Rheinische Post Krefeld Kempen

Corona: 2000 Impflinge sorgen für Probleme

- VON JOACHIM NIESSEN

Den 143. Todesfall im Zusammenha­ng mit der Pandemie vermeldet das städtische Gesundheit­samt. Es handelt sich um eine Person im Alter von rund 65 Jahren, die im Krankenhau­s verstarb und zuvor nicht in einem Heim lebte.

Mit Blick auf die Corona-Zahlen sowie Impf- und Testaktivi­täten hat Oberbürger­meister Frank Meyer im Krisenstab die aktuelle Situation für Krefeld knapp zusammenge­fasst: „Die Lage ist aktuell überschaub­ar aber angespannt, die Tagesinzid­enz für Krefeld ist mit 136,8 noch immer hoch.“Teilweise etwas unübersich­tlich ist die Situation rund um Ostern am Impfzentru­m auf dem Sprödental­platz sowie am Helios-Klinikum gewesen. „Wir wurden von der Landesregi­erung am Freitagnac­hmittag informiert, dass wir 2000 Impflinge zusätzlich durch das System schleusen sollen, das sorgte teilweise für Engpässe und Verzögerun­gen“, räumt Gesundheit­sdezernent­in Sabine Lauxen ein. „Wichtig ist, es ist keine Impfdosis in Krefeld liegengebl­ieben.“

Das Impfzentru­m hatte am Ostersonnt­ag dem Helios-Klinikum eine Lieferung von kurzfristi­g zu verimpfend­em Biontech-Impfstoff angeboten. Ziel war es, so viele Dosen wie möglich an priorisier­te Personengr­uppen zu verimpfen. Gleichzeit­ig hat das Impfzentru­m weitere angemeldet­e Personen ins Helios-Klinikum geschickt. „Eine genaue Zahl kann ich nicht mitteilen“, so Lauxen. Ein Großteil der Impfdosen konnte so an diese Gruppe gemäß Corona-Impfverord­nung verimpft werden. Restbestän­de sind dann – wie auch geübte Praxis im Impfzentru­m – am Helios-Klinikum „pragmatisc­h“an kurzfristi­g informiert­e Helios-Mitarbeite­r verimpft worden. „Wir haben mit der gemeinsame­n Aktion mit Helios eine gute Lösung gefunden. Es war die richtige Entscheidu­ng, auch wenn es Wartezeite­n gegeben hat“, betont Lauxen. Die Dezernenti­n will nicht bezweifeln, dass sich auch „andere Personen“in die Warteschla­nge gemischt haben: „Das ist nicht auszuschli­eßen.“Erfreut zeigt sich Lauxen, dass die Hausärzte nun mit im Boot sind. Es gebe aber anfangs nur wenig Impfdosen: „Das ist etwas, worüber wir nicht ganz glücklich sind. Ungefähr 20 Dosen pro Praxis und Woche, das ist ein bisschen wenig.“

Einen weiteren Toten im Zusammenha­ng mit der Pandemie vermeldet das städtische Gesundheit­samt. Es handelt sich um eine Person im Alter von rund 65 Jahren, die im Krankenhau­s verstarb und zuvor nicht in einem Heim lebte. Bisher hat es in Krefeld insgesamt 143 Todesfälle im Zusammenha­ng mit Corona gegeben. Die Gesamtzahl aller bestätigte­n Coronafäll­e ist mit der neuen Meldung zu Dienstag (Stand: 0 Uhr) nur leicht gestiegen: 18 neue Corona-Infektione­n sind gemeldet worden, somit hat es bisher in Krefeld 8.645 registrier­te Infektione­n seit Beginn der Pandemie gegeben. Als aktuell infiziert gelten 425 Personen, 14 weniger als am Vortag. Genesen sind inzwischen nach einer Corona-Infektion 8.077 Personen, 31 mehr als am Vortag. Die Sieben-Tage-Inzidenz des Robert-Koch-Instituts, die Zahl der Corona-Neuinfekti­onen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, sinkt mit der neuen Entwicklun­g von 144,7 am Montag

auf 136,8 am Dienstag. In den Kliniken befinden sich 29 Infizierte aus Krefeld. Sechs davon liegen auf der Intensivst­ation, drei werden beatmet. In Quarantäne haben sich bisher 27.491 Personen begeben. Insgesamt sind in Krefeld 45.998 Erstabstri­che vorgenomme­n worden, 333 davon sind noch offen.

Einer Testpflich­t an Schulen steht Stadtdirek­tor Markus Schön grundsätzl­ich positiv gegenüber. Die Testpakete sollen noch in dieser Woche an den Schulen eintreffen. Der Städtetag Nordrhein-Westfalen zweifelt indes, dass genügend Corona-Tests zur Verfügung stehen, falls die Schulen nach den Osterferie­n wieder geöffnet werden. Zwar habe die Landesregi­erung eine Testpflich­t an Schulen angekündig­t, sagt Pit Clausen, Landesvors­itzender des Städtetags. Um die versproche­nen zwei Selbsttest­s pro Schüler zur Verfügung zu stellen, seien für NRW wöchentlic­h aber etwa fünf Millionen Test-Sets nötig.

Aus einer Krefelder Kindertage­seinrichtu­ng, dem Waldorfkin­dergarten an der Kreuzbergs­traße, ist ein Corona-Fall gemeldet worden. Der Fachbereic­h Gesundheit hat dort alle erforderli­chen Maßnahmen eingeleite­t. Der Kommunale Ordnungsdi­enst hat auch am Ostermonta­g in Krefeld die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollie­rt. Im öffentlich­en Raum war dabei – aufgrund der schlechten Wetterlage – nur ein geringes Personenau­fkommen zu verzeichne­n.

Verstöße gegen die Coronaschu­tzverordnu­ng wurden lediglich in einem Lokal in der östlichen Innenstadt registrier­t. In einem Restaurant wurden vier Gäste bei einer Geburtstag­sveranstal­tung bewirtet. Da ein Vor-Ort-Verzehr in gastronomi­schen Einrichtun­gen weiter untersagt ist, erwartet den Betreiber jetzt ein Bußgeld in Höhe von 5.000 Euro. Die Geburtstag­sgäste müssen ein Bußgeld von jeweils 250 Euro zahlen.

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ARCHIVFOTO: TL Mitarbeite­r des Impfzentru­ms auf dem Sprödental­platz haben angemeldet­e Personen zum Impfen ins Helios-Klinikum geschickt. „Eine genaue Zahl kann ich nicht mitteilen“, so Gesundheit­sdezernent­in Sabine Lauxen.

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