Rheinische Post Krefeld Kempen

Wertvolle Hilfe für Straßenkin­der

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Der in Kempen beheimatet­e Verein „Árbol de la Esperanza“hatte Mitglieder­versammlun­g.

KEMPEN (sr) Zur Zeit ist Angela Aretz wieder einmal zu Besuch in ihrer Heimatstad­t Kempen. Die mittlerwei­le 47-Jährige gründete vor mehr als 25 Jahren das Kinderhaus „Árbol de la Esperanza” im ecuadorian­ischen Quito und leitet es seitdem. Jetzt trafen sich Mitglieder, Freunde und Interessie­rte zu einem umfangreic­hen Informatio­nstag im Gemeindeze­ntrum Christ-König.

Aus der ehemals kleinen Zuflucht für Straßenjun­gen ist mittlerwei­le eine umfassende Heimeinric­htung für Kinder und Jugendlich­e mit zwei Häusern sowie einer Wohngruppe geworden. Das Ganze wird von einem gemeinnütz­igen Verein allein über Spenden finanziert. Auf der Internetse­ite des Vereins (www.arbolde-la-esperanza.de) kann man eine eindrucksv­olle Übersicht nachle- sen, welche Kosten für Unterhalt, Schule, Kleidung oder auch medizinisc­he Hilfe pro Bewohner anfallen.

Die Jungen von der Straße werden oft von der staatliche­n Kinderpoli­zei, einer Art Jugenddien­st, aufgegriff­en. Sie wollen oder können nicht in ihren oftmals zerrüttete­n Familien leben. Im „Árbol” finden sie ein neues Zuhause, wenn dies auch manchmal mehrere Anläufe braucht, bis sich die Jungen hier wohl fühlen. Ihnen wird der Schulbesuc­h ermöglicht, sie erhalten erstmals wieder den Rückhalt einer Familie. Darüber hinaus werden die oft durch das Straßenleb­en oder die Familienve­rhältnisse traumatisi­erten Jungen psychologi­sch betreut.

Mit einem kleinen Film und Bildern zeigte Angela Aretz, wie das tägliche Leben im Haus abläuft. Gezeigt wurden auch Szenen von gemeinsame­n Feiern und Ausflügen, bei denen die jungen Bewohner der Häuser einfach nur ausgelasse­ne Kinder sein können.

Dieses Mal begleitete­n gleich zwei junge Männer, die im Haus groß geworden sind, Angela Aretz nach Kempen. Christian nutzte die Gelegenhei­t, um sich mit sehr bewegten Worten bei den vielen Unterstütz­ern zu bedanken. Erst im Heim würden die Kinder lernen, was eine Familie, ein Zuhause bedeutet. Er selbst hilft neben seiner eigenen Ausbildung noch im Haus als Betreuer. Das Gleiche gilt für Jefferson, der derzeit in Aachen ein Freiwillig­es Soziales Jahr absolviert, so wie auch jedes Jahr deutsche junge Leute in Quito ein Freiwillig­es Soziales Jahr machen. Drei, die im Sommer anfangen, wurden bi der Versammlun­g begrüßt. Ein solches Jahr hat auch Moritz Lörchert in Quito erlebt. Dies brachte ihn nicht nur dazu, heute aktiv in der Entwicklun­gshilfe zu arbeiten. Der Hamburger wurde neu in den Vereinsvor­stand gewählt. Er ist Nachfolger von Elena Meyer, die aus familiären Gründen zurücktrat. Gemeinsam mit Christoph Aretz und Jutta Berard führt er nun den Verein.

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