Rheinische Post Krefeld Kempen
Schulsanierung hat weiterhin Priorität
Angesichts anderer Projekte wie Kita-Ausbau, Rathausneu- und -umbau oder Zukunft der Kempener Burg ist das Großvorhaben „Schulcampus Kempen“etwas in den Hintergrund der öffentlichen Diskussion geraten.
KEMPEN Ein Termin für die nächste Sitzung des Lenkungskreises, der sich mit der Sanierung der weiteführenden Schulen in Kempen (Stichwort: Schulcampus Kempen) beschäftigt, ist noch nicht bekannt. Wann das Gremium, dem Vertreter der Stadtverwaltung, der Politik, der betroffenen Schulen, der Stadtschulpflegschaft und der Stadtschülervertretung angehören, wieder zusammenkommt, ist derzeit offen. Gleichwohl hat die Stadtverwaltung das Projekt weiter im Blick. Bei den Schulleitungen bestand zuletzt die Sorge, das Vorhaben Schulsanierung habe angesichts anderer drängenderer Projekte wie KitaAusbau, Rathausneu- und -umbau oder Zukunft der Burg seinen hohen Stellenwert bei Stadtverwaltung und Politik verloren.
Nach der Bestandsanalyse durch die beiden Planungsbüros pbs-Architekten und gpe-projekt im vergangenen Jahr hatte sich in den Schulen eine gewisse Euphorie breit gemacht, dass das Großprojekt in diesem Jahr mit Volldampf fortgeführt wird. Doch bislang war nur bekannt, dass der – ebenfalls über mehrere Monate verzögerte – Ausbau eines WLAN-Netzes in den Schulgebäuden in diesem Frühjahr umgesetzt werden soll. Außerdem sind eine Reihe von Brandschutzvorhaben geplant, die ebenfalls in den kommenden Monaten realisiert werden sollen.
Nach Informationen der Rheinischen Post gibt es wohl erste zwischen den Architekturbüros synchronisierte Pläne für die Schulsanierung und dazu entsprechende Kostenaufstellungen. Die Stadtverwaltung will die Schulleitungen der betroffenen weiterführenden Schulen vor den Osterferien über den aktuellen Stand der Planungen informieren. Wann die Politik den The- menkomplex in den beiden zuständigen Fachausschüssen für Schule und Bauen berät und damit auch die Öffentlichkeit informiert wird, ist noch offen.
Von den Sanierungen in den Gebäuden sind alle weiterführenden Schulen in Kempen, also die beiden Gymnasium Thomaeum und Luisevon-Duesberg (LvD), die Gesamtschule, die Erich Kästner Realschule und die Martin-Schule (Hauptschule), betroffen. Während Realschule und Hauptschule auslaufen, also keine neuen Schüler mehr aufnehmen, wächst die Gesamtschule mit jedem neuen Jahrgang. Und gerade für die Gesamtschule ist es wichtig zu wissen, wie die künftigen Nutzungsmöglichkeiten von Gebäuden im Schulcampus aussehen. Schulleiter Uwe Hötter wünscht sich da mehr Klarheit. „Denn wir haben aktuell bereits nicht genügend Räume“, sagt er. Nach einem Gespräch im Rathaus habe ihm Bürgermeister Volker Rübo erneut versichert, dass das Projekt Schulsanierung ganz oben auf der Agenda der Stadtverwaltung stehe.
Übrigens: An allen weiterführenden Schulen in Kempen werden rund 3700 Schüler unterrichtet. Im kommenden Schuljahr 2018/2019 werden voraussichtlich fast 290 Kempener Kinder von den fünf Grundschulen in Kempen, St. Hubert und Tönisberg auf die beiden Gymnasien und die Gesamtschule wechseln. Hinzu kommen auswärtige Schüler. Die Stadt geht davon aus, dass im neuen Schuljahr etwa 175 Fünftklässler zu den beiden Gymnasien und 170 Fünftklässler zur Gesamtschule gehen werden. Für die Gesamtschule und Gymnasien sind sechs jeweils sechs neue Eingangsklassen vorgesehen. Welches Gymnasium wie viele Klassen bekommt, wird nach Abschluss des Anmeldeverfahrens entschieden.