Einblicke in die historische Hauptschule
Die 1911 erbaute Hauptschule Im Hedrichsfeld war in die Jahre gekommen und umfänglich renoviert worden. Wie modern die Ausstattung nun ist, konnten Besucher bei einem Tag der offenen Tür erleben.
Eine kostenlose Führung durch das liebevoll restaurierte und modernisierte Schulgebäude konnten Besucher am Samstagvormittag bekommen. Mehrere Schüler der Katholischen Hauptschule Im Hederichsfeld hatten sich entsprechend vorbereitet und wussten auch etwas über die Geschichte des Hauses zu erzählen.
„Das Baujahr ist 1911“, informierte der 15-jährige Felix Stüttgen, und: „Im Ersten und Zweiten Weltkrieg wurde es als Krankenhaus genutzt.“Und dann führte er Besuchergruppen durch alle vier Etagen vom Keller mit den perfekt ausgestatteter Lehrküche, Technik- und Werkraum bis nach oben in den zweiten Stock, wo im großen Selbstlernzentrum mit Ruhebereich bei der Sanierung die beeindruckende Dachkonstruktion freigelegt wurde. Die habe mit ihren miteinander vernieteten Stahlträgern die gleiche Bauweise wie die Müngstener Brücke, weiß der Stellvertretende Schulleiter Holger Funke.
Am Samstag war Tag der offenen Tür in der Hauptschule und schon früh morgens standen etliche Viertklässler mit ihren Eltern vor der Tür, um sich zu informieren. Sogar Ehemalige nutzten die Gelegenheit, nach älteren Lehrern Ausschau zu halten und natürlich einen Blick in die modernisierten Räume zu werfen. Seit August 2022 findet hier wieder Unterricht statt, nachdem die Bauarbeiter jahrelang in der Schule das Sagen hatten. Während der Sanierung festgestellte Mängel haben die Bauzeit immer wieder verlängert und die Kosten nach oben getrieben. Ein kompletter Schüler-Durchgang habe dieses Gebäude nie betreten, sondern die ganze Schulzeit im Ersatzquartier in der Realschule am Stadtpark genutzt, erinnert Schul
leiterin Natali Schoroth-Prang und versichert, das Warten habe sich gelohnt. Sie hat Im Hederichsfeld 1995 als Lehrerin begonnen, ist seit 2007 Schulleiterin, und kennt somit die Situation vorher und nachher. Für das Kollegium bedeutete der Umzug in das nun sehr moderne Gebäude eine große Umstellung. Angefangen bei den Smartboards in allen Räumen – aus statischen Gründen konnte man nicht einmal einzelne Tafeln behalten – bis hin zur Ausstattung der naturwissenschaftlichen Fachräume. Alle Tische sind frei, alle nötigen Zuleitungen sind oben neben den Lampen versteckt und können bei Bedarf heruntergeklappt werden. Perfekte Voraussetzungen für Schülerexperimente, von denen am Samstag einige aufgebaut waren, mit Anleitung
zum Ausprobieren. Bei den Jüngeren nimmt sie nur halbe Klassen mit in den Chemieraum, erklärt SchorothPrang, die neben Biolologie, Hauswirtschaft und Deutsch auch Chemie unterrichtet. Bei Gruppen von zehn bis maximal 13 Kindern kann sie sich jedem einzelnen widmen, während die andere Hälfte jeweils im Selbstlernzentrum angeleitet wird. Die
Schule kann Sozialpädagogen zur Förderung einsetzen. Hier verfolge man das Konzept, entsprechende Schüler nicht aus dem Unterricht herauszuholen, sondern in der Regel im Klassenraum zu unterstützen. Auf diese Weise sind in den meisten Stunden zwei Pädagogen anwesend. Die haben sich nach drei Schulhalbjahren gut eingearbeitet und möch
ten die Ausstattung mit modernen Medien nicht mehr missen.
Die smarten Elektronischen Tafeln waren natürlich auch am Tag der offenen Tür im Einsatz, um kleine Filmchen zu zeigen und Information zu vermitteln. Es gibt genügend i-Pad-Koffer mit ganzen Klassensätzen, die Sport-, Deutsch- und Englischlehrer Julian Buabeng wartet. „Wir benutzen sie nicht ausschließlich, sondern auch Papier“, erklärt Schoroth-Prang. Schließlich sollten die Schüler auch eine vernünftige Handschrift ausbilden. Aber derzeit wird überlegt in der nächsten Stufe Fünf eine i-Pad-Klasse einzurichten. Hohen Stellenwert haben praxisbezogener Unterricht und die Berufsorientierung, die bereits in Klasse 5 beginnt.