Rheinische Post Krefeld Kempen
Borussia ist das bessere Bayer
Vor dem DFB-Pokalduell am Mittwoch steht Mönchengladbach so gut da, wie Leverkusen es sich vorgenommen hatte.
MÖNCHENGLADBACH Als die Borussia vor zwei Wochen Mainz mit 4:0 besiegt hatte, sangen die Fans in der Nordkurve: „Die Nummer eins am Rhein sind wir“. Derlei Liedgut ist in Mönchengladbach traditionell zunächst einmal auf den 1. FC Köln gemünzt, mit dem die Gladbach-Freunde eine innige Rivalität verbindet. Doch ist Köln in die 2. Fußball-Bundesliga abgetaucht. Doch es gibt ja zwei andere Kon- kurrenten in der Nachbarschaft. Beide sind nun Gäste der Borussen: Am Mittwoch Bayer Leverkusen im DFB-Pokal und am Sonntag Aufsteiger Fortuna Düsseldorf in der Liga.
Der Blick auf die Tabelle weist die Gladbacher derzeit tatsächlich als besten Klub aus der Region aus, daran hat die 1:3-Niederlage in Freiburg nichts geändert. Das Team von Trainer Dieter Hecking ist mit 17 Punkten Dritter, Bayer ist mit sechs Zählern weniger Zwölfter und Fortuna mit nur fünf Punkten punktgleich mit Stuttgart Letzter. Nun wird das Pokalspiel nichts an der Bundesliga-Tabelle ändern, doch ist es sowohl für Gladbach als auch für Leverkusen ein Gradmesser. Borussia will sich nicht beirren lassen von der zweiten Saisonniederlage. Bayer will nachweisen, dass das 6:2 in Bremen weit mehr dem Leistungsvermögen entspricht, als viele der eher dürftigen Darbietungen zuvor.
Immerhin ist dieWerkself mit dem Etikett „Bester Kader aller Zeiten“in die Saison gegangen, die trotz des schwachen Saisonstarts möglichst wieder im internationalen Fußball enden soll. Deswegen überraschte das Geschehen in Bremen Hecking nicht: „Bayer hat viel Qua- lität und hat sie da abgerufen“, sagte er, indes ohne Angstschweiß auf der Stirn: „Wir sind ja auch gut.“Das ist das Vertrauen in die eigene Stärke, das sich die Borussen angesichts der bisherigen Saison erarbeitet haben. Und die Stärke wollen sie auch gegen Bayer erfolgreich auf den Rasen bringen. Auch, um zu belegen, dass die Gladbacher im Gegensatz zur vergangenen Saison ein ganzes Stück weiter sind.
Drei Niederlagen gab es in der Spielzeit 2017/18 gegen Bayer, sowohl beim 1:5 als auch beim 0:1 im Pokal war Mönchengladbach spielerisch im Vorteil, nutzte das aber nicht. Beim 0:2 in Leverkusen stell- te Bayer jedoch klar, dass es reifer war als die Borussen. Die Quintessenz: Leverkusen spielt in Europa, Gladbach nicht. Nun will Borussia diesen Makel beheben. Und einen Konkurrenten wie Bayer zu distanzieren, darf als Indiz dafür gesehen werden, dass der nächste Entwicklungsschritt getan ist. Umgekehrt gilt das ebenso.
Beim 2:0 im Ligaspiel am ersten Spieltag Ende August ist das erst mal Gladbach gelungen, und tatsächlich hat das Los dafür gesorgt, dass es wie in der Vorsaison erneut drei Vergleiche gibt. Dass Leverkusens Leistungsschau vorab in Bremen passierte, kommt Hecking ent- gegen. Denn nun weiß sein Team, was da kommen kann. Bayer-Trainer Heiko Herrlich hofft derweil, dass es ein Startschuss war. Nach schwachen Leistungen war der Trainer unter Druck geraten. Das Spektakel an der Weser sorgt für etwas Ruhe. Das kann sich wieder ändern, wenn das Team nicht nachlegt.
Spielerisch haben sich die Borussen komplett verändert im Vergleich zur Saison 17/18. Und provokativ kann man vielleicht sogar behaupten, dass Heckings Neu-Entwurf bisher das bessere Leverkusen ist. Denn einen schnellen und aggressiven Fußball mit gut ausgewogenen Ballbesitz- und Umschaltmo- menten, wie Gladbach ihn spielt, hat eigentlich auch Herrlich im Sinn. In Bremen war zu besichtigen, wie es aussehen kann und soll. Gladbach hat davon aber eben schon weit mehr gezeigt.
Aus den bisherigen Spielen jedoch eine Tendenz für Mittwoch abzuleiten, davon will Hecking nichts wissen. Die Borussen haben den Von-Spiel-zu-Spiel-Gedanken reaktiviert, es gibt also weder Vergangenheit noch ferne Zukunft, sondern nur die Gegenwart mit 90 oder 120 Minuten – eventuell plus Elfmeterschießen. In denen wird sich zumindest zeigen, welcher rheinische Rivale im Pokal der Bessere ist.
