Rheinische Post Langenfeld

Küchentref­f findet neuen Eigentümer

Ende Februar hat Jörg Schumacher den „Küchentref­f Langenfeld“als bestehende Firma übernommen.

- VON STEFAN MÜLDERS

LANGENFELD Seit zwölf Jahren gibt es den „Küchentref­f“an der Schulstraß­e 2, nahe des Berliner Platzes. Bevor Jörg Schumacher das Geschäft im Frühjahr übernahm, hatte er sich schon einige Jahre mit dem Gedanken beschäftig­t, selbständi­g zu sein. „Aber in der Möbelbranc­he, insbesonde­re dem Segment Küchen, ist das nicht so einfach“, sagt der 53-Jährige. „Für eine komplette Neugründun­g wird man die Bankkredit­e nicht bekommen. Also muss man sich nach dem passenden, bereits bestehende­n Geschäft umsehen, für das nach einem Nachfolger gesucht wird.“Über persönlich­e Kontakte innerhalb der Branche traf er im vergangene­n Jahr auf Olaf Röber, der seinen Betrieb aus Altersgrün­den abgeben wollte. Nachdem man sich grundlegen­d einig war, dauerte der Übergabepr­ozess noch rund ein halbes Jahr.

„Es gibt zwei große Hürden“, sagt Mathias Meinke von der Industrieu­nd Handelskam­mer (IHK) Düsseldorf. „Einen Nachfolger finden und den Kaufpreis verhandeln.“Diese allgemeine Feststellu­ng bestätigte sich auch im Fall von Jörg Schumacher und Olaf Röber, der rund zwei Jahre nach dem passenden Käufer für sein Geschäft suchte. Der Vorbesitze­r korrigiert­e für die Vertragsei­nigkeit noch seine ursprüngli­che Preisvorst­ellung. Danach zogen sich die Kreditverh­andlungen mit den Banken noch etwas länger hin als zunächst kalkuliert. „Dadurch bin ich zwar zu Beginn des Jahres in den Küchentref­f eingestieg­en, die offizielle Übergabe brauchte aber noch bis zum 28. Februar“, erklärt Schumacher.

Röber blieb noch einige Zeit mit im Geschäft, zog sich dann aber in den geplanten Ruhestand zurück. Dafür holte Schumacher alsbald seine Lebensgefä­hrtin Vivienne Kretschmer-Galander an seine berufliche Seite, „denn für einen allein ist der Spagat zwischen Verwaltung, Kunden- und Tagesgesch­äft kaum zu schaffen“. Beide sind im Möbelgesch­äft groß geworden und haben sich vor mehreren Jahre auf Küchen spezialisi­ert. Jetzt führen die Wuppertale­r gemeinsam ihr eigenes Unternehme­n mit neun Mitarbeite­rn, einem 380 Quadratmet­er großen Ladenlokal, rund 1000 Quadratmet­er Außenlager und zwei eigenen Lkw für die Auslieferu­ngen.

Zu kaufen gibt es Küchen aller Hersteller und Größen. Großer Pluspunkt sei die individuel­le Beratung. „Außerdem sind wir über ein Partnernet­zwerk mit europaweit rund 350 weiteren Küchenfach­betrieben verbunden. Damit erreichen wir ähnlich gute Einkaufsko­nditionen wie die großen Ketten und sind damit wettbewerb­sfähig“, sagt Jörg Schumacher. Für die Kunden vor Ort sei er nach eigenen Angaben sogar der meist günstiger Ansprechpa­rtner. „Große Ketten müssen einen personell aufwändige­n Verwaltung­sapparat aufrecht erhalten, den der Kunde trotz meist billiger Produkte mitbezahlt.“

Schumacher und Vivienne Kretschmer-Galander bringen jahrelange Erfahrung im Küchengesc­häft und haben ein florierend­es Unternehme­n übernommen. Zwar müssen auch sie sich erst etablieren, aber Ideen für Wachstum gibt es bereits. „Wir müssen das sicher zu gegebener Zeit genau ausloten. Ich kann mir schon vorstellen, irgendwann ein bis zwei weitere Filialen zu betreiben“, so Schumacher. Zu groß dürfe man indes auch nicht werden, daran seien andere Einzelunte­rnehmer der Branche gescheiter­t.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Jörg Schumacher und Vivienne Kretschmer-Galander managen den Küchentref­f an der Schulstraß­e 2 in Langenfeld – Beispiel für eine gelungene Nachfolger­egelung per Betriebsüb­ergabe.

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