„Wir spazieren auf ihren Wegen“
MONHEIM Elke Minwegen vom UllaHahn-Haus führt seit Anfang des Jahres regelmäßig auf den Spuren von Ulla Hahn/Hilla Palm durch Monheim/Dondorf. Das nächste Mal als „Monguide“am Samstag, 7. Oktober, 11 Uhr, 5. November und 17. Dezember (Anmeldung bei Marke Monheim, Rathausplatz 20, Telefon 02173 276444, info@markemonheim.de). Haben Sie mit der Lektüre von „Wir werden erwartet“schon angefangen? MINWEGEN Ja, ein paar Seiten sind schon geschafft. Mein erster Eindruck: Es packt! Schon nach wenigen Zeilen sind alle und ist alles wieder da. Insgesamt bin ich auf die Handlung sehr gespannt. Hilla ist mir längst ein Stück weit ans Herz gewachsen. Natürlich möchte ich wissen, wie es weitergeht mit ihr. Schaffen Sie es bis zu Ihrer Führung zum Roman-Ende? MINWEGEN Ich hoffe . . . Aber wie viele Seiten! 640! Damit hat dieser Band im Vergleich zu den anderen eine neue Rekordlänge. Und querlesen funktioniert bei Ulla Hahns Romanen ja leider nicht. Da würde einem zu viel entgehen. Worauf sind Sie in der Handlung besonders gespannt? MINWEGEN Wie Hillas Leben weiter von der Literatur beeinflusst wird. Und was mit ihrem Hugo passiert – der „Käfer“, den sie als Raupe verkleidet auf einer Karnevalsparty kennengelernt hat. Und auf deren gemeinsamer Verlobungskarte die Wörter „Lommer Jonn“nicht fehlten. „Weiß de noch? Dat hat der Oppa immer jesacht“, kommentierte die Mutter auf der letzten Seite von „Spiel der Zeit“(Band 3). Und ob Hilla dies noch weiß . . . Den Oppa liebte sie, aber mit dem Vater stand das Kind auf Kriegsfuß . . . MINWEGEN Ja, aber der neue Roman ist vom Verlag angekündigt als „ein Buch über die Kraft der Versöh- nung“. Eine Versöhnung mit dem Vater also? Wie könnte diese aussehen? Schon mehrfach konnten die Leser der Hilla-Romane eine versteckte Seite des Vaters entdecken. Erstmals wurde dies bereits in „Das verborgene Wort“angedeutet, wo er nach einem Lotto-Gewinn allein mit seiner Tochter nach Köln fährt, und dort mit ihr in den Dom, dann einkaufen und essen geht. „Tagelang suchte die Mutter, ihn davon abzubringen. Sie wollte mit, konnte sich nicht erklären, was plötzlich in ,dä Josäff’ gefahren war.“Geld ausgeben, aber nicht für Bücher. „Bööscher? Nä, … kanns de dann ding Bööscher nit emol verjesse?“An der Stelle war er dann wieder der Alte. Wird auch der neue Abschlussband der Hilla-Romane in ihre Führungen miteinfließen? MINWEGEN Aber ja doch. Alle drei autobiographisch geprägten Roma- ne waren bisher schon in gewisser Weise Bestandteil meiner Führungen, der vierte wird es auch sein. Wobei „Das verborgene Wort“sicherlich das engste mit Monheim verknüpfe Buch bleibt. Hier hat die Autorin einfach das Grundgerüst ihrer Geschichte aufgebaut. Was erwartet die Teilnehmer Ihrer Spaziergänge? MINWEGEN Ein Rundgang zu den Roman-Schauplätzen im Stadtgebiet und ein kleiner WillkommensSnack. Bei der anschließenden Führung durchs Ulla-Hahn-Haus, ihr ehemaliges Elternhaus, werden die Romane mit Fantasie „erlebbar“. Bei der Buchverkostung im letzten Teil des Konzepts geht es quer durch das literarische Werk Ulla Hahns in lockerer Runde. Leseproben des neuen Romans lege ich bereit. THOMAS GUTMANN STELLTE DIE FRAGEN.