Rheinische Post Krefeld Kempen

Museum Basel lädt Krefelder Tinguely-Expertin ein

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Dem Maler und Bildhauer Jean Tinguely hat die Schweiz ein Museum gewidmet. Seine Objekte, die maschinell Klang erzeugen, werden dort präsentier­t.

KREFELD (ped) An das Schiff der Klänge werden sich Krefelder Kunstfans noch gut erinnern. Im August 2021 legte in Uerdingen ein Museumssch­iff aus der Schweiz an. An Bord hatte es jede Menge kinetische­r Kunst von Jean Tinguley. Da schepperte, klingelte, klopfte es in allen Werken, und fast alles ließ sich von den Besuchern in Gang setzen. Die Stadt Basel hatte dem Schweizer Maler und Bildhauer ein

Museum gebaut, das seinen 25. Geburtstag mit einer Rheinfahrt feierte, weil die Welt in Pandemie-Zeiten nicht einfach zu den Ausstellun­gen reisen konnte.

Krefeld war eine wichtige Station, denn Jean Tinguely (19251991) hatte im Haus Lange 1960 seine erste große Solo-Museumssau­stellung, die einen Markstein in seiner Karriere bedeutete. Basel und Krefeld sind auch durch die

Tinguely-Ausstellun­g verbunden, zu der die hiesigen Kunstmusee­n Leihgaben in die Schweiz gegeben haben. Nun reist auch Sylvia Martin, stellvertr­etende Leiterin der Krefelder Kunstmusee­n, als Expertin nach Basel. Dort findet von Donnerstag, 14., bis Samstag, 16. März, eine internatio­nale und interdiszi­plinäre Tagung statt zum Thema „Hör- und Sehsinn“mit Beiträgen aus den Kunst-, Kultur- und

Geschichts­wissenscha­ften, der Psychologi­e und Neurowisse­nschaften sowie aus naturwisse­nschaftlic­hen und technische­n Diszipline­n. Sylvia Martin wird über „On Air. Der Klang des Materials in der Kunst der 1950er bis 1970er Jahre“sprechen. Die gleichnami­ge Ausstellun­g war von Herbst 2022 bis zum Frühjahr 2023 im Kaiser-Wilhelm-Museum zu sehen.

Martin kuratierte die Ausstellun­g, die erstmals explizit der Macht der Klänge und Geräusche gewidmet war. Zahlreiche Objekte stammten aus dem eigenen Bestand. Diverse Leihgaben kamen aus dem Ausland, unter anderem vom Kooperatio­nspartner der Ausstellun­g, dem Museum Tinguely - wie „Le Chant du Cygne du Bambou“(1963): Bambus, der per Knopfdruck auf Metall schlägt erzeugt einen unverwechs­elbaren Sound.

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FOTO: THOMAS LAMMERTZ Jean Tinguelys Ausschnitt aus einem Bauplan für ein Maschinenb­ild im Haus Lange.

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