Blütenbad verzeichnet Besucherrekord
Alle Bäder werden einmal im Jahr zur Überprüfung geschlossen, selbst ein Neubau wie das Hallenbad in Leichlingen. Dort verlief alles reibungslos.
LEICHLINGEN Wer den Jahreskalender des Leichlinger Hallenbades nicht genau verfolgt, mag sich gewundert haben, warum es zwischen Weihnachten und Heilige Drei Könige „wegen Revision“geschlossen war. Das lag nicht etwa daran, dass der Neubau erst vor einem Jahr eröffnet wurde und noch an Kinderkrankheiten leidet. „Revision“ist ein feststehender Begriff im Bäderwesen, der turnusmäßige Wartungsund Inspektionsarbeiten bezeichnet, die sich im laufenden Betrieb nicht durchführen lassen. Nun ist die Revision beendet und alles läuft wieder normal. Im Sommer soll der neue Freibadbereich eröffnet werden, mit vier verschiedenen Becken und ganz viel Spaß für Familien.
„Die Leichlinger kennen das schon seit Jahrzehnten“, sagt Alice Bosch, Geschäftsführerin der Leichlinger Bäderbetriebs- und Beteiligungsgesellschaft LBB, mit Blick auf die jüngste Revision. Immer zwischen Weihnachten und Dreikönigstag bleibe das Blütenbad für zwei Wochen geschlossen, das sei auch vor dem Neubau schon so gewesen. „Das ist die Zeit, in der wir die Reinigung intensivieren und uns um alle Dinge kümmern, die im laufenden Betrieb ein wenig zu kurz kommen“, erklärt Badbetriebsleiter Helge Schönzeler. So sei es unter anderem vorgeschrieben, die Wasserspeicher ein bis zweimal im Jahr zu reinigen. Dies sind Puffertanks, in denen das Wasser, das aus den Becken in den Überlauf schwappt, zwischengespeichert wird. Die Speicher im Blütenbad sind zwischen 14 und 20 Kubikmeter groß, die Reinigung übernimmt das Blütenbad-Team selbst. Außerdem werden bei der Revision das komplette Wasser erneuert und die Filter kontrolliert.
Daneben gibt es aber auch Aufgaben, die von externen Firmen durchgeführt werden. Dazu gehöre die Kontrolle aller technischen Anlagen wie der Lüftungs- und der Alarmanlage, und auch die Türen würden überprüft, sagt Helge Schönzeler. „Wir nehmen uns die Zeit, das Bad nochmal in Ruhe anzugucken. Es ist ja auch für uns alles neu“. Alice
Bosch fügt hinzu: „Man kann das mit einem neuen Auto vergleichen: Das muss auch öfter zur Inspektion, damit alles richtig läuft“. Es ist also nichts kaputt gegangen, sondern es wird vorgesorgt. Das alte Leichlinger Hallenbad sei Mitte der 1970er Jahre gebaut worden und in die Jahre gekommen. 2015 habe sich die Frage gestellt, ob man es saniere oder neu baue. Der Rat hat sich schließlich 2019 für den Neubau entschieden. Die Abbruch- und Neubau-Arbeiten begannen im Herbst 2021, eröffnet wurde das neue Hallenbad am 3. Februar 2023.
Als am Samstag nach der Revision wiedereröffnet worden sei, hätten die Leichlinger schon auf der Matte gestanden. „Am ersten Wochenende hatten wir knapp 1000 Besucher, das ist ein Rekord“, freuen sich Alice Bosch und Helge Schönzeler. So kurz nach Neujahr hätten viele Menschen noch ihre „guten Vorsätze“, fügt Schönzeler schmunzelnd hinzu. Auch die folgende Woche habe mit rund 400 Gästen pro Tag auf relativ hohem Niveau gelegen.
Das nächste Highlight am Blütenbad erwartet die Leichlinger mit dem Start der Freiluftbadesaison: Dann soll das nagelneue Freibad fertig sein – mit einem barrierefreien Schwimmerbecken in Edelstahlwannen und fünf Bahnen, dreispuriger Rutsche, neugestaltetem Liegebereich, Spraypark mit Wasserattraktionen und Elternund-Kind-Becken.
Wichtig: Das Blütenbad nimmt am Hilfsangebot „Luisa“teilt. Frauen und Mädchen, die sich belästigt fühlen, können sich mit dem Satz „Ist Luisa hier?“niederschwellig Hilfe holen. Das Personal wurde dementsprechend geschult.