Chemie Leipzig - SC Paderborn Leipzig:
Latendresse - Wajer, Karau, B. Schmidt, L. Schmidt - Böttger, Wendschuch (79. Trogrlic) - Wendt, Heinze (76. Schmidt), Bury - Druschky (76. Kessler). – Ratajczak - Dräger, Schonlau, Hünemeier, Collins - Gjasula, Klement (62. Zolinski) - Vasiliadis, Antwi-Adjej - Tekpetey (79. Ritter), Gueye (76. Düker). – 0:1 Gueye (18.), 0:2 Hünemeier (28.), 0:3 Gueye (60.)
Paderborn: Hannover 96 - VfL Wolfsburg Hannover:
Tschauner - Elez, Anton, Wimmer - Haraguchi, Fossum (85. Felipe), Walace, Albornoz (46. Wood) - Bebou, Asano (57. Muslija) - Weydandt. – Casteels - William, Tisserand, Brooks, Roussillon - Gerhardt, Arnold - Mehmedi (57. Steffen, 87. Knoche), Rexhbecaj (90.+6 Uduohkai) - Ginczek, Weghorst. 0:1 Mehmedi (20.), 0:2 Weghorst (90.+2)
Wolfsburg: SV Darmstadt - Hertha BSC Darmstadt:
H. Fernandes - Rieder (83. Boyd), Franke, Sulu, Holland - Medojevic (73. Wurtz), Stark - Heller, T. Kempe, Hertner (68. Jones) - Dursun. – Kraft - Lazaro, Stark, Rekik, Plattenhardt - Arne Maier, Darida - Kalou (90. Leckie), Duda, Dilrosun (83. Mittelstädt) - Selke (64. Ibisevic). – 0:1 Ibisevic (64.), 0:2 Mittelstädt (88.).
SV Rödinghausen - FC Bayern München Rödinghausen:
Heimann - Knystock, Flottmann, Velagic, Wolff - Kunze, Meyer (79. Mickels) - Lunga (58. Schlottke), Pfanne, v. Piechowski (71. Kalkan) - Engelmann. – Neuer - Rafinha, Süle, Martinez, Alaba - Thiago (75. Gnabry) - Müller, Sanches - Goretzka (69. Kimmich) , Wagner, Ribery (90. Shabani). –
0:1 Wagner (8.), 0:2 Müller (13. Foulelfmeter), 1:2 Meyer (49.). - Bes. Vorkommnisse: Sanches verschießt Elfmeter (23.).
Tore:
Tore:
München: Wehen-Wiesbaden - Hamburger SV Wiesbaden:
0: Kolke - Kuhn, Mockenhaupt, Dams, Mintzel (77. Dittgen) - Mrowca (76. Schmidt), Titsch-Rivero - Andrist (83. Schonfeld), Schwadorf - Kyereh, Schäffler. – Hamburg: Pollersbeck - Sakai, Bates, Drongelen, Santos - Mangala - Hunt, Holtby (86. Janjicic) - Arp (67. Jatta), Narey (90.+5 Ito) - Lasogga. – 0:1 Lasogga (21.), 0:2 Lasogga (51.), 0:3 Santos (90.+7).
Tore:
– Tore: Heidenheim - SV Sandhausen Heidenheim:
K. Müller - Busch, Beermann, Mainka, Theuerkauf - Griesbeck, Dorsch - Schnatterer (69. Multhaup), Dovedan (88. Pusch), Skarke (68. Feick) - Thomalla. – Lomb - Klingmann, Kister, Verlaat, Paqarada - Förster, Kulovits (66. Jansen) - Vollmann, Müller (46. Guede) - Schleusener, Wooten (75. Behrens). – 1:0 Schnatterer (8. Foulelfmeter), 2:0 Dovedan (20.), 3:0 Dovedan (87.).
Sandhausen: FC Augsburg - FSV Mainz Augsburg:
Luthe - Framberger, Gouweleeuw, Hinteregger, Max - Khedira, Moravek (76. F. Götze) - Hahn (74. Finnbogason), Koo (65. Richter), Caiuby - Gregoritsch. – Zentner - Brosinski, Bell, Hack, Bussmann - Gbamin (108. Mateta) - Mwene, Quaison (79. Kunde Malong) - Maxim (90.+1 Boetius) - Ujah, Onisiwo (90.+4 Öztunali). – 0:1 Mwene (16.), 1:1 Bell (40. Eigentor), 1:2 Quaison (45.), 2:2 Gregoritsch (86.), 3:2 Caiuby (106.).
Mittwoch, Hansa Rostock - 1. FC Nürnberg, 1. FC Köln - FC Schalke, Weiche Flensburg - Werder Bremen, Dortmund - Union Berlin. M’gladbach - Bayer Leverkusen, RB Leipzig - Hoffenheim, Bielefeld - Duisburg, Kiel - Flensburg.
Mainz:
Tore:
18.30 Uhr:
Tore:
Tore:
0:3
0:2
0:2
Berlin:
Die Bundesliga-Tabelle weist die Gladbacher derzeit als besten Klub
der Region aus
1:2
3
3:0
3:2 n.V.
- 20.45 Uhr: