Rheinische Post Krefeld Kempen
Über Wasser zu Tempeln und Traumstränden
Die Häfen der Metropolen Hongkong, Bangkok, Singapur und Ho-Chi-Minh-Stadt, aber auch die Sandstrände Koh Samuis liegen auf einer Kreuzfahrtroute durch Südostasien.
An diesem frühen Morgen umhüllen feine Nebelschwaden die thailändische Insel Koh Samui. Langsam klettert die Sonne über die sanften Hügel und lässt die bunten Fischerboote im Hafen von Nathon aufleuchten. Plötzlich wird es trubelig auf dem langen Pier. Taxifahrer drängen sich um die besten Plätze, Tourguides packen Plakate mit Ausflugsangeboten aus. Wenig weiter legt ein weißrotes Holzboot ab und knattert lautstark in die Bucht hinaus, wo seit einer knappen Stunde die „Mein Schiff 5“auf Reede liegt. „Norwegen, Italien und die Niederlande dürfen jetzt einsteigen“, gibt Kreuzfahrtdirektorin Wiebke Busch über die Bordlautsprecher bekannt. Die Gäste mit den aufgerufenen Ländernamen auf ihrer Landgangskarte begeben sich auf Deck 2 und wechseln vom großen Kreuzfahrtschiff auf das schaukelnde Tenderboot. Als auch der letzte Platz besetzt ist, gibt der thailändische Kapitän Gas und nimmt Kurs auf den belebten Nathon Pier im Westen von Koh Samui. Ein weiterer Tag zwischen goldenen Tempeln, weißen Stränden und exotischen Gerüchen beginnt.
Im hiesigen Winter durchquert die „Mein Schiff 5“die warmen Gewässer Asiens und steuert die Metropolen Hongkong, Bangkok, Singapur und Ho-Chi-Minh-City an. Aber auch beliebte Urlaubsinseln wie Koh Samui oder Weltkulturerbestätten wie das vietnamesische Hoi An gehören zur Reiseroute. „Es ist die große Vielfalt der Ziele, die eine Asien-Kreuzfahrt so interessant macht“, weiß General Manager Jörg Müller. „Im Gegensatz zu vielen europäischen Routen müssen wir jedoch gelegentlich abseits der Metropolen anlegen, per Bus geht es dann zum eigentlichen Ziel.“Für Asien-Neulinge bieten sich begleitete Touren zu den Highlights an, wer lieber auf eigene Faust unterwegs ist, bucht einen Transfer.
Eine abwechslungsreiche Route führt in zwei Wochen von Hongkong nach Singapur und beginnt gleich mit einem absoluten Highlight. Das Kreuzfahrtterminal liegt mitten in Hongkongs Innenstadt und ist daher ein guter Ausgangspunkt für Touren zur beliebten Shoppingmeile Nathan Road oder zum Aussichtspunkt Victoria Peak. Abends wird das Schiff zur Skybar, denn bei einem kühlen Drink eröffnet sich den Gästen auf dem Sonnendeck ein beeindruckender Rundumblick über die Metropole. Bei der Durchfahrt durch den berühmten Victoria Harbour beginnt die allabendliche Lasershow in Hongkong. Rund eine Viertelstunde lang begleiten helle Lichtblitze und bunt blinkende Wolkenkratzer die schönste Ausfahrt der gesamten Kreuzfahrt.
Nach einem Seetag steht Vietnam auf dem Programm. „Seit 2017 können in Chan May große Kreuzfahrtschiffe anlegen“, weiß Harald Spilker. Der Korschenbroicher arbeitet seit mehr als zehn Jahren als Lektor und hält an Bord Vorträge über die jeweiligen Reiseziele. „Der Hafen gibt gar nichts her, ist aber das Eingangstor zu Weltkulturerbestätten wie der Lampionstadt Hoi An oder der alten Kaiserstadt Hue.“Ausflüge lohnen sich daher in jedem Fall. Vom Industriehafen in Phu My geht es zwei Tage später per Bus nach Ho-Chi-MinhCity. „Hier gibt es mindestens genauso viele Mopeds wie Einwohner“, beschreibt der Lektor den Verkehr im ehemaligen Saigon. „Trotzdem kann man ganz bequem die Straße überqueren, man darf nur keinesfalls stehen bleiben.“Sehenswert
sind der quirlige Ben Thanh Markt, das alte Postamt im Kolonialstil und die aussichtsreiche Skybar im Bitexco Tower.
Von Vietnam geht es weiter nach Thailand. Koh Samui lockt mit langen Sandstränden, einen Tag später führen Ausflüge von Laem Chabang in die Hauptstadt Bangkok mit ihren zahlreichen Tempeln rund um die Lebensader – den Fluss Chao Praya. „Wer die Stadt noch nicht kennt, besucht den Königspalast, den Tempel der Morgenröte und bummelt durch Chinatown“, rät Harald Spilker. „Entweder per organisiertem Ausflug oder auf eigene Faust.“
Und immer wieder wartet ein weiteres Reiseziel auf die Kreuzfahrtgäste. Auch am nächsten Morgen hat die „Mein Schiff 5“in einem neuen Hafen festgemacht. Noch umgibt leichter Nebel die Skyline von Singapur, doch bereits beim Frühstück setzt sich die Sonne durch, und das Sonnendeck wird wieder zum beliebtesten Fotospot. Diesmal mit dem berühmten Hotelkomplex Marina Bay Sands und den leuchtend grünen Gardens by the Bay im Hintergrund.
In Singapur brauchen die Gäste nicht auf bunte Tenderboote warten, sondern gehen direkt an Land und tauchen ein letztes Mal ein in die bunte Welt Asiens mit ihren prachtvollen Tempeln, den quirligen Märkten und exotischen Gerüchen.