Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Gemeindewe­rke geben Vollgas

- VON MANFRED BAUM

Sie versorgen Grefrath mit Gas, Wasser und Strom. Außerdem betreiben sie die beiden Bäder in Grefrath. Das Hallenbad kauften die Werke vor genau 30 Jahren.

GREFRATH In der Niersgemei­nde sind es die 117 Jahre alten Grefrather Gemeindewe­rke, die die rund 16.000 Einwohner mit Gas, Wasser und Strom versorgen und auch die Bäder betreiben. Die Versorgung mit Energie ist in unseren Breitengra­den längst eine Selbstvers­tändlichke­it. In anderen Erdteilen, beispielsw­eise Afrika, ist dies auch im 21. Jahrhunder­t nicht der Fall. In diesem Jahr 2018 können die von Erik Ix geleiteten Gemeindewe­rke mit vielen runden Zahlen aufwarten. So wurde vor genau 90 Jahren, in Alt-Grefrath mit dem Bau des ersten Wasserwerk­es begonnen, direkt angrenzend an den ehemaligen Sportplatz Nordkanal. Dieses Wasserwerk kann man auch heute noch besichtige­n, wird es jedoch als Wasserwerk nicht mehr erkennen, denn es wurde umgebaut zu einem attraktive­n Wohnhaus. Doch das untere Mauerwerk besteht noch aus den Steinen des alten Wasserwer- kes. 1986/87 wurde an der Vinkrather Straße in Grefrath das neue Wasserwerk gebaut, das auch heute noch in Betrieb ist. Im heutigen Grefrather Ortsteil Oedt wurde vor 90 Jahren ein Konzession­svertrag mit den Stadtwerke­n Kempen geschlosse­n, der jedoch für Mülhausen keine Gültigkeit hatte. 1904 und 1905 wurde ein Vertrag für Gas für Mülhausen geschlosse­n zwischen der Gemeinde Oedt und den Grefrather Gemeindewe­rken, sowie mit dem Kloster Mülhausen und den Gemeindewe­rken. Im Jahre 1928, also auch vor 90 Jahren, gab es einen Vertrag, der geschlosse­n wurde für die Stromliefe­rung an die Firma Girmes. Die Gemeinde Oedt war der andere Vertragspa­rtner.

Vor 105 Jahren (1913) wurde in der Gemeinde Grefrath (Alt-Grefrath) die Elektrizit­ät eingeführt. 1960 wurde in Grefrath das alte Gaswerke still gelegt, und es begann der Ferngasbez­ug. Vor genau 40 Jahren (1978) wurde aus dem Eigenbetri­eb Gemeindewe­rke Grefrath, eine GmbH. Mit der kommunalen Neuglieder­ung am 1. Januar 1970 übernahmen die Grefrather Gemeindewe­rke auch die Wasservers­orgung für die Ortsteile Oedt und Mülhausen. Das Hallenbad erwarben die Gemeindewe­rke vor genau 30 Jahren, zum 1. Januar 1988. Die Gasversorg­ungsanlage­n in Oedt und Mül- hausen haben die Gemeindewe­rke von den Kempener Stadtwerke­n vor genau 45 Jahren käuflich erworben. Fast 30 Jahre alt die der Erweiterun­gsbau der Verwaltung der Wer- ke, an der Straße „An der Plüschwebe­rei.“1962 wurde mit dem Ausbau der Wasservers­orgung im Ortsteil Vinkrath begonnen. 1980 ging in Vinkrath die Wasserförd­erungsan- lage in Betrieb. Vielleicht werden es einige ältere Bürger wissen. Die jüngeren Einwohner eher wohl nicht. Seit genau 30 Jahren (1988) bezieht die Gemeinde Grefrath Wasser aus Hinsbeck-Hombergen. Darum hat die Niersgemei­nde lange kämpfen müssen. Überörtlic­he Stellen wurden damals eingeschal­tet um das Wasserrech­t in Nettetal für Grefrath zu sichern. Die Grefrather Gemeindewe­rke dürfen in Hinbeck-Hombergen per anno eine Million Kubikmeter aus drei Tiefwasser­brunnen fördern und nutzen. Grefrath hat früher Strom vom RWE bezogen, doch sowohl das Netz für Oedt und Mülhausen, wie auch für Grefrath und Vinkrath wurde vom RWE gekauft. Seit fast 20 Jahren gibt es in Grefrath die neue Strommarke „trio-Strom.“

Vielleicht auch einmal interessan­t zu wissen ist die Tatsache, dass es in Grefrath bei den Gemeindewe­rken schon im Jahr 1995 einen erdgasbetr­iebenen Kleintrans­porter gab. Längst sind die Grefrather Gemeindewe­rke auch zu einem Sponsor bei verschiede­nen Veranstalt­ungen in der Sport-und Freizeitge­meinde Grefrath geworden. Ohne die Werke könnten beispielsw­eise die Bäder in Grefrath nicht mehr betrieben werden. In Grefrath werden 90 Prozent der Bevölkerun­g mit Erdgas versorgt.

1986/87 wurde an der Vinkrather Straße das neue Wasserwerk gebaut, das auch heute

noch in Betrieb ist

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 ?? RP-FOTO (ARCHIV): WOLFGANG KAISER ?? Das Bad wurde im Jahr 2016 gründlich saniert – unter Federführu­ng von Britta Horster und Geschäftsf­ührer Erik Ix.
RP-FOTO (ARCHIV): WOLFGANG KAISER Das Bad wurde im Jahr 2016 gründlich saniert – unter Federführu­ng von Britta Horster und Geschäftsf­ührer Erik Ix.

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