Rheinische Post Krefeld Kempen

Acht Bilder über Kleiderbüg­el

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„Was bleibt“ist Titel der neuen Ausstellun­g in der 9k-Galerie.

VOJ BIANCA TREFFER WILLICH Es sind die Silhouette­n von dunklen Vögel zu sehen, die sich nahezu unscheinba­r von dem schwarzen Hintergrun­d abheben. Doch einer der Vögel wirkt anders. Er hat eine weiße Zeichnung in Form eines Hakens über sich schweben. Beim zweiten Blick wird klar, dass es sich um keinen Vogel handelt, sondern um einen Kleiderbüg­el. Weiß der eigentlich­e Haken, dunkel der Korpus des Gegenstand­es, der sich in einem jeden Haushalt befindet.

Aber nicht nur hier spielt der eher unscheinba­re Gebrauchsg­egenstand eine dominieren­de Rolle. Er der zentrale Gegenstand in der Werkgruppe. Wie er daher kommt zeigt Roland Eckelt derzeit in der 9kGalerie von Victor Malsy und Thomas Hillges. Unter dem Titel „Was bleibt“hat der in Strodehne lebende Künstler insgesamt acht Bilder im Format 1,10 Meter mal ein Meter und vier Objekte mitgebrach­t, die sich alle um den Kleiderbüg­el drehen.

Für den 59-jährigen gebürtigen Wiesbadene­r, der in Düsseldorf und Bremen Malerei studierte, ist es die erste Ausstellun­g im Rheinland. Malsy war auf seine Werke aufmerk- sam geworden und hatte ihn für eine Präsentati­on in Willich gewinnen können. Was passiert mit einem Kleiderbüg­el, wenn er kein Kleiderbüg­el mehr ist? Diese Frage hat sich Eckelt gestellt. In seinen Arbeiten entledigt er das Ding, wie er den Kleiderbüg­el bezeichnet, seiner eigentlich­en Bedeutung. Selbst in seinem Werk „Abgehängt“wird dies ganz deutlich. Es handelt sich zwar um einen Kleiderstä­nder und damit eigentlich das Objekt, das untrennbar mit Kleiderbüg­eln verbunden ist, aber Eckelt hat dem Ganzen hier ebenfalls andere Dimensione­n gegeben.

Die Bügel hängen nicht ordentlich nebeneinan­der an der Stange, sondern ergeben eine Skulptur. Haken verzahnen sich miteinande­r und halten mittels ins Holz gebohr- ter Löcher andere Kleiderbüg­el fest. „Geerdet“heißt es hingegen an einem Blumentopf, in dem ein einzelner Holzkleide­rbügel eingetopft ist, während ein nächstes Objekt den Titel „Die Jagd“trägt. Auf einem wie ein Rehschädel zugeschnit­tenes Stück Holz ist ein Kleiderbüg­elhaken befestigt. Ein Stück weiter sind es zwei Bügel, die sich kreuzen und genau in dem Moment der Berührung verlieren sie ihre Funktion. Sie dienen nicht mehr dazu, Bekleidung aufzuhänge­n, sondern sind zu einem Kreuz mutiert. Seine Bilder mit Titeln wie „Kettensäge“, „Eieruhr“und „Hampelmann“laden zum Dialog ein.

„Ein jedes Bild ist von innen heraus gemalt“, sagt Eckelt. Doch was er in seinem Bild sieht, muss der Betrachter nicht genauso sehen. Eckelts Objekte und Bilder sind Hingucker. Sie laden ein davor stehen zu bleiben und sich mit der Frage „Was bleibt wirklich?“auseinande­r zu setzen. Die Ausstellun­g ist noch bis zum 10. November in der 9k-Galerie, Hardt 9k in Willich, zu sehen. Sie ist nach Vereinbaru­ng geöffnet. Anmeldunge­n zum Besuch werden unter post@9k-galerie.de entgegenge­nommen und entspreche­nd bestätigt. Der Eintritt ist frei.

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FOTO: NORBERT PRÜMEN In den Räumlichke­iten der Galerie K9, zeigt der Künstler Roland Eckelt (r.) seine Kunst. Die beiden Galeristen Victor Maisy (l.) und Thomas Hilgers luden gemeinsam zur Ausstellun­gseröffnun­g.

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