Rheinische Post Krefeld Kempen

Prächtiger Zug der Schützen in Neersen

- VON RUDOLF BARNHOLT

Am Wochenende gab es nicht immer Sonnensche­in, doch mit ihrem Königspaar Ludwig und Heike Küppers feierten die Sebastiane­r doch ein fröhliches Schützenfe­st. Am Montag soll beim Vogelschus­s ein Nachfolger ermittelt werden.

NEERSEN Mit der Live-Band Wilde Engel aus dem Schwarzwal­d hatte alles begonnen – und mit dem Heimataben­d im Festzelt klingt das Neersener Schützenfe­st am Montagaben­d aus. Auch wenn die Sonne am vergangene­n Wochenende kein Dauergast war, sind die Schützen dennoch zufrieden. Im Mittelpunk­t des Schützenfe­stes stand das Königspaar Ludwig und Heike Küppers. Und in Neersen ist man optimistis­ch, dass am Montagnach­mittag ab 15.30 Uhr ein Nachfolger ermittelt werden kann. Am Sonntag wurde Robert Brintrup, der 16 Jahre lang an der Spitze der Bruderscha­ft stand, zum Ehrenpräsi­denten ernannt.

Einiges war neu bei diesem Schützenfe­st in Neersen. Erstmals fanden die Paraden nicht auf dem Minoritenp­latz, sondern auf der Hauptstraß­e statt. Auf dem kurzen Weg von dort bis zum Festzelt waren die gut 200 Schützen am Samstag etwas nass geworden. Wie die meisten anderen Bruderscha­ften hatte man auch in Neersen Probleme gehabt, Straßenmus­iker in gewohntem Umfang zu verpflicht­en. Dass eine Blaskapell­e fehlte, dürfte den allermeist­en Zuschaueri­nnen und Zuschauern allerdings gar nicht aufgefalle­n sein.

Am Montagnach­mittag greift eine weitere Veränderun­g: Der Jungschütz­enkönig beziehungs­weise die Jungschütz­enkönigin wird nicht mehr am Schützenfe­stmontag ermittelt, sondern am 26. August. Nach dem Vogelschus­s wird es eine Party für die jungen Leute im Wahlefelds­aal geben. Am Montag stand in der Vergangenh­eit der Königsvoge­lschuss

des „großen“Königs immer im Vordergrun­d. Und noch eine Änderung: Die Kranzniede­rlegung auf dem Friedhof am Ehrenmal nahe der Friedhofsk­apelle fand jetzt zum ersten Mal nicht am Sonntagmor­gen, sondern bereits am Samstag statt. Im Rahmen dieser Zeremonie wird der Verstorben­en der beiden Weltkriege gedacht.

Kein Schützenfe­st ist ohne Auszeichnu­ngen und Ehrungen vorstellba­r, und auch in Neersen gab es einige hohe Auszeichnu­ngen: Bezirksbun­desmeister Mike Kunze verlieh Stefan Broekmann, Birgit

Wagner-Zohren und André Schweizer das Silberne Verdienstk­reuz. Über das Ehrenkreuz des (Schieß) sports in Bronze freuten sich Klaus Stelzer und Stefan Jansen. Uwe Diepes wurde der Johannes-Wirtz-Orden verliehen. Wirtz war der erste Präsident nach dem Zweiten Welkrieg und Neersener Bürgermeis­ter von 1965 bis 1970.

Jürgen Leipertz unterstütz­t den König als Königsoffi­zier. 2016 war er selbst Schützenkö­nig. Vor einigen Wochen war seine Ehefrau Sabine nach schwerer Krankheit verstorben. Es dürfte ganz in ihrem Sinne gewesen sein, dass er sich nicht verkriecht, sondern sein Amt als Königsoffi­zier auch wahrnimmt.

Am Freitagabe­nd traten die Wilden Engel aus dem Schwarzwal­d auf. Sie hatten für alle Altersklas­sen etwas in ihrem Repertoire und kamen beim Publikum sehr gut an – so gut, dass sie bereits für das kommende Jahr verpflicht­et wurden. Schützenkö­nig Ludwig Küppers wohnt an der Neustraße. Sein Grundstück grenzt an den Steene Dyk an und von dort war seine großzügige Residenz zugänglich. Er hatte ein großes Zelt und einige Pavillons

aufbauen lassen, wo ausgelasse­n gefeiert wurde.

Am Sonntagvor­mittag, beim Gottesdien­st unter freiem Himmel, war keine dunkle Wolke am Himmel zu sehen. Die Neersener St. Sebastiane­r sind mit über 200 aktiven Schützen keine sonderlich große Schützenbr­uderschaft – aber Gäste kommen gerne nach Neersen, sodass doch ein stattliche­s Regiment entsteht. Es war ein tolles Bild: Bei der Parade am Sonntagnac­hmittag mit großem Zapfenstre­ich waren dank den Gastmarsch­ierern von sieben befreundet­en Vereinen rund 500 Schützen auf der Straße, hinzu kamen die Musikblöck­e.

Es gibt in diesem Jahr übrigens geballte Frauenpowe­r im Königshaus: Die „Klompenfra­uen“stellen neben den „Brave Jonges“einen der beiden Wachzüge. Königin Heike Küppers und Ministerin Angelika Brintrup sind „Klompenfra­uen“.

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FOTO: PRÜMEN Erstmals fanden die Paraden beim Schützenfe­st nicht auf dem Minoritenp­latz, sondern auf der Hauptstraß­e statt. Mit befreundet­en Vereinen und Musikgrupp­en bot sich ein tolles Bild.

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