Rheinische Post Krefeld Kempen
„Keinem Menschen sind Grenzen gesetzt“
Marathonläufer, Segler und Radfahrer heimsen als „INEOS“-Teams Erfolge ein. Sie leben damit eine Kultur vor, die das innovative Unternehmen verinnerlicht hat – mit positiven wirtschaftlichen Auswirkungen.
Eliud Kipchoge, der schnellste Marathonläufer der Welt, will in Wien Geschichte schreiben und etwas erreichen, was niemand vor ihm geschafft hat. Spielt das Wetter mit, dann durchbricht der Kenianer am morgigen Samstag, 12. Oktober, ab 8 Uhr eine bisherige Grenze: 42,2 Kilometer in unter zwei Stunden zu laufen. „Keinem Menschen sind Grenzen gesetzt“(No human is limited), so lautet das Motto dieser „INEOS 1:59 Challenge“.
Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation bei Ineos in Köln, schlägt die Brücke zur alltäglichen Arbeit im Unternehmen: „Wir denken in Möglichkeiten, nicht in Grenzen.“Ganz konkret bei einem Thema, das im Kontext der Klimadebatte viele beschäftigt: Wie lässt sich Wasserstoff als umweltfreundlicher Energieträger für Autos, Haushalte und Unternehmen nutzen? Ineos produziert weltweit jedes Jahr 250.000 Tonnen Wasserstoff als Nebenprodukt zum Beispiel bei der Chlorherstellung.
Man müsse nicht alles neu erfinden, sondern arbeite mit Partnern zusammen. Mit BMW entwickelt Ineos Grenadier gerade innovative Antriebstechniken für den neuen, beispiellosen Ineos-Allradwagen, der 2021 auf den Markt kommt. Zudem engagiert sich Ineos als einer der größten Kunststoffhersteller in Initiativen zur Vermeidung von Plastikmüll. Viele Kunststoffabfälle können wieder zu in der chemischen Produktion verwendbaren Ausgangsstoffen umgewandelt werden.
Gemeinsam auf ein Ziel hin zu arbeiten – auch das lernt man im Sport: So müssen beim Segeln alle im Team zusammenwirken. Segeln gehört ebenfalls zu den Sportarten, die Ineos unterstützt. Für den America‘s Cup entwickelt das Ineos Team UK (Großbritannien) das schnellste Segelboot der Welt.
Den Sportsgeist verdankt das Unternehmen seinem Vorstandsvorsitzenden und Gründer, Sir Jim Ratcliffe. Er ist leidenschaftlicher Sportler, läuft Ultramarathons und ist zum Nord- und zum Südpol gewandert. Der begeisterte Radfahrer hat das Segelteam vor Kurzem mit hochkarätigen Spezial-Straßenfahrrädern ausgestattet, damit sie einen Ausgleich zum Segeln bekommen. Apropos Fahrrad: Bei der diesjährigen Tour de France hat das Team Ineos gleich zwei Siege eingefahren. Egan Bernal ist der erste Kolumbianer, der das gelbe Trikot gewann. Und Geraint Thomas, ebenfalls vom Team Ineos, schaffte Platz zwei. Bislang erzielte das Ineos-Team sieben Tour-Siege, 17 Etappensiege und 91 gelbe Trikots.
Zurück zum Segeln: Am Sitz des Ineos Teams UK im südenglischen Southampton beschäftigten sich Schülerinnen und Schüler mit Inhalten aus den „MINT“-Fächern – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Sie erlebten ganz praktisch und hautnah die Suche nach dem besten Material für Boote und lernten, wie sich Segel im Windkanal verhalten. Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua arbeitet daran, solche Aktionen auch in Deutschland zu etablieren: „Die Verbindung von Sport und Mint ist ideal, um jungen Menschen den Spaß an technologischen und innovativen Berufen zu vermitteln.“
Ineos in Köln fördert zahlreiche Aktionen für Jugendliche, zum Beispiel mit „TuWaS!“, ein Programm, das die Industrie- und Handelskammern Köln und Bonn/Rhein Sieg 2008 ins Leben gerufen haben. Kinder erforschen da bereits im Grundschulalter naturwissenschaftliche Phänomene. Die Förderung geht über schulische Kompetenzen hinaus – und wieder kommt der Sport ins Spiel. So soll die Aktion „The Daily Mile“Kinder und Jugendliche zum täglichen Laufen für eine Viertelstunde bewegen. Weltweit beteiligen sich fast zwei Millionen Kinder an 10.000 Schulen. In Deutschland sind es bislang 16 – es besteht also noch großes Potenzial nach oben, wie Dr. Iturriaga Abarzua betont. Sie ermuntert Schulen in Deutschland, sich an „The Daily Mile“zu beteiligen: „Die Kinder sind nach kurzer Zeit ausgeglichener, aufmerksamer, fitter und gesünder.“
Sport durchzieht das ganze Unternehmen – ganz im Interesse der Beschäftigten. Am Standort Köln ist das 200 Quadratmeter große Fitnessstudio immer gut ausgelastet. In einer Umfrage haben sich viele Kurse zu Entspannung, Yoga und Pilates gewünscht.„Das bieten wir nun auch an“, so die Leiterin der Unternehmenskommunikation. „Die Kurse sind schnell ausgebucht.“Die Umfrage führte Anna Limbach für ihre Masterarbeit durch, vielfache deutsche Meisterin im Säbelfechten und nun Mitarbeiterin im Personalcontrolling bei Ineos in Köln. Zum umfassenden Gesundheitsprogramm gehören am Standort Köln auch die neue Kantine mit einer großen Auswahl ge
sunder Speisen, eine Ernährungsberatung und vieles mehr dazu.
Gerade junge Studierte wollen am Anfang ihrer Karriere viel erreichen. Auch hier trägt der Sport dazu bei zu erkennen, dass man zusammen mehr schafft als allein. Bei der „Graduate Desert Challenge“in der Wüste Namibias geht es darum, in sechs Tagen gemeinsam mehr als 300 Kilometer zu absolvieren – beim Laufen, Radfahren und Bergsteigen. Die jungen Leute gehen an ihre Grenzen und darüber hinaus; sie erfahren, wozu sie fähig sind, wenn sie gut vorbereitet ein Ziel erreichen wol
len. Was hat ein Unternehmen wirtschaftlich davon, sich so stark im Sport zu engagieren? Für Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua ist die Antwort klar – sie verweist auf den Erfolg von Ineos. „In zwanzig Jahren haben wir uns von einem Standort in Antwerpen zu einem der größten Unternehmen derWelt entwickelt. Ineos investiert gerade massiv hier am Standort Köln wie zum Beispiel in einen weiteren Schiffsanleger und in ein modernes und hocheffizientes Kraftwerk.“
Ein weiteres Beispiel: In Marl wurde am 1. Oktober der Spatenstich für eine neue Cumolanlage gefeiert. Für den Erfolg spricht weiterhin, dass Ineos in Köln ungeachtet aller konjunkturellen Fragezeichen neue Beschäftigte sucht – von Auszubildenden bis zum Vorstandslevel. Marathonläufer Eliud Kipchoge: „Mein Geheimnis besteht darin, dass ich einfach daran glaube, dass ich es schaffen kann. Ich sage immer, keinem Menschen sind Grenzen gesetzt.“
„In zwanzig Jahren haben wir uns von einem
Standort in Antwerpen zu einem der größten Unternehmen der Welt entwickelt“