EU-Parlament beschließt strengeres Waffenrecht
BRÜSSEL (dpa) Die Europaabgeordneten haben eine Verschärfung des Waffenrechts verabschiedet. Sie stimmten einer lange umkämpften EU-Richtlinie zu, die auch eine Reaktion auf die jüngsten Terroranschläge ist. Die Parlamente der Mitgliedstaaten müssen der Regelung noch offiziell zustimmen.
Verboten werden demnach halbautomatische Waffen mit vergleichsweise großen Magazinen. Auch lange halbautomatische Waffen mit Magazinen von mehr als 20 Schuss und kurze mit Magazinen von mehr als zehn Schuss werden untersagt. In Deutschland gibt es für beide Varianten bereits die Obergrenze von zehn Schuss.
Zudem müssen die Mitgliedstaaten künftig kontrollieren, ob umge- baute Versionen ursprünglich scharfer Waffen dauerhaft unbrauchbar sind. Dazu soll eine eigene Behörde eingerichtet werden. Legal werden solche Waffen etwa für Filmaufnahmen oder Theaterinszenierungen verwendet. Zum Einsatz kamen umgebaute entschärfte Waffen aber auch beim Anschlag auf die Pariser Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“2015.
Die deaktivierten Waffen müssen in Zukunft auch registriert werden, ebenso alle wesentlichen Bestandteile. Weiterhin soll nach einem Online-Waffenkauf die Pflicht bestehen, die Behörde persönlich zu kontaktieren. Zudem soll eine Person, die in einem Land keine Waffen kaufen kann, nicht mehr auf ein anderes EU-Land ausweichen können.