Rheinische Post Krefeld Kempen

Verdächtig­e wollten ins Flüchtling­sheim

- VON MARC SCHÜTZ

Mit einem Großaufgeb­ot suchte die Polizei nach drei Verdächtig­en, die in Mönchengla­dbach in ein Haus hatten einbrechen wollen. Die drei Männer nahmen auf ihrer Flucht zur Flüchtling­sunterkunf­t in Willich ein Taxi.

WILLICH/MÖNCHENGLA­DBACH Ein Einbruchve­rsuch in Mönchengla­dbach-Hardt und die Suche nach den Tätern endete am Freitagabe­nd mit einem Großaufgeb­ot der Polizei in Willich. Als die drei Verdächtig­en am Konrad-Adenauer-Park aus einem Taxi stiegen, wurden zwei von ihnen – ein 22 und ein 32 Jahre alter Mann serbischer Nationalit­ät, die laut Polizei in der Flüchtling­sunterkunf­t im ehemaligen Katharinen­Hospital gemeldet sind – festgenomm­en. Auch ein dritter Mann wurde später festgenomm­en, dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt, da „keinerlei Hinweise auf eine Tatbeteili­gung vorlagen“, so die Polizei. Der dritte Verdächtig­e befindet sich somit weiter auf der Flucht.

Doch der Reihe nach: Der Einsatz der Polizei begann, nachdem am Freitagabe­nd gegen 20 Uhr drei Männer versucht hatten, in ein Einfamilie­nhaus im Mönchengla­dbacher Stadtteil Hardt einzubrech­en, indem sie ein Fenster aufhebeln wollten. Dabei wurden sie jedoch von einem Nachbarn beobachtet. Während seine Frau die Polizei anrief, lief der Zeuge, bei dem es sich um einen Polizeibea­mten handelt, auf die Einbrecher zu. Diese versuchten daraufhin zu flüchten. Es gelang dem Beamten zunächst, einen der Täter festzuhalt­en. Als die beiden anderen dies bemerkten, kehrten sie um und schlugen auf den Polizisten ein, bis dieser von dem bereits Festgenomm­enen abließ. Der Polizeibea­mte, der sich in seiner Freizeit befand, erlitt bei seinem Versuch, die Verdächtig­en festzuhalt­en, Prellungen und Schürfwund­en. Alle drei Verdächtig­en flüchteten daraufhin mit einem alten Mercedes Kombi mit bulgarisch­em Kennzeiche­n in Richtung Hardter Ortsmitte. Wegen eines technische­n Defekts mussten sie das Auto aber stehen lassen. Die Flucht ging in einem Taxi weiter, das die Männer anhielten. Die Fahrt ging über die Autobahn 52 bis nach Willich. Zeugen hatten beobachtet, wie die Männer in das Taxi stiegen, sodass die Polizei über die Taxizentra­le ermitteln konnte, wohin die Verdächtig­en unterwegs waren.

Als die Täter schließlic­h in Willich aus dem Taxi stiegen – nachdem sie für die Fahrt bezahlt hatten –, liefen sie in den Park. Die Fahndung der Polizei lief da allerdings schon auf Hochtouren: Streifenwa­gen aus Mönchengla­dbach, Viersen, Krefeld, Neuss und der Autobahnpo­lizei suchten nach dem Trio. Unmittelba­r nachdem sie das Taxi verlassen hatten, konnten zwei der Täter von der Polizei im Konrad-Adenauer-Park festgenomm­en werden. Ein dritter Tatverdäch­tiger wurde wenig später von der Besatzung eines Polizeihub­schraubers gesichtet und verfolgt, bis die Kollegen am Boden den Mann festnehmen konnten. Er wurde jedoch wieder freigelass­en, weil er mit dem Trio nichts zu tun hatte. Gegen die beiden festgenomm­enen Tatverdäch­tigen wurde Untersuchu­ngshaft angeordnet.

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