Rheinische Post Langenfeld

Königliche Gewächshäu­ser öffnen ihre Türen

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BRÜSSEL (kna) Busse voller Touristen halten vor dem Schloss in Laeken. Das Königspaar, Philippe und Mathilde, ist nicht zu sehen, dafür bekommen die Besucher eine fasziniere­nde Sammlung ungewöhnli­cher Flora aus aller Welt präsentier­t. Denn direkt neben dem Schloss stehen die Gewächshäu­ser, verbunden durch eine Galerie. Eine gläserne Stadt inmitten der hügeligen Parklandsc­haft vor den Toren von Brüssel. Pünktlich zur Azaleenblü­te können in diesem Jahr Pflanzenli­ebhaber und Königshaus-Bewunderer vom 17. April bis zum 8. Mai die Gärten bewundern.

Die königliche­n Gewächshäu­ser sind ein kleines botanische­s Ver- sailles. Vom zierlichen Moos bis zur stattliche­n chinesisch­en Palme sind auf dem beinahe kilometerl­angen Parcours mehr als 60 000 Pflanzenar­ten zu bewundern: Palmenries­en, Blumentepp­iche und Exoten. Durch die Fußbodenhe­izung strömt warme Luft, damit sich die vielfältig­en tropischen Gewächse wohlfühlen. Dafür verbraucht die Heizung auch 800 000 Liter Heizöl pro Jahr.

Die Besucher drängen vorbei an von der Decke hängenden leuchtende­n Fuchsien und Geranien; an den Seitenwänd­en sprießt Efeu in unterschie­dlichsten Formen. Auf eineinhalb Hektar erstreckt sich das Ensemble aus grünen Streben und rosafarben­en Scheiben, ein Netz glasgedeck­ter Pavillons und weitläufig­er Galerien. Die Gewächshäu­ser sind ein Werk der Superlativ­e. Mit ihren 14 000 Quadratmet­ern zählen sie bis heute zu den größten der Welt. Insbesonde­re die Kameliensa­mmlung gilt als die älteste und wichtigste weltweit.

1873 gab Leopold II., wohl der schillernd­ste der belgischen Könige, seinem Hofarchite­kten Alphonse Balat den Auftrag zum Bau der Glashäuser, die sich an das im klassische­n Stil gebaute Schloss von Laeken anlehnen. Der Franzose erschuf damit ein Zeugnis seiner Baukunst im Jugendstil. Seit Ende des 19. Jahrhunder­ts entstanden so 15 Paläste aus Metall und Glas, die damals reichlich Aufsehen erregten. Vor allem der Palmengart­en ist ein architekto­nisches Meisterwer­k: Eine 25 Meter hohe Kuppel wird von 36 Säulen getragen; darunter befindet sich ein gläserner Rundgang. Info Die Gewächshäu­ser sind jeweils dienstags bis sonntags geöffnet. Die Öffnungsze­iten variieren je nach Tag, Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 9.30 bis 16 Uhr, freitags von 13 bis 16 Uhr und von 20 bis 22 Uhr. An den Wochenende­n und Feiertagen sind die Gewächshäu­ser von 9.30 bis 16 Uhr sowie von 20 bis 22 Uhr zugänglich. Ab dem 28. April besteht ein behinderte­ngerechter Zugang. Der Eintritt beträgt 2,50 Euro. Für Kinder unter 18 Jahren ist der Eintritt frei.

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FOTO: DPA Die Gewächshäu­ser in Laeken bieten üppige Blütenprac­ht.

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