Rheinische Post Krefeld Kempen
Schalkes Manager wehrt sich gegen Berater für Transfers
GELSENKIRCHEN (sid) Nach dem Absturz in den Tabellenkeller in der Fußball-Bundesliga ist beim kriselnden Vizemeister Schalke 04 Sportvorstand Christian Heidel wegen seiner Spielerverpflichtungen auch intern in die Kritik geraten. Aus dem Aufsichtsrat wurde die Forderung nach einem Experten, der Heidel bei Transfers unterstützen soll, öffentlich.
Doch der Manager wehrte sich vehement.
„Bei uns braucht sich niemand zu bewerben“, sagte Heidel nach dem
1:0 (0:0) im Champions-League-Gruppenspiel gegen Lokomotive Moskau: „Es besteht kein Bedarf.“
Aufsichtsratschef Clemens Tönnies habe„nur mal laut gedacht“, berichtete der langjährige Manager des FSV Mainz
05, der 2016 nach Gelsenkirchen gewechselt war. Die Entscheidung über einen Transfer-Berater liege beim Vorstand. Und der sei sich, so Heidel, „komplett einig“, dass ein zusätzlicher Kaderplaner nicht notwendig sei. Das Thema sei damit für ihn erledigt, „für mich gab es dieses The- ma nicht“. Allerdings kritisierte er Tönnies: „Es ist einfach komplett überflüssig, so etwas in der Öffentlichkeit zu diskutieren.“
Heidel steht in der Kritik, weil er seit seinem Amtsantritt für mehr als 145 Millionen Euro neue Spieler holte, die sich in der Mehrzahl nicht alsVerstärkungen entpuppten. Im Gegenteil: Durch den Abgang der Nationalspieler Leroy Sane, Leon Goretzka und Thilo Kehrer sowie des U21-Europameisters Max Meyer verlor die Schalker Mannschaft deutlich an Qualität. Zudem vermissen die Fans in dem zusammengekauften Team echte Identifikationsfiguren.
Heidel verteidigte einmal mehr seine umstrittene Transferpolitik. „Das Kuriose ist ja, dass wir im Sommer für die Neuzugänge quer durchs Land gefeiert wurden“, sagte er: „Wir wurden überall auf Spitzenplätze gesetzt.“Gegen die Verpflichtungen wie Mark Uth, Salif Sane oder Omar Mascarell hätte sich kein Experte ausgesprochen.
„Bei uns braucht sich niemand zu bewerben“Christian Heidel
S04-Manager