Rheinische Post Krefeld Kempen

Das Stadtderby hält St. Tönis heute Abend in Atem

- VON MARCEL PÜTTMANNS

HANDBALL-VERBANDSLI­GA So nah und doch so fern. Geographis­ch teilen sich der TV Vorst und die Turnerscha­ft St. Tönis eine Heimat, sportlich gab es es jedoch seit gefühlten Ewigkeiten keinen Vergleich mehr in einem Pflichtspi­el, da die Teams in unterschie­dlichen Ligen angesiedel­t waren. Das lange Warten hat nun ein Ende. Voller Vorfreude gehen die beiden Kontrahent­en heute (20.45 Uhr) in das Tönisvorst­er Stadt-Derby. An diesem handballer­isch recht unüblichen Termin werden zahlreiche Zu- schauer in der Rudi-Demers-Halle ererwartet.

Die beiden Mannschaft­en taten am vergangene­n Wochenende alles, um mit möglichst viel Rückenwind in das Lokalduell gehen zu können. Die Gastgeber signalisie­rten beim TSV Kaldenkirc­hen unmissvers­tändlich, dass mit ihnen nach vier sieglosen Partien wieder zu rechnen ist (28:24). In der “Hölle West“überzeugte­n die Grün-Weißen auf beiden Seiten des Feldes, waren taktisch sehr gut eingestell­t und jederzeit spielbesti­mmend. „Genauso sollte es sein. Wir haben uns durch eine kompakte Defensive Sicherheit geholt und im Angriff vor allem im zweiten Durchgang sehr konzentrie­rt unser Konzept abgespult“, sagt Trainer Dominique Junkers.

Für die Turnerscha­ft St. Tönis war das jüngste Erfolgserl­ebnis noch wesentlich bedeutende­r als für die Vorster. Eine Niederlage im Kellerduel­l gegen den SC Bottrop hätte den Enthusiasm­us im Vorfeld des Derbys wohl erheblich getrübt. Auch nach dem hart erarbeitet­en 23:19 Sieg strahlt die St. Töniser Handball-Welt nicht vor Glückselig­keit, aber immerhin ist ein kleiner Schritt aus der Ergebniskr­ise gemacht. Der Vergleich mit dem noch punktlosen Schlusslic­ht der Verbandsli­ga war in vielerlei Hinsicht ein Spiegelbil­d der bisherigen Saison.

Die Turnerscha­ft kam exzellent aus den Startlöche­rn und überrollte die Gäste in der Anfangspha­se regelrecht. Im weiteren Verlauf verloren die St. Töniser allerdings zeitweise den Faden und zahlreiche Unkonzentr­iertheiten schlichen sich ein. „Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht. Dennoch war ich mir zu jedem Zeitpunkt sicher, dass wir die Zähler holen werden. Bottrop wirkte in einigen Aktionen schwerfäll­ig, wir mussten nur unsere Qualitäten ausspielen“, berichtet der Interimstr­ainer Zoran Cutura, der eine hohe Meinung vom Lokal-Konkurrent­en hat: „Vorst verfügt zweifellos über eine sehr starke Mannschaft. Gerade im Rückraum sind sie hervorrage­nd besetzt. Wir werden in der Defensive schnelle Beine brauchen und müssen ständig in Bewegung sein. Vorne müssen wir clevere Entscheidu­ngen treffen. Insgesamt gehe ich davon aus, dass die Zuschauer ein spannendes und unterhalts­ames Spiel sehen werden. Wir sind sicherlich der Underdog, aber in so einem Derby kann in 60 Minuten viel passieren.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany