Rheinische Post Krefeld Kempen
Kfz-Zulassungsstelle des Kreises soll in Kempen bleiben
KEMPEN/VIERSEN Der Kreis Viersen will am Ransberg in Dülken eine neue Kfz-Zulassungsstelle bauen. Das kündigte Landrat Andreas Coenen jetzt bei der Einbringung des Kreis-Haushalts im Kreistag an. „Wir haben Gespräche mit der Stadt Viersen aufgenommen über den Erwerb des gesamten Grundstücksstreifens entlang der Viersener Straße“, sagte der Landrat. In der Nähe soll auch das geplante Kreisarchiv entstehen, und der Kreis will dort eine neue Förderschule errichten. Der Standort biete eine sehr gute Infrastruktur und eine hervorragende Verkehrsanbindung, so Coenen.
Hauptgrund für den Neubau der Zulassungsstelle in Dülken: Das Kreishaus platzt aus allen Nähten. Seit 2015 hat sich die Zahl der Kreisbediensteten um rund 70 Personen auf fast 1100 Mitarbeiter erhöht, der Anteil der Teilzeitstellen stieg ebenfalls. Auffangen können neue Arbeitsorganisationen – der Landrat denkt an einen Ausbau der Heimarbeit und die Einrichtung von OpenOffice-Arbeitsplätzen, die nicht mehr einzelnen Mitarbeitern zugeordnet sind – den Mehrbedarf nicht mehr. „Eine Option sehe ich in der Ausgliederung der Fahrzeugzulassungs- und Führerscheinstelle aus dem Kreishaus“, erklärte Coenen. „Hierdurch könnten Flächen für weitere Büroarbeitsplätze im Kreis- haus geschaffen werden.“Und es würde auch zur Entlastung der angespannten Parksituation am Kreishaus beitragen. Coenen: „Die Fahrzeugzulassungs- und Führerscheinstelle sind die publikumsintensivsten Aufgabenbereiche des Kreises.“Der Landrat geht davon aus, dass in neuen Räumlichkeiten die Arbeitsabläufe neu strukturiert und die Servicequalität deutlich verbessert werden können.
Geht es nach dem Landrat, sollen neben dem Kreisarchiv auch das neue Gebäude der Förderschule und die Zulassungsstelle nachhaltig gemäß den Prinzipien der zirkulären Wertschöpfung errichtet werden. „Das wäre ein Leuchtturm für die gesamte Region“, so Coenen.
Auch wenn es für das Straßenverkehrsamt einen Neubau in Dülken geben wird, will der Kreis die Nebenstelle in Kempen nicht aufgeben. Kreissprecher Markus Wöhrl bestätigte auf RP-Anfrage, dass der Mietvertrag für die Nebenstelle an der Heinrich-Horten-Straße – unmittelbar neben der Kempener Feuer- und Rettungswache – noch bis Ende August 2019 läuft. Wie es dann mit der Dependance weitergeht, ist wohl noch offen, der Kreis hat mit dem Vermieter noch keine Einigung über einen neuen Mietvertrag erzielt. Die Zweigstelle soll jedoch nicht aufgegeben werden. „Wir werden auch über das Jahr 2019 hinaus mit einer Kfz-Zulassung in Kempen vertreten sein“, sagte Wöhrl.