aktuellen Karte steht der warme Salat (5,90 Euro), Bakr nennt ihn „Dreier“, weil er aus drei Komponenten besteht. Wir bekommen auf einem großen Teller sehr appetitlich und liebevoll angerichtet Paprikasalat, Olivensalat sowie einen mit Zwiebeln und Tomaten verfeinerten Champignonsalat. Dazu gibt es eine Soße auf Joghurtbasis mit Schnittlauch und Kräutern, die wunderbar mit diesen drei warmen Salaten harmoniert. Das Rezept, so der Restaurantchef, sei geheim.
Gern würden wir dazu ein Glas Wein trinken, aber Alkohol wird – aus Glaubensgründen – im Marchi- ca Restaurant nicht ausgeschenkt. Neben Tee gibt es die üblichen Softdrinks, im nächsten Jahr sollen einige alkoholfreie Cocktails dazu kommen. So bleibt es für uns bei Tee und Mineralwasser, das Essen schmeckt uns trotzdem richtig gut. Nach den üppigen Vorspeisen sind wir schon ziemlich gesättigt, aber was ist ein marokkanisches Menü ohne Tajine, das typisch orientalische Schmor- gericht aus Kartoffeln, Gemüse und Fleisch oder Fisch. Auf der Speisekarte stehen drei Varianten, Tajine Kefta mit Hackfleisch (8,50 Euro), Tajine Dorade (14,90 Euro) und die vegetarische Tajine Almeja mit weißen Bohnen (5,50 Euro). Wir entscheiden uns allerdings für eine kleine Portion mit Hühnchen (7 Euro) und bereuen es nicht, der Empfehlung gefolgt zu sein, denn die Tajine ist lecker gewürzt und das Fleisch schön zart, es zergeht fast auf der Zunge.
Die Lammkoteletts (11 Euro) sind auf dem Punkt gegrillt und werden mit mit einer weiteren, nach einem Geheimrezept hergestellten Soße serviert, dieses Mal auf Tomatenbasis. Sie hat eine leichte Schärfe und soll zu Fleisch, beispielsweise zum Rinderfilet (13,50 Euro für 200 Gramm), und zu Fisch, Dorade oder Wolfsbarsch (jeweils 13 Euro), gleichermaßen gut passen. Dazu werden unterschiedliche Beilagen wie Kartoffeln, Reis, Salat oder Gemüse angeboten. Für eines der Desserts, Tiramisu (3,50 Euro), Crème Brulée (4,90 Euro) oder Pfannkuchen mit Eis (4,90 Euro), müssen wir noch einmal wiederkommen – uns genügt ein Espresso zum Abschluss.