Kovar macht weiter Druck auf Hradecky
Bayers Trainer Xabi Alonso erklärt, weshalb er gegen Gladbach im Tor wechselte – und warum auch Nadiem Amiri seine Chance bekam.
Für Matej Kovar war es eine Premiere. Beim 0:0 gegen Gladbach hütete der im Sommer von Manchester United verpflichtete Torhüter zum ersten Mal in einem Bundesligaspiel den Kasten der Werkself. Trainer Xabi Alonso begründete den überraschenden Wechsel auf dieser neuralgischen Position damit, dem 23-Jährigen vor dem Pokal-Viertelfinale am 6. Februar gegen Stuttgart noch einmal Spielpraxis verschaffen zu wollen. Die Entscheidung des Spaniers, seinen Kapitän Lukas Hradecky auf die Bank zu setzen, unterstrich noch einmal den Wunsch des Coachs nach Konkurrenzkampf in allen Mannschaftsteilen.
Viele Chancen, sich auszuzeichnen, bekam Kovar im rheinischen Duell derweil nicht. Einmal präsentierte er sich bei einem abgefälschten Schuss von Luca Netz hellwach, bei einem Aufsetzer von Manu Koné fiel er indes durch eine leichte Unsicherheit auf, als er den Ball nach vorne abprallen ließ. Entscheidend wurde der Tscheche jedoch nicht gefordert, so dass sein Bundesligadebüt ohne nennenswerte Höhepunkte blieb.
Sowohl im Vorfeld als auch im Nachgang der Partie betonte Alonso noch einmal, dass er mit beiden Keepern zufrieden sei, diese über ein „Top-Niveau“verfügen würden und Hradecky auf absehbare Zeit – zumindest in der Bundesliga – auch wieder von Beginn an spielen werde. Einen Freifahrtschein stellte er dem Finnen dabei nicht aus. „Lukas hat bislang sehr gut gespielt, aber Matej auch. Wir haben eine gesunde Konkurrenz auf der Torhüterposition“, sagte Alonso. Darauf festlegen, dass das Duo bis zum Ende der Spielzeit weiter Jobsharing betreibt – Kovar als Mann für Pokal und Europa League, Hradecky für die Liga – wollte er sich nicht. Alonso: „Was im April passiert, weiß ich nicht.“
Erstmals in dieser Bundesliga-Saison durfte auch Nadiem Amiri von Beginn an aufs Feld. Nach seinem geplatztenWechsel zu Leeds United im Sommer und seiner Nichtnominierung für die Europa-LeagueGruppenphase war der Olympiateilnehmer von 2021 zuletzt völlig außen vor. Die zahlreichen Ausfälle unterm Bayer-Kreuz spülten ihn nun aber in die Anfangsformation. Er erhielt den Vorzug vor dem erst 20-jährigen Gustavo Puerta und zeigte bis zu seiner Auswechslung in der 68. Minute eine solide Partie.
„Er hat es gut gemacht“, bestätigte Alonso und attestierte Amiri darüber hinaus eine „gute Verbindung“zu Granit Xhaka auf der Doppelsechs. „Er trainiert sehr gut. Natürlich ist die aktuelle Situation für ihn nicht einfach, aber er bleibt immer positiv und hat eine gute Einstellung. Er hatte es verdient, von Anfang an zu spielen“, betonte Alonso.
Dass Amiri, dessen Vertrag in Leverkusen im Sommer nach fünf Jahren endet, noch einmal eine zentrale Rolle in der Werkself einnimmt, ist unwahrscheinlich. Das Spiel gegen Gladbach dürfte indes ein Beweis sein, warum Bayer ihn wohl nicht schon im Winter ziehen lassen will.