Autobauer wollen wieder stärker für den Diesel werben
BERLIN (dpa) Die deutschen Autobauer setzen trotz aller Debatten auf den Diesel. Für den Klimaschutz müsse der zuletzt stark gesunkene Diesel-Anteil an den Neuzulassungen wieder steigen, sagte Bernhard Mattes, der Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), am Mittwoch in Berlin. „Wir dürfen den Blick auf CO2 vor lauter Diskussionen über Stickstoffdioxid nicht verstellen“, sagte Mattes. „Die Zukunft des Autos ist vor allem elektrisch.“Aber Verbrenner würden noch lange gebraucht. Diesel-Antriebe stehen wegen des Ausstoßes von gesundheitsschädlichem Stickstoffdioxid seit Jahren in der Kritik, sie verbreiten aber weniger klimaschädliches Kohlendioxid (CO2) als Benziner.
In Westeuropa waren in den ersten neun Monaten 37 Prozent aller neu zugelassenen Autos Diesel. Zwei Drittel der Diesel, die im November in Deutschland neu zugelassen wurden, fallen laut VDA in die modernste Schadstoff-Norm Euro-6d-TEMP, die nach ersten Messungen weniger Stickstoffdioxid ausstoßen als frühere Modelle.
In Deutschland werden in diesem Jahr nach VDA-Prognose weniger Autos verkauft als 2017. Voraussichtlich rund 3,4 Millionen Neuzulassungen bis Jahresende entsprächen einem Minus von etwa einem Prozent, hieß es. Mattes verwies darauf, dass das Vorjahr sehr stark gewesen sei. „Die Entwicklung des deutschen Pkw-Marktes 2018 ist erfreulich“, hob er hervor. „Er hat sich allen Widrigkeiten zum Trotz als sehr robust erwiesen.“Eigentlich hatte der Verband für das laufende Jahr mit rund 3,5 Millionen Neuzulassungen gerechnet.