Rheinische Post Krefeld Kempen

Schauspiel­erei statt Medaillen

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Das Porträt „Esther Williams“zeigt, wie die Schwimmeri­n zu Hollywoods Badenixe wurde.

Es ist der erste Hollywoodf­ilm dieser Art und er ist ihr wie auf den Leib geschneide­rt, denn das Drehbuch wurde eigens für sie verfasst. Das neue Genre der Aquamusica­ls feiert einen Kassenschl­ager nach dem anderen, darunter „Neptune’s Daughter“(dt. „Neptuns Tochter“, 1949), „Dangerous When Wet“(dt. „Die Wasserprin­zessin“, 1953) und „The Million Dollar Mermaid“(dt. „Die goldene Nixe“, 1952). Für ihre Rollen in Filmen dieser Art erhält sie die Spitznamen „Hollywoods Meerjungfr­au“und „The Queen of Surf“. Die Filme sprühen vor Romantik, verbreiten eine heitere Stimmung und sind zumeist von Musik untermalt. Doch mit der Zeit wird Williams vom Pin-up-Girl zur Business-Woman – manche der verfilmten Geschichte­n weisen Parallelen

zum Leben von Williams auf, die bald in die Branche der Bademoden und Pools einsteigt. Fortan entwirft sie Swimmingpo­ols und Badeanzüge. Doch ihr dritter Ehemann beneidet die erfolgreic­he Geschäftsf­rau und will, dass sie aufhört. Ermüdet und des Kampfes überdrüssi­g gibt Williams schließlic­h auf und zieht sich endgültig aus der Öffentlich­keit zurück, setzt sich aber nach wie vor für die Förderung des Synchronsc­hwimmens ein.

Esther Williams stirbt 2013 mit 91 Jahren in ihrer Villa in Los Angeles. Doch ihre farbenpräc­htigen Filme bleiben legendär und haben die Geschichte des Kinos und des Synchronsc­hwimmens geprägt. Das Schwimmen war immer ihre Leidenscha­ft, und so schrieb sie in ihrer Autobiogra­fie: „Ich habe gespürt, dass das Wasser mein natürliche­s Element war“. Vielleicht gelang es ihr auch deshalb nicht, sich schauspiel­erisch auch außerhalb des Wassers durchzuset­zen. Abseits des Wassers und des Musical-Genres war sie weniger erfolgreic­h. Bereits mit 40 Jahren stieg sie deshalb aus dem Filmgeschä­ft aus.

Das Künstlerin­nenporträt „Esther Williams – Hollywoods Meerjungfr­au“erzählt von den Erfolgen einer Schauspiel­erin und Schwimmeri­n. Der Beitrag blickt zurück auf ein bewegtes Leben und gibt den Zuschauern zugleich einen lebendigen Einblick in die schillernd­e Welt des Aquamusica­ls.

Esther Williams – Hollywoods Meerjungfr­au, 22.00 Uhr, Arte

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FOTO: ARTE

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