Ein Standort auf Wachstumskurs
Merck Finck & Co hat den Düsseldorfer Standort stark erweitert und zur größten deutschen Niederlassung der Bank ausgebaut, was die Mitarbeiterzahl betrifft. Auch das verwaltete Vermögen wächst. Dabei helfe unter anderem die gute Performance der Vermögensverwaltung, betonen die Niederlassungsleiter Christoph Neu und Dirk von Ahlefeld.
In der Düsseldorfer Privatbanken-Landschaft war es Anfang des Jahres ein Paukenschlag: Ein großes Team um den erfahrenen Private Banker Dirk von Ahlefeld wechselten zu Merck Finck & Co – und sorg- ten dafür, dass an der Benrather Straße jetzt mehr als 60 Personen beschäftigt sind, davon 26 Berater. „Damit ist die Niederlassung Düsseldorf jetzt von der Mitarbeiterzahl her unser größter Standort in Deutschland und gehört auch vor Ort zu den stärksten Häusern“, sagt Christoph Neu, der das Büro gemeinsam mit Dirk von Ahlefeld leitet und gleichzeitig Mitglied der erweiterten Geschäftsführung des traditionsreichen Bankhauses ist.
In der Branche werden Wechsel von ganzen Teams häufig kritisch gesehen. Die Integration in die bestehende Mannschaft falle schwer, die Kunden ließen sich nicht von einem Bankwechsel überzeugen, das sind die zwei Hauptgründe dafür. „Bei uns ist weder das eine noch das andere der Fall. Das neue Team hat sich hervorragend eingefügt, und auch die Kunden haben den Prozess sehr positiv aufgenommen.“, berichtet der frühere Großbanker Dirk von Ahlefeld, der sich nach seinem Start bei Merck Finck & Co rückblickend scherzhaft als „Auszubildender mit fast 47 Jahren“bezeichnet. „Ich musste, wir alle mussten viel lernen. Aber das hat sehr gut funktioniert, der Standort besitzt eine enorme Dynamik.“Dieser Wachstumskurs solle beibehalten werden und besitze Modellcharakter für andere Niederlassungen.
Auch die Zahlen können sich sehen lassen. Seit Anfang des Jahres sind die Assets um 30 Prozent gewachsen, sowohl durch Neukunden als auch durch Aufstockungen von bestehenden Mandanten. Das habe mit mehreren Faktoren zu tun, sagt Christoph Neu. „Zum einen sind die Ergebnis- se in unserer Vermögensverwaltung sehr gut, auch und vor allem in den konservativen und ausgewogenen Depots.“Das Angebot in der Beratung mache die Bank attraktiv. „Wir ziehen uns nicht aus der Beratung zurück, im Gegenteil. Beratungsmandate nehmen bei uns rund 40 Prozent ein, Tendenz steigend. Es ist unser ganz klarer Ansatz, diese Stra- tegie weiter zu verfolgen und auch in Zeiten fortschreitender Regulierung den Kunden diese Möglichkeiten bieten zu können. Das verschafft uns eine optimierte Marktwahrnehmung in einer Zeit, in der andere Häuser sich aus der Beratung zurückziehen“, hebt Christoph Neu hervor.
Zum Dritten positioniere sich Merck Finck & Co sehr stark in der strategischen Beratung ihrer Mandanten. Dazu gehören Fragestellungen bei der Vermögensübertragung genauso wie umfassende Familienstrategien. „Darin sind wir besonders stark“, sagt Dirk von Ahlefeld. Aber genauso wollen die Privatbanker vor allem ihren Unternehmerkunden Opportunitäten eröffnen. Dabei hilft auch die Eigentümerstruktur, denn die Bank gehört seit 1999 zum europäischen Privatbankenverbund der KBL European Private Bankers (epb). Im Juli 2012 übernahm Precision Capital, eine von privaten Investoren aus Katar geführte Holding, die KBL. „Unternehmer sehen darin gute Chancen, Geschäftskontakte zu knüpfen. Unser internationales Netzwerk ist dabei natürlich sehr hilfreich. Wir unterstützen gerne und eröffnen neue Investitionsmöglichkeiten.“
Die Regulierung sehen die beiden Niederlassungsleiter übrigens als ein Kernthema der Zukunft. Die schärfer werdenden gesetzlichen Vorgaben würden dafür sorgen, dass gerade kleinere Häuser und auch Vermögensverwalter den Anforderungen nur noch mit sehr großem Aufwand gerecht werden könnten; das werde eine Marktkonsolidierung mit einer Fokussierung auf mittlere und große Häuser bedeuten.
Dies verknüpfen die Experten mit der fortschreitenden Digitalisierung. Die ersten Schritte hin zu digitalen Finanzdienstleistungen für die Mandanten seien gemacht, sagt Christoph Neu. Wer in diesem Bereich nicht mitgehe, werde Schwierigkeiten bekommen.
Seit Anfang des Jahres sind die Assets in Düsseldorf um 30 Prozent
gewachsen