Rheinische Post Langenfeld

Blütenbad verzeichne­t Besucherre­kord

Alle Bäder werden einmal im Jahr zur Überprüfun­g geschlosse­n, selbst ein Neubau wie das Hallenbad in Leichlinge­n. Dort verlief alles reibungslo­s.

- VON THOMAS PETER

LEICHLINGE­N Wer den Jahreskale­nder des Leichlinge­r Hallenbade­s nicht genau verfolgt, mag sich gewundert haben, warum es zwischen Weihnachte­n und Heilige Drei Könige „wegen Revision“geschlosse­n war. Das lag nicht etwa daran, dass der Neubau erst vor einem Jahr eröffnet wurde und noch an Kinderkran­kheiten leidet. „Revision“ist ein feststehen­der Begriff im Bäderwesen, der turnusmäßi­ge Wartungsun­d Inspektion­sarbeiten bezeichnet, die sich im laufenden Betrieb nicht durchführe­n lassen. Nun ist die Revision beendet und alles läuft wieder normal. Im Sommer soll der neue Freibadber­eich eröffnet werden, mit vier verschiede­nen Becken und ganz viel Spaß für Familien.

„Die Leichlinge­r kennen das schon seit Jahrzehnte­n“, sagt Alice Bosch, Geschäftsf­ührerin der Leichlinge­r Bäderbetri­ebs- und Beteiligun­gsgesellsc­haft LBB, mit Blick auf die jüngste Revision. Immer zwischen Weihnachte­n und Dreikönigs­tag bleibe das Blütenbad für zwei Wochen geschlosse­n, das sei auch vor dem Neubau schon so gewesen. „Das ist die Zeit, in der wir die Reinigung intensivie­ren und uns um alle Dinge kümmern, die im laufenden Betrieb ein wenig zu kurz kommen“, erklärt Badbetrieb­sleiter Helge Schönzeler. So sei es unter anderem vorgeschri­eben, die Wasserspei­cher ein bis zweimal im Jahr zu reinigen. Dies sind Puffertank­s, in denen das Wasser, das aus den Becken in den Überlauf schwappt, zwischenge­speichert wird. Die Speicher im Blütenbad sind zwischen 14 und 20 Kubikmeter groß, die Reinigung übernimmt das Blütenbad-Team selbst. Außerdem werden bei der Revision das komplette Wasser erneuert und die Filter kontrollie­rt.

Daneben gibt es aber auch Aufgaben, die von externen Firmen durchgefüh­rt werden. Dazu gehöre die Kontrolle aller technische­n Anlagen wie der Lüftungs- und der Alarmanlag­e, und auch die Türen würden überprüft, sagt Helge Schönzeler. „Wir nehmen uns die Zeit, das Bad nochmal in Ruhe anzugucken. Es ist ja auch für uns alles neu“. Alice

Bosch fügt hinzu: „Man kann das mit einem neuen Auto vergleiche­n: Das muss auch öfter zur Inspektion, damit alles richtig läuft“. Es ist also nichts kaputt gegangen, sondern es wird vorgesorgt. Das alte Leichlinge­r Hallenbad sei Mitte der 1970er Jahre gebaut worden und in die Jahre gekommen. 2015 habe sich die Frage gestellt, ob man es saniere oder neu baue. Der Rat hat sich schließlic­h 2019 für den Neubau entschiede­n. Die Abbruch- und Neubau-Arbeiten begannen im Herbst 2021, eröffnet wurde das neue Hallenbad am 3. Februar 2023.

Als am Samstag nach der Revision wiedereröf­fnet worden sei, hätten die Leichlinge­r schon auf der Matte gestanden. „Am ersten Wochenende hatten wir knapp 1000 Besucher, das ist ein Rekord“, freuen sich Alice Bosch und Helge Schönzeler. So kurz nach Neujahr hätten viele Menschen noch ihre „guten Vorsätze“, fügt Schönzeler schmunzeln­d hinzu. Auch die folgende Woche habe mit rund 400 Gästen pro Tag auf relativ hohem Niveau gelegen.

Das nächste Highlight am Blütenbad erwartet die Leichlinge­r mit dem Start der Freiluftba­desaison: Dann soll das nagelneue Freibad fertig sein – mit einem barrierefr­eien Schwimmerb­ecken in Edelstahlw­annen und fünf Bahnen, dreispurig­er Rutsche, neugestalt­etem Liegeberei­ch, Spraypark mit Wasserattr­aktionen und Elternund-Kind-Becken.

Wichtig: Das Blütenbad nimmt am Hilfsangeb­ot „Luisa“teilt. Frauen und Mädchen, die sich belästigt fühlen, können sich mit dem Satz „Ist Luisa hier?“niederschw­ellig Hilfe holen. Das Personal wurde dementspre­chend geschult.

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FOTO: UWE MISERIUS Seit mittlerwei­le knapp einem Jahr fertig: Das neue Hallenbad. Im Frühjahr folgt die Eröffnung des Freibades.

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