Rheinische Post Krefeld Kempen
Die Großbauprojekte an der Grotenburg
Rund um das Stadion an der Berliner Straße werden in den nächsten Jahren neue Gebäude entstehen. Davon ist auch der Verkehr betroffen. Wie Autos künftig wo parken dürfen und welche Straße in Zukunft umgestaltet wird.
BOCKUM Das Viertel rund um das Grotenburg-Stadion ist im Wandel. Mehrere große Bauprojekte sind im Umfeld der Sportstätte geplant. Das hat auch Auswirkungen auf den Verkehr, weswegen sich die Mitglieder der Bezirksvertretung Ost in ihrer Sitzung am Dienstag, 30. April, mit dem Konzept für die Neuordnung des ruhenden Verkehrs zwischen Grotenburg und Zoo beschäftigen werden. Beschlossen werden kann das Konzept dann im Ausschuss für Planung, Bauen, Mobilität, Stadtentwicklung und Liegenschaften am 18. Juni.
Notwendig ist eine neue Ausrichtung des ruhenden Verkehrs, da in diesem Bereich in den kommenden Jahren gleich mehrere Bauprojekte umgesetzt werden sollen. So wird auf dem Schotterparkplatz gegenüber der Grotenburgschule, angrenzend an Tiergarten- und Violstraße, die Grundschule um ein neues Gebäude erweitert, in dem dann auch die Mensa untergebracht werden soll (wir berichteten). Schon jetzt steht auf dem Parkplatz 2 ein Mensa-Pavillon. Um ein zusammenhängendes Schulgelände herzustellen, wird zudem die noch bestehende Fuß- und Radwegeverbindung über die Tiergartenstraße gekappt und ebenfalls auf den Parkplatz verlegt. Geschätzt werden dadurch rund 120 Parkplätze wegfallen, die aktuell noch von Zoobesuchern oder bei Spielen in der Grotenburg genutzt werden.
Auch das nebenan liegende Gelände, das zurzeit brach liegt, soll weiterentwickelt werden. Geplant ist auf dem Investorengrundstück an Schönwasserstraße/ Glockenspitz/ Violstraße laut Verwaltung Wohnbebauung, in die eine Kindertagesstätte und ein Parkhaus integriert werden. „Aktuell befinden sich die Planungen in Abstimmung“, heißt es in der Vorlage zum Parkraumkonzept.
Im Zoo wiederum entsteht bekanntlich ein Affenpark, für den das Zoo-Gelände Richtung Grotenburg erweitert wird. Die Fläche befindet sich zwischen der Südtribüne des Stadions und der Berliner Straße und wird derzeit noch von den Sportlern sowie als Parkplatz genutzt. Laut Verwaltung fallen dort künftig 40 Stellplätze weg.
All diese Veränderungen zwingen die städtischen Planer nun, über das Platzangebot neu nachzudenken, zum einen um Handlungs- und Parkfläche bei Spielen des KFC zu erhalten, aber auch um Parkplätze für Zoobesucher und Anwohner zu schaffen. Besonders betrachtet wurde auch die Situation bei so genannten Risikospielen, zu denen es drei bis viermal im Jahr kommt.
Wenig Probleme gibt es aus Sicht der Verwaltung bei neutralen Spielen. „Die Nachfrage nach Stellplätzen kann auf den bestehenden Parkflächen im Umfeld zur Verfügung gestellt werden“, heißt es in der Vorlage. Anders sieht es bei Risikospielen aus. In dem Fall empfehlen
die Experten, den Parkplatz P1 den Gästefans zur Verfügung zu stellen, „da der Fußweg zum Gästeeingang der Grotenburg sehr kurz ist und eine polizeiliche Begleitung relativ unkompliziert funktionieren kann.“Allerdings soll nur ein Teil des Parkplatzes von Fans genutzt werden, sodass circa 120 Stellplätze Zoobesuchern und Anliegern zur Verfügung stehen. Von den Zoo-Fans könne außerdem trotz gesperrter Violstraße (um Fan-Kontakte bei
Risikospielen zu vermeiden) der Parkplatz P2 angefahren werden – perspektivisch dann auch der Übergangsparkplatz und das künftige Parkhaus.
Angedacht ist, dass die Zufahrt der Gastmannschaft über die Uerdinger-/ Violstraße erfolgt, da sich die Krefelder Fans nach Erfahrung der Experten traditionell auf der Berliner Straße sammeln. Die leeren Fan-Busse sollen über die Tiergartenstraße, in Zukunft also über das mit Toren versehene Schulgelände weiterfahren. Die Tore würden sich unmittelbar danach wieder schließen. Dieses Vorgehen sei, so die Stadt weiter, mit dem Zentralen Gebäudemanagement und der Schulleitung abgesprochen, heißt es in der Vorlage, die mit einem Ausblick schließt: „Verwaltungsseitig wird zudem langfristig auch die Umgestaltung der Violstraße angestrebt. Um die Orientierung zwischen dem Übergangsparkplatz bzw. dem Parkhaus und dem Zoo zu verbessern, sollten verschiedene stadtgestalterische Maßnahmen perspektivisch umgesetzt werden.“