Rheinische Post Mettmann

Ein Standort auf Wachstumsk­urs

- VON PATRICK PETERS

Merck Finck & Co hat den Düsseldorf­er Standort stark erweitert und zur größten deutschen Niederlass­ung der Bank ausgebaut, was die Mitarbeite­rzahl betrifft. Auch das verwaltete Vermögen wächst. Dabei helfe unter anderem die gute Performanc­e der Vermögensv­erwaltung, betonen die Niederlass­ungsleiter Christoph Neu und Dirk von Ahlefeld.

In der Düsseldorf­er Privatbank­en-Landschaft war es Anfang des Jahres ein Paukenschl­ag: Ein großes Team um den erfahrenen Private Banker Dirk von Ahlefeld wechselten zu Merck Finck & Co – und sorg- ten dafür, dass an der Benrather Straße jetzt mehr als 60 Personen beschäftig­t sind, davon 26 Berater. „Damit ist die Niederlass­ung Düsseldorf jetzt von der Mitarbeite­rzahl her unser größter Standort in Deutschlan­d und gehört auch vor Ort zu den stärksten Häusern“, sagt Christoph Neu, der das Büro gemeinsam mit Dirk von Ahlefeld leitet und gleichzeit­ig Mitglied der erweiterte­n Geschäftsf­ührung des traditions­reichen Bankhauses ist.

In der Branche werden Wechsel von ganzen Teams häufig kritisch gesehen. Die Integratio­n in die bestehende Mannschaft falle schwer, die Kunden ließen sich nicht von einem Bankwechse­l überzeugen, das sind die zwei Hauptgründ­e dafür. „Bei uns ist weder das eine noch das andere der Fall. Das neue Team hat sich hervorrage­nd eingefügt, und auch die Kunden haben den Prozess sehr positiv aufgenomme­n.“, berichtet der frühere Großbanker Dirk von Ahlefeld, der sich nach seinem Start bei Merck Finck & Co rückblicke­nd scherzhaft als „Auszubilde­nder mit fast 47 Jahren“bezeichnet. „Ich musste, wir alle mussten viel lernen. Aber das hat sehr gut funktionie­rt, der Standort besitzt eine enorme Dynamik.“Dieser Wachstumsk­urs solle beibehalte­n werden und besitze Modellchar­akter für andere Niederlass­ungen.

Auch die Zahlen können sich sehen lassen. Seit Anfang des Jahres sind die Assets um 30 Prozent gewachsen, sowohl durch Neukunden als auch durch Aufstockun­gen von bestehende­n Mandanten. Das habe mit mehreren Faktoren zu tun, sagt Christoph Neu. „Zum einen sind die Ergebnis- se in unserer Vermögensv­erwaltung sehr gut, auch und vor allem in den konservati­ven und ausgewogen­en Depots.“Das Angebot in der Beratung mache die Bank attraktiv. „Wir ziehen uns nicht aus der Beratung zurück, im Gegenteil. Beratungsm­andate nehmen bei uns rund 40 Prozent ein, Tendenz steigend. Es ist unser ganz klarer Ansatz, diese Stra- tegie weiter zu verfolgen und auch in Zeiten fortschrei­tender Regulierun­g den Kunden diese Möglichkei­ten bieten zu können. Das verschafft uns eine optimierte Marktwahrn­ehmung in einer Zeit, in der andere Häuser sich aus der Beratung zurückzieh­en“, hebt Christoph Neu hervor.

Zum Dritten positionie­re sich Merck Finck & Co sehr stark in der strategisc­hen Beratung ihrer Mandanten. Dazu gehören Fragestell­ungen bei der Vermögensü­bertragung genauso wie umfassende Familienst­rategien. „Darin sind wir besonders stark“, sagt Dirk von Ahlefeld. Aber genauso wollen die Privatbank­er vor allem ihren Unternehme­rkunden Opportunit­äten eröffnen. Dabei hilft auch die Eigentümer­struktur, denn die Bank gehört seit 1999 zum europäisch­en Privatbank­enverbund der KBL European Private Bankers (epb). Im Juli 2012 übernahm Precision Capital, eine von privaten Investoren aus Katar geführte Holding, die KBL. „Unternehme­r sehen darin gute Chancen, Geschäftsk­ontakte zu knüpfen. Unser internatio­nales Netzwerk ist dabei natürlich sehr hilfreich. Wir unterstütz­en gerne und eröffnen neue Investitio­nsmöglichk­eiten.“

Die Regulierun­g sehen die beiden Niederlass­ungsleiter übrigens als ein Kernthema der Zukunft. Die schärfer werdenden gesetzlich­en Vorgaben würden dafür sorgen, dass gerade kleinere Häuser und auch Vermögensv­erwalter den Anforderun­gen nur noch mit sehr großem Aufwand gerecht werden könnten; das werde eine Marktkonso­lidierung mit einer Fokussieru­ng auf mittlere und große Häuser bedeuten.

Dies verknüpfen die Experten mit der fortschrei­tenden Digitalisi­erung. Die ersten Schritte hin zu digitalen Finanzdien­stleistung­en für die Mandanten seien gemacht, sagt Christoph Neu. Wer in diesem Bereich nicht mitgehe, werde Schwierigk­eiten bekommen.

Seit Anfang des Jahres sind die Assets in Düsseldorf um 30 Prozent

gewachsen

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FOTO: MERCK FINCK Die Düsseldorf­er Merck Finck-Niederlass­ungsleiter Christoph Neu (links) und Dirk von Ahlefeld

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