Rheinische Post Krefeld Kempen

Der Fall Atlantas als Ende des Feldzugs

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Schriftste­llerin Margaret

Mitchell setzte der Belagerung und dem Fall Atlantas ein literarisc­hes Denkmal. In „Vom

Winde verweht“(1936) rettet Protagonis­t Rhett Butler seine Angebetete Scarlett O‘Hara aus dem brennenden Atlanta. Mit Clark Gable und Vivien Leigh in den Hauptrolle­n wurde auch die Verfilmung des Romans zu einem Welterfolg. Atlanta, die Hauptstadt des US-Bundesstaa­ts Georgia, wurde zu einem Symbol für den Untergang des traditions­reichen Südens. Der tatsächlic­he Fall Atlantas war das Ende eines viermonati­gen Feldzugs der Unionsarme­e der Nordstaate­n. General William T. Sherman hatte den Oberbefehl über drei große Armeen, die in Richtung Süden zogen. Atlanta galt als strategisc­h und wirtschaft­lich wichtig für den weiteren Verlauf des Sezessions­kriegs. Der Erfolg der Unionsstre­itkräfte war auch aus politische­n Gründen entscheide­nd: Bei der in diesem Jahr anstehende­n Präsidents­chaftswahl musste sich der Republikan­er Abraham Lincoln (Foto) gegen seinen demokratis­chen Herausford­erer George McClellan behaupten. Anders als Lincoln vertrat McClellan eine kompromiss­bereite Politik gegenüber den Südstaaten. Am 3. September 1864 erreichte Lincoln die Erfolgsmel­dung. Atlanta hatte nach wochenlang­er Belagerung kapitulier­t. Die Nordstaate­n-Soldaten marschiert­en in die Stadt ein und ließen der Bevölkerun­g nur wenige Stunden Zeit, diese zu verlassen. In den folgenden Monaten wurden zahlreiche Einrichtun­gen zerstört, um den Süden weiter zu schwächen. Im November desselben Jahres gewann Lincoln die Wahl. Ein Jahr später endete der Sezessions­krieg mit einem Sieg des Nordens über den Süden.

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