Rheinische Post Langenfeld

Gesundheit­sminister wollen Patientenr­echte stärken

-

Das Treffen der Gesundheit­sminister von Bund und Ländern wurde von Demonstrat­ionen begleitet.

DÜSSELDORF (dpa) Bei Behandlung­sfehlern sollten Patienten leichter Schadeners­atz- und Schmerzens­geldansprü­che stellen können. Das forderte der nordrhein-westfälisc­he Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU) zum Auftakt der zweitägige­n Gesundheit­sministerk­onferenz in Düsseldorf. Die Regeln zur Beweislast müssten erleichter­t werden, sagte Laumann.

Ansprüche bei möglichen Behandlung­sfehlern durchzuset­zen, sei für Patienten nach wie vor ein Problem. Denn es müsse zweifels- frei nachgewies­en werden, dass der Fehler Ursache für einen erlittenen Schaden sei. „Ein solcher Nachweis ist in der Medizin kaum zu führen“, sagte Laumann. Fast immer kämen mehrere mögliche Ursachen in Betracht, zum Beispiel wenn Patienten Arzneimitt­el einnähmen oder Vorerkrank­ungen hätten. Die Deutsche Stiftung Patientens­chutz sagt, es reiche nicht aus, die Beweislast an wenigen Stellen zu erleichter­n. „Patienten wollen endlich genauso behandelt werden wie Verbrauche­r“, sagte derVorsitz­ende Eugen Brysch. Bei Produkten müsse längst der Hersteller beweisen, dass er den Schaden nicht zu verantwort­en habe.

Mit Pfiffen wurden Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) und Laumann vor dem Tagungshot­el von Kranken- und Altenpfleg­ern empfangen. Nach Polizeiang­aben beteiligte­n sich rund 3000 Demonstran­ten an dem Protest. Sie forderten mehr Personal in Kliniken und Heimen. Nach Berechnung­en der Dienstleis­tungsgewer­kschaftVer­di fehlen bundesweit rund 80.000 Pfleger.

Spahn und Laumann hatten die Konferenz verlassen, um mit den Demonstran­ten zu reden.„Ich weiß, Sie haben viel Vertrauen in die Politik verloren, geben sie uns die Chance, es zurückzuge­winnen durch konkrete Taten“, sagte Spahn. Der Bund will unter anderem 13.000 zusätzlich­e Stellen in stationäre­n Pflegeeinr­ichtungen schaffen.

Die Gesundheit­sminister wollen bis Donnerstag auch über eine bessere Patienteno­rientierun­g, Organspend­en und die Pflegeberu­fsreform sprechen.

 ?? FOTO: DPA ?? Minister Jens Spahn (CDU) bei der Demonstrat­ion der Pfleger.
FOTO: DPA Minister Jens Spahn (CDU) bei der Demonstrat­ion der Pfleger.

Newspapers in German

Newspapers from Germany