Rheinische Post Krefeld Kempen
Das will Kempens neuer Baudezernent
Seit dem 1. Dezember 2019 ist Torsten Schröder neuer Technischer Beigeordneter der Stadt Kempen. Auf den 55 Jahre alten Diplom-Ingenieur und sein Team in der Bauverwaltung wartet eine Menge Arbeit.
Torsten Schröder hat noch nicht alle Akten, die sein Vorgänger Marcus Beyer im Büro des Technischen Beigeordneten in der zweiten Etage des Kempener Rathauses am Buttermarkt hinterlassen hat, gesichtet. Aber der 55 Jahre alte Diplom-Ingenieur hat sich in der kurzen Zeit im neuen Amt schnell in alle wesentlichen Planungs- und Bauvorhaben eingearbeitet.
Schröder weiß, was er will. Er will vor allem das zuletzt etwas angekratzte Image der Bauverwaltung wieder aufpolieren. Er kennt sein Dezernat, und er kennt die Stadt Kempen. Schröder arbeitete seit 2004 als Leiter des Tiefbauamtes für die Stadtverwaltung. Er lebt mit seiner Familie hier. Der gebürtige Ostwestfale fühlt sich in Kempen längst heimisch. Er schätzt die Stadt und die niederrheinische Landschaft.
Der Kempener Stadtrat hat ihn Ende Oktober einstimmig zum neuen Technischen Beigeordneten gewählt. Seine Amtszeit beträgt acht Jahre. Er hat den sicheren Job eines Amtsleiters als Beamter auf Lebenszeit gegen die zeitlich befristete Position eines Dezernenten getauscht. Er hat sich der Herausforderung gestellt, weil er etwas für die Stadt und seine Bürger bewegen möchte. Räumlich hat Schröder einen Abstieg für seinen Aufstieg vollzogen, denn sein altes Büro im Tiefbauamt liegt in der dritten Etage des Rathauses, das Beigeordneten-Büro im zweiten Stock.
In seiner Zeit als Tiefbauamtsleiter hat Schröder, der keiner politischen Partei angehört, viel bewegt. Er und sein Team haben wichtige Bauvorhaben vorangebracht. Das Tiefbauamt ist unter anderem zuständig für die Erschließung von Baugebieten, für die Sanierung von Straßen, für den Kanalbau und die Ausschreibung der Müllabfuhr oder der Straßenreinigung. Die Arbeit im Amt hat Schröder viel Spaß gemacht. Er hat dort ein gutes Team.
Das habe er in der neuen Position auch in den anderen Bereichen, für die er jetzt Verantwortung trägt, wie er betont. Das Miteinander sei gut, die Zusammenarbeit funktioniere. Man kennt sich schließlich. Das sei insgesamt eine gute Grundlage, die wichtigen Planungs- und Bauvorhaben, die in der Stadt Kempen in den kommenden Jahren umgesetzt werden müssen, stemmen zu können.
Auch das Verhältnis zu Bürgermeister Volker Rübo sei gut. Schröder hat sich schnell in die wichtigen Themen eingearbeitet. Die Beratungsvorlage des Bürgermeisters für die Ratssitzung am Dienstag, 21. Januar, zum weiteren Vorgehen in Sachen„Schulcampus“trägt auch Schröders Handschrift mit.
Für Schröder ist klar, dass die Kommunikation der Dezernate und Ämter bei wichtigen Projekten wie Kita-Ausbau oder Schulsanierungen besser klappen muss als in der Vergangenheit. Mit dem neuen Beigeordneten Bennet Gielen, der am Dienstag vom Stadtrat als Nachfolger von Michael Klee gewählt werden soll, muss Schröder diese Vorhaben gemeinsam umsetzen. Die
Arbeitsgruppe„Schulcampus Kempen“ist ein Beispiel für die ämterübergreifende Zusammenarbeit.
„Es ist wichtig, dass die Verwaltung aktiv agiert, Ideen entwickelt und der Politik Vorschläge macht“, sagt Schröder. Er möchte auch die Kempener Bürger mitnehmen. Ihm ist wichtig, die Stimmungen in der Stadt auszuloten. „Die Beteiligung der Bürger an wichtigen Projekten wird künftig sicherlich intensiver werden, die Kommunikation auch“, sagt er. Das koste zwar viel Zeit, sei aber unabdingbar. Das Gespräch mit betroffenen Bürgern bei Tiefbauprojekten hat er auch in sei
nem alten Amt gesucht. Schröder ist kommunikativ, kann gut zuhören und erklären. „Wir müssen die Bürger ernst nehmen, ihnen bei den Bauprojekten das Fachliche übersetzen“, betont er.
Wenn bei der Diskussion um das Radverkehrskonzept beispielsweise über die Stadt der Zukunft diskutiert werde, müsse man immer im Blick halten, was umsetzbar und finanzierbar ist. „Es wird seine Zeit dauern. Aber unser Ziel bleibt, noch mehr Bürger aufs Rad zu bringen“, sagt Schröder.
Auch das weite Feld des Klimaschutzes und der Nachhaltigkeit hat der neue Beigeordnete im Blick. Mit dem Masterplan Klimaschutz werde da in den kommenden Monaten der Rahmen entwickelt.„Ich verstehe die Diskussion auch als Initialzündung für die Unternehmen in der Stadt und alle Bürger, sich stärker für den Klimaschutz zu engagieren“, sagt Schröder.
Beim wichtigen Zukunftsthema Wohnraum ist ihm wichtig, dass bei künftigen Projekten die Mischung stimmt: die Mischung aus Eigenheimen und Mehrfamilienhäusern mit Mietwohnungen. In St. Hubert und im KempenerWesten werde dies berücksichtigt. Kommentar