Rheinische Post Krefeld Kempen
Saubere Sache – Spartipps fürs Waschen
Wer sich für mehrere Personen um die Wäsche kümmert, muss Zeit und mitunter auch recht viel Geld investieren. Wir geben Tipps, wie man sparen kann.
Gerade bei einer großen Familie fallen regelmäßig Wäscheberge an. Wohl dem, der mit Köpfchen wäscht. Ein paar Tipps, die helfen können.
Welches Modell passt?
Eine besonders große Waschmaschine muss nicht immer die beste Wahl sein, denn die Maschine sollte – außer bei Fein- und Wollwäsche – möglichst voll beladen sein, um effizient zu waschen. Ist nur ein kleiner Teil der Trommel befüllt, wird der Waschgang teurer. Mit vier Personen hat man acht oder neun Kilo Wäsche schnell beisammen, alleine dauert es deutlich länger, bis sich eine Waschladung lohnt. Zumal, wenn man sinnvollerweise die Wäsche nach Weißem, Buntem oder Wolle sortiert. Für Single- oder Paarhaushalte sind daher meist Waschmaschinen mit einem Fassungsvermögen von fünf bis sechs Kilo ausreichend, Familien sind meist mit sieben bis neun Kilo gut bedient. Wer wenig Stellfläche hat, kann über einen Toplader (wird von oben befüllt) nachdenken, der schmaler als ein Frontlader (mit der Tür vorne) ist. Allerdings, bemängelt Gerhild Loer, Expertin für den Bereich Energie bei der Verbraucherzentrale NRW, gebe es immer weniger Waschmaschinenmodelle mit fünf Kilo Fassungsvermögen – obwohl es viele Single-Haushalte gebe.
(Angaben in Euro)
Muss es Label A sein?
Ein Kriterium bei der Wahl der Waschmaschine kann die Energieeffizienz sein. Die Geräte werden einer Klasse in alphabetischer Reihenfolge zugeordnet, wobei A besonders sparsam bedeutet. Wie Loer erklärt, sind aber bei aktuellen Geräten die „Unterschiede nicht sehr groß“. Zugrunde gelegt wird der Stromverbrauch für 100 Waschladungen, der angenommene Preis sind 35 Cent pro Kilowattstunde. Schaut man auf Vergleichsportalen, kann man beispielsweise Waschmaschinen mit dem Label A finden, die 46 Kilowattstunden pro 100 Waschladungen verbrauchen, und solche mit Label E, die 74 Kilowattstunden dafür verbrauchen. Das macht einen Unterschied von rund zehn Euro für 100 Wäschen aus.
Allerdings haben die Waschmaschinen unter Umständen ein unterschiedliches Fassungsvermögen, unterschiedliche Geräuschemissionen – und einen unterschiedlichen Anschaffungspreis. Loer rät dazu, individuell zu überlegen, wie oft die Maschine wirklich läuft und ab wann sich der Unterschied bei der
Energieeffizienz im Geldbeutel bemerkbar macht.
Ist ein Austausch ratsam?
Ein Austausch älterer, aber noch gut funktionierender Geräte gegen solche mit besserem Label ist aus Expertensicht weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Bei Stiftung Warentest führten beim Test 2023
Waschmaschinen von AEG, Siemens und Bosch die Bestenliste an. Sie haben jeweils sieben Kilogramm maximale Füllmenge für Buntes und sind mit Energielabel A beziehungsweise B gekennzeichnet.
Welches ist das richtige Programm? Das Aufheizen des Wassers auf hohe Temperaturen für die Wäsche bei 60 Grad oder mehr verbraucht viel Strom und ist damit teuer. Laut www.haushaltspflege.de werden bei einem Waschgang bei 40 Grad 20 Cent für Strom fällig, bei 60 Grad sind es schon 38 Cent. Die Berechnung bezieht sich auf Waschmaschinen mit Baujahr ab 2015 und einen durchschnittlichen Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde. Moderne Waschmaschinen verfügen über Eco-Waschprogramme, die mit geringeren Temperaturen das gleiche Reinigungsergebnis erzielen, wie mit hohen. Diese brauchen aber meist deutlich mehr Zeit.
„Die Eco-Programme verbrauchen aber trotz längerer Dauer nicht mehr Strom“, sagt Loer. Das Erhitzen des Wassers sei viel energieintensiver. Dennoch würde auch die Verbraucherzentrale es begrüßen, wenn die Eco-Programme weniger lange brauchen würden, denn das könnte die Chance erhöhen, dass mehr Verbraucher sie auch auswählen.
Was ist mit Schnellprogrammen? Von Schnellprogrammen ist abzuraten, da diese besonders viel Strom verbrauchen, um ein gutes Ergebnis in kürzerer Zeit zu erzielen. Wer das
Eco-Programm regelmäßig nutzt, sollte darauf achten, mindestens einmal pro Monat einen Waschgang bei mindestens 60 Grad laufen zu lassen. Das tötet Keime ab und entfernt mögliche Waschmittelreste. Auch falls die Wäsche mit Krankheitserregern belastet ist, sollte bei höheren Temperaturen und mit einem Vollwaschmittel gewaschen werden.
Wie viel Waschmittel soll es sein? Viel hilft viel – diese Devise gilt nicht für Waschmittel. Wer mehr reinkippt, bekommt davon nicht