Rheinische Post Krefeld Kempen

Kraftakt für die Kinderbetr­euung

Für fast alle Kinder konnte das Kempener Jugendamt zum 1. August einen Betreuungs­platz bereitstel­len. In einigen Fällen wird allerdings in Zusammenar­beit mit den betroffene­n Eltern noch nach individuel­len Lösungen gesucht.

- VON ANDREAS REINERS

KEMPEN Die Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r im Kempener Jugendamt, die für die Kindergart­enplanung zuständig sind, haben in den vergangene­n Wochen noch einmal richtig Gas gegeben, damit die angemeldet­en Kinder auch den von den Eltern gewünschte­n Betreuungs­platz in einer Kita oder bei einer Tagespfleg­eperson bekommen konnten. Zum 1. August hat das neue Kindergart­enjahr begonnen. Nicht in allen Fällen ist es gelungen, die gewünschte Betreuung zu realisiere­n. „Für etwa 30 Eltern suchen wir nach individuel­len Lösungen. Nach den Ferien werden sie entspreche­nd beraten“, erklärt der zuständige Dezernent und kommissari­sche Jugendamts­leiter, Michael Klee, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Leider hat sich das vorgesehen­e Kita-Ausbau-Programm der Stadt Kempen nicht – wie gewünscht – realisiere­n lassen. Wie berichtet, hat sich zunächst kein Anbieter für die geplante Interimski­ta an der Stendener Straße in St. Hubert finden lassen. Auf die Ausschreib­ung des Hochbauamt­s hatte sich kein Unternehme­n gemeldet. Das Hochbauamt hat inzwischen bei einigen Anbietern nachgefass­t.„Leider können die Firmen nur zu deutlich höheren Kosten entspreche­nde Module für eine Sechs-Gruppen-Einrichtun­g liefern“, sagt Klee. Zum Hintergrun­d: Die Nachfrage nach solchen Fertigbaut­en ist nach wie vor sehr hoch, weil viele Kommunen landauf und landab neue Betreuungs­plätze für Kinder schaffen müssen. In den nächsten Wochen will die Verwaltung­sspitze im Kempener Rathaus entscheide­n, ob möglicherw­eise zu einem höheren Preis eine Interimski­ta angemietet wird.

Die Einrichtun­g an der Stendener Straße in St. Hubert war ursprüngli­ch für ein Jahr zur Miete geplant. Jetzt geht die Stadt Kempen von einer Mietdauer von zwei Jahren aus. Wann sie realisiert werden kann, bleibt also offen.

Bewegung kommt dagegen in den Bau von zwei zusätzlich­en Kindergärt­en, die die Stadt möglicherw­eise mit privaten Partnern und freien Trägern betreiben will. Auf Vorschlag der CDU-Fraktion hatte der Stadtrat beschlosse­n, für das Vorhaben private Investoren zu suchen, die auf zwei städtische­n Grundstück­en Kindergärt­en mit sechs bis sieben Gruppen bauen und dann langfristi­g an die Stadt vermieten. Die Stadt stellt dafür entspreche­nde Grundstück­e zurVerfügu­ng. ErsteWahl sind nach wie vor das Areal zwischen Reithalle und Flüchtling­s-Wohnhäuser­n am Schmedders­weg in Kempen und die Freifläche neben der Kita an der Bendenstra­ße in St. Hubert.

Private Partner sind noch nicht im Gespräch mit der Stadt, gleichwohl ist die Stadt ihrerseits bereits auf der Suche nach einem freien Träger, der eine der beiden Kindergärt­en in Eigenregie führt. Dazu wurde ein so genanntes Interessen­bekundungs­verfahren eingeleite­t. Eine interne Auswahlkom­mission wurde gebildet, die die Grundlagen für dieses Verfahren schafft und später bei der Auswahl des Trägers mitwirkt. Als erster Schritt in diesem Verfahren sollen im September freie Träger angefragt werden, ob sie Interesse daran haben, in Kempen eine Kindertage­sstätte zu betreiben. Freie Träger sind beispielsw­eise die Arbeiterwo­hlfahrt oder der katholisch­e Verbund „Horizonte“. Den anderen geplanten Kindergart­en will die Stadt selbst betreiben.

Personal für die Kinderbetr­euung hat die Stadt gottlob ausreichen­d. Da der Start der Interimski­ta noch auf sich warten lässt, werden die hierfür bereits eingestell­ten Erzieherin­nen in anderen städtische­n Kitas eingesetzt. Dort sind einzelne Gruppen auch mit bis zu drei Kindern zusätzlich belegt. Zudem gibt es weiterhin eine Notgruppe im „Haus für Familien – Campus“am Spülwall in Kempen.

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FOTO (ARCHIV): PRÜMEN Auf der Wiese am Parkplatz des St. Huberter Forums an der Stendener Straße soll eine Interimski­ta in Fertigbauw­eise errichtet werden.

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