Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine verpflicht­en Ex-NHL-Stürmer Caron

- VON H.-G. SCHOOFS

Der 26-jährige Kanadier Jordan Caron absolviert­e 166 Spiele in der besten Liga der Welt und gilt aufgrund seiner Statur als Sturmtank.

EISHOCKEY Auch wenn es am späten Sonntagabe­nd für Rick Adduono eigentlich keinen Grund gab, sich nach der Niederlage gegen Iserlohn zu freuen, ging er trotzdem sehr gut gelaunt nach Hause. Denn während des Spiels ging sein Traum von einem neuen torgefährl­ichen Stürmer in Erfüllung. In der Geschäftss­telle hatte Sportdirek­tor Matthias Roos das Fax mit der Vertragsun­terschrift des Kanadiers Jordan Caron erhalten, den die Pinguine an der Angel hatten (RP berichtete). Der Name musste geheim bleiben. Allerdings war Caron nicht wie befürchtet auch in Wolfsburg im Gespräch. Dort wurden gestern Andrew Kozek (zuletzt Nürnberg) und Ex-Pinguin Istvan Sofron als Neuzugänge gehandelt.

Der 26-jährige Caron wurde 2009 in der ersten Runde des „Eingangsdr­afts“an 25. Stelle von den Boston Bruins gezogen und hat insgesamt 166 Spiele in der NHL bestritten. „Wir bekommen einen großen Außenstürm­er, der sich bereits in der besten Liga der Welt bewiesen hat. Jordan ist ein mannschaft­sdienliche­r Spieler, der Zug zum Tor hat und über einen guten Schuss verfügt. Er wird unserer Offensive mehr Durchschla­gskraft verleihen und ist zudem in seinem Defensivve­rhalten verantwort­ungsbewuss­t“, sagte Adduono gestern.

2010 wurde Caron eine große NHL-Karriere zugetraut. Mit Team Kanadas gewann er bei der U20-WM die Silbermeda­ille und kam anschließe­nd ins NHL-Team der Boston Bruins. „Damals lief es gut für mich und mein Vertrag wurde auch verlängert. Im vierten und fünften Jahr änderte sich dies jedoch. Nach zwei Jahren bei den Chicago Wolves in der AHL wollte ich nun eine neue Herausford­erung in Europa. Ich bin gespannt auf Krefeld und die DEL“, so der Neuzugang in der Pressemitt­eilung der Pinguine. In seinen ersten drei Jahren brachte es der Au- ßenstürmer auf 90 Spiele, 11 Tore und 14 Vorlagen für Boston in der NHL und 123 Spiele, 29 Tore und 39 Vorlagen für Providence beim „Farmteam“in der AHL.

Viele KEV-Fans werden sich fragen, warum so ein Spieler ausgerechn­et nach Krefeld kommt. „Jordan hatte sich eine Verletzung zugezogen und musste im Mai operiert werden, weshalb er im August noch nicht spielen konnte. Teams aus der KHL, SHL oder NLA hatte dies von einer Verpflicht­ung abgehalten. Seit vier Wochen ist er wieder voll belastbar und hat entspreche­nd trainiert“, sagte Sportdirek­tor Roos. Fit gehalten hat sich Caron bei den Toronto Marlies aus der AHL, die ihn gerne verpflicht­et hätten. Doch das Kontingent von nur vier so genannten Veteranen, die eine bestimmte Anzahl von Spielen in der NHL und AHL überschrei­ten dürfen, war ausgeschöp­ft.

Freitag in Nürnberg wird Caron mit der Trikotnumm­er 57 sein Debüt für die Pinguine geben. Ausgerechn­et in der Frankensta­dt. Denn dort war er schon zweimal mit seiner Freundin Eugenie „Genie“Bouchard. Der kanadische Tennisstar gewann dort 2014 das WTA-Turnier und schlug auch in diesem Jahr in Nürnberg auf.

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