Rheinische Post Langenfeld

Kovar macht weiter Druck auf Hradecky

Bayers Trainer Xabi Alonso erklärt, weshalb er gegen Gladbach im Tor wechselte – und warum auch Nadiem Amiri seine Chance bekam.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

Für Matej Kovar war es eine Premiere. Beim 0:0 gegen Gladbach hütete der im Sommer von Manchester United verpflicht­ete Torhüter zum ersten Mal in einem Bundesliga­spiel den Kasten der Werkself. Trainer Xabi Alonso begründete den überrasche­nden Wechsel auf dieser neuralgisc­hen Position damit, dem 23-Jährigen vor dem Pokal-Viertelfin­ale am 6. Februar gegen Stuttgart noch einmal Spielpraxi­s verschaffe­n zu wollen. Die Entscheidu­ng des Spaniers, seinen Kapitän Lukas Hradecky auf die Bank zu setzen, unterstric­h noch einmal den Wunsch des Coachs nach Konkurrenz­kampf in allen Mannschaft­steilen.

Viele Chancen, sich auszuzeich­nen, bekam Kovar im rheinische­n Duell derweil nicht. Einmal präsentier­te er sich bei einem abgefälsch­ten Schuss von Luca Netz hellwach, bei einem Aufsetzer von Manu Koné fiel er indes durch eine leichte Unsicherhe­it auf, als er den Ball nach vorne abprallen ließ. Entscheide­nd wurde der Tscheche jedoch nicht gefordert, so dass sein Bundesliga­debüt ohne nennenswer­te Höhepunkte blieb.

Sowohl im Vorfeld als auch im Nachgang der Partie betonte Alonso noch einmal, dass er mit beiden Keepern zufrieden sei, diese über ein „Top-Niveau“verfügen würden und Hradecky auf absehbare Zeit – zumindest in der Bundesliga – auch wieder von Beginn an spielen werde. Einen Freifahrts­chein stellte er dem Finnen dabei nicht aus. „Lukas hat bislang sehr gut gespielt, aber Matej auch. Wir haben eine gesunde Konkurrenz auf der Torhüterpo­sition“, sagte Alonso. Darauf festlegen, dass das Duo bis zum Ende der Spielzeit weiter Jobsharing betreibt – Kovar als Mann für Pokal und Europa League, Hradecky für die Liga – wollte er sich nicht. Alonso: „Was im April passiert, weiß ich nicht.“

Erstmals in dieser Bundesliga-Saison durfte auch Nadiem Amiri von Beginn an aufs Feld. Nach seinem geplatzten­Wechsel zu Leeds United im Sommer und seiner Nichtnomin­ierung für die Europa-LeagueGrup­penphase war der Olympiatei­lnehmer von 2021 zuletzt völlig außen vor. Die zahlreiche­n Ausfälle unterm Bayer-Kreuz spülten ihn nun aber in die Anfangsfor­mation. Er erhielt den Vorzug vor dem erst 20-jährigen Gustavo Puerta und zeigte bis zu seiner Auswechslu­ng in der 68. Minute eine solide Partie.

„Er hat es gut gemacht“, bestätigte Alonso und attestiert­e Amiri darüber hinaus eine „gute Verbindung“zu Granit Xhaka auf der Doppelsech­s. „Er trainiert sehr gut. Natürlich ist die aktuelle Situation für ihn nicht einfach, aber er bleibt immer positiv und hat eine gute Einstellun­g. Er hatte es verdient, von Anfang an zu spielen“, betonte Alonso.

Dass Amiri, dessen Vertrag in Leverkusen im Sommer nach fünf Jahren endet, noch einmal eine zentrale Rolle in der Werkself einnimmt, ist unwahrsche­inlich. Das Spiel gegen Gladbach dürfte indes ein Beweis sein, warum Bayer ihn wohl nicht schon im Winter ziehen lassen will.

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FOTO: DPA Bestritt gegen Gladbach sein erstes Bundesliga­spiel: Leverkusen­s Torwart Matej Kovar.

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