Weiber-Kneipentrödel ist eine Institution
Was mit vier, fünf Tischen 2015 angefangen hat, hat sich zu einem großen Event in der Monheimer Altstadt gemausert: der Weiber-Kneipentrödel. Inzwischen kommen Trödler- und Besucherinnen aus der ganzen Region.
Mit vier bis fünf Tischen hat alles angefangen. Das war 2015, in dem damals noch jungen Café mit Liebe. Inzwischen ist nicht nur das Café eine Institution in der Monheimmer Altstadt geworden, sondern auch der Trödelmarkt. Im März nun geht das pinke Event in die nächste Runde. Das Café mit Liebe sucht wieder Trödlerinnen, die am Donnerstag, 7. März, in der Monheimer Altstadt alte Schätzchen anbieten wollen.
Den „Weibertrödel“haben Miriam Winzer und Simone Windges spontan ins Leben gerufen. „Noch ganz klein, nur im Café Mit Liebe“, berichtet Winzer. „Damals schon hatten wir den Gedanken, damit etwas Gutes zu tun und die Einnahmen zu spenden.“
Die erste Aktion sei bei den Trödlerinnen und den Gastronomen so gut angekommen, dass die beiden Café-Betreiberinnen beschlossen haben, den Trödel auszuweiten. „Wir haben begonnen, mit den anderen Gastronomiebetreibern in der Altstadt zu sprechen, die auch schnell Feuer und Flamme waren“, erinnert sich Winzer. Der Kreis der Teilnehmer, die ihre Kneipen für den Trödel zur Verfügung stellen wollten, wuchs rasch und stetig.
Pfannenhof, Tante Tina, Spielmann, Zollhäuschen, das Rheincafé, die Milchbar (bis zur ihrer Schließung) stellen seither ihre Räumlichkeiten zur Verfügung und es konnten immer mehr Tische aufgestellt werden. Der Trödel hat sich etabliert. Der Name hat sich entsprechend mit verändert, vom Weiber- zum „Weiber-Kneipen-Trödel“. Die Frauen – Teilnehmerinnen und Besucherinnen – kommen inzwischen aus umliegenden Städten. Der Flohmarkt ist eine feste Institution geworden. Mittlerweile planen die Organisatorinnen gemeinsam mit den Wirten der beteiligten Kneipen auch verschiedene Aktionen zu ihrem Event wie Batiken vor der
Kunstschule, DJs in den Locations, besondere Getränke und Foodangebote in den Gasträumen.
Mit der wachsenden Zahl der Trödeltische hat sich auch die Höhe der Spenden kontinuierlich erhöht. Bei jedem Trödel kommen inzwischen um die 1000 Euro aus den Standgebühren sowie dem Erlös aus dem „Team-Tisch“zusammen, die an die Brustkrebshilfe Deutschland gespendet werden. „Das machen wir von Anfang an“, erzählt Simone Windges. Schließlich seien irgendwann alle Frauen mit diesem Thema konfrontiert. „Und wenn es nur durch die Vorsorgeuntersuchung ist.“Die Planung und Durchführung stemmenWinzer undWindges gemeinsam mit ihren Mitarbeitern immer noch selbst.
Am Donnerstag, 7. März, also färbt sich die Altstadt wieder pink. Aufbau für die Trödlerinnen ist um 17 Uhr, ab 18 Uhr beginnt das Shoppen. Ende ist gegen 21 Uhr, Abbau dann bis 22 Uhr. „Wir küren jedes Mal den schönsten Tisch mit Gutscheinen und Präsenten der umliegenden Gastronomien“, lockt Winzer weitere Frauen in die Altstadt. Anmelden kann man sich unter: troedel@cafemitliebe. de mit der Angabe, wie viele Tische benötigt werden und ob man eine Kleiderstange mitbringt. Auch die Location können Trödlerinnen sich aussuchen, sofern sie nicht schon belegt sind. In den Kneipen und Cafés herrscht zum trödelmarkt regelmäßig dichtes Gedränge. Besucherinnen – von Jugendlichen bis zu Seniorinnen – tummeln sich in den drei Stunden zwischen den Ständen. Und obwohl es so manche Wartezeit gibt, bis die Damen an die Kleiderständer und Tische herankonnten, bleibt die Stimmung entspannt
Von Damen-Kleidung über Damen-Schuhe bis hin zu Accessoires ist vieles im Angebot. „Weiberkram“eben. „Die Männer dürfen natürlich auch kommen“, betont Simone Windges. Aber freiwillig würden sich die meisten nicht hinein wagen. So sieht man den einen oder anderen Mann geduldig vor den Lokalen stehen und auf seine Begleiterinnen warten. „Ich finde die Idee großartig“, sagt Sandra Fleuster, die jedes Jahr zum Weiber-Kneipentröel in Monheim geht. „Es ist zwar eng, aber die Atmosphäre ist so locker und es gibt immer wieder was zu lachen.“Sie freut sich schon auf den nächsten Flohmarkt. Für Schnäppchenjäger ist der WeiberKneipentrödel ein Paradies.